Die Blöcke sollen ein Parken auf der schmalen Zufahrtsstraße zum Parkplatz verhindern. Auch ein Schild mit Tempo 10 begrüßt Badegäste nun; normalerweise handelt es sich hier um eine Tempo-30-Zone.

Warum die Stadt Friedrichshafen sich für diese drastischen Mittel entschieden hat, wird schnell klar, wenn man an einem sonnigen Tag weiter nach unten geht. Am vergangenen Samstagnachmittag herrschte hier ein Ausnahmezustand auf vier Rädern. Jede Lücke auf und um den Parkplatz, in die nur annähernd ein Auto zu passen schien, wurde auch dazu genutzt, ein Fahrzeug abzustellen.

Wer besonders riskant parkt, findet sein Auto nach dem Baden eventuell nicht da wieder, wo er es abgestellt hat. Friedrich Wagenblast von der Abschleppgemeinschaft Bodensee hatte an diesem Samstag ordentlich zu tun.
„Das ist mein vierter Einsatz“, erklärte er, während er Rollen unter die Räder eines Fahrzeugs wuchtete.
Insgesamt drei Autos musste Wagenblast an jenem Tag aus dem Bereich der Feuerwehrzufahrt entfernen, berichtete Sylvia Albert, die die Abschleppgemeinschaft leitet, am Montag: „Die Feuerwehr hätte aufgrund dieses verbotswidrigen Parkens keine Möglichkeit gehabt, einen Einsatz zu fahren. Es ist mittlerweile eine Katastrophe, wie an dieser Stelle geparkt wird – ohne Rücksicht. In den vergangenen Jahren haben wir dort ganz selten abgeschleppt.“
Passanten ärgern sich über Parkchaos
Ein Passant, der das Abschleppgeschehen am Samstag sah, als er mit seinem Hund vorbeiging, kommentierte: „Das ist doch echt ein Unding, wie die hier alles zuparken!“ Annet Heim, die zum Zeitpunkt des absoluten Parkchaos mit ihren Kindern am Strand die Sonne genoss, sagte dazu: „Ich verstehe nicht, wieso nicht mehr Menschen mit dem Fahrrad kommen. Man sieht da auch ganz viele FN-Kennzeichen.“
Die Stadtverwaltung zeigt sich zufrieden mit der Wirkung der Maßnahmen und teilt auf Anfrage mit: „Das Verkehrsaufkommen in diesem Bereich ist zwar nach wie vor sehr hoch. Durch die Maßnahmen konnten wir allerdings erreichen, dass die Rettungszufahrt zum Freizeitgelände jederzeit befahrbar und nicht durch parkende Fahrzeuge so eingeengt war, dass im Notfall eine Durchfahrt für die Rettungsfahrzeuge nicht mehr möglich ist.“
70 Anzeigen an einem Wochenende
Etwa 70 Anzeigen seien über das Wochenende wegen Verkehrsordnungsverstößen im Kontext Parken in Strandnähe zusammengekommen. Auch entlang der Bundesstraße sah man, dass es unten offensichtlich keine freien Parkplätze mehr gab.
Wenige Hundert Meter in Richtung Manzell oder Bahnhof Fischbach allerdings befanden sich auch um diese Zeit noch einige freie, legale Parkmöglichkeiten.