Übergroß blickt Jean-Henri Dunant vom Werbeplakat im Schaufenster des „Henrys“. Das modern gestaltete Konterfei des Gründers des Roten Kreuzes ist das Markenlogo eines neuen Projekts in Friedrichshafen. Das Ladengeschäft in bester Innenstadtlage in der Karlstraße 27 hat auf den ersten Blick so gar nichts zu tun mit den bekannten DRK-Läden für Gebrauchtkleidung, von denen der Kreisverband zwei betreibt, in Friedrichshafen und Uhldingen-Mühlhofen.

Schickes Ambiente für Gebrauchtes
Stabparkett-Boden, reduziertes, modernes Ambiente, ansprechend arrangierte Waren: Das „Henrys“ kommt wie eine Modeboutique daher. „Genauso soll es sein“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Kuon. Von ihm stammt die Idee. „Ich bin vor drei, vier Jahren durch Wien geschlendert und habe etliche Second-Hand-Geschäfte in diesem modernen Look gesehen“, erzählt er am Rand der Eröffnungsfeier. „Der DRK-Vorstand steht voll hinter dem Konzept“, sagt DRK-Präsident Bernhard Markgraf von Baden.

Erlös für Demenz-Projekt gedacht
Man gehe mit dem „Henrys“ ein gewisses kaufmännisches Risiko ein, sagt Kuon. „Am Ende soll schon ein kleiner Verdienst rausspringen, mit dem wir unser Demenz-Projekt im Kreis fördern wollen.“ Dass die Boutique so erfrischend modern daherkommt, ist auch einer professionellen Begleitung in Form einer Agentur zu verdanken.
Markgraf dankt allen Helfern
Der Markgraf dankte bei der Eröffnungsfeier allen Helfern und „den vielen inspirierten Menschen, die sich hier und beim Roten Kreuz engagieren.“ An erster Stelle dem „Henrys“-Team: Verlaufsleiterin Elke Cakir, Darja Ungefuk und Sabine Boss. „Wir müssen kreativ sein und neue Antworten finden, wie wir unsere Dienstleistungen an und für Menschen refinanzieren“, so der Markgraf. Bei der zunehmenden Kleiderflut gelte es, den Nachhaltigkeitsgedanken zu fördern und Wertschöpfung zu betreiben „für die Menschen und den Planeten“.

Vermieter ist begeistert
Der Dank des Markgrafen und des Geschäftsführers gilt auch Vermieter Christian Jehle, der dem DRK sehr entgegengekommen sei. „Ich find‘s toll“, freut sich Jehle über das „Henrys“, „ich stehe zu hundert Prozent hinterm Roten Kreuz.“ Er sieht die DRK-Boutique als einen Beitrag für eine vielfältige Innenstadt. Das freut auch Stadtmarketing-Geschäftsführer Thomas Goldschmidt, der das DRK zu der Initiative beglückwünscht. Die Rotarier unterstützen das Projekt ebenfalls.

Ware direkt im Laden abgeben
In dem Geschäft wird bislang hauptsächlich gut erhaltene, hochwertige Damenmode angeboten. „Wir hätten aber auch gerne mehr Herrenbekleidung“, sagt Elke Cakir. Kinder- und Jugendmode ist nicht im Sortiment. Wer saubere und qualitativ gute Bekleidung spenden möchte, kann die Ware direkt im Geschäft abgeben – derzeit gern Frühjahrs- und Sommermode.
Designer-Marken als Schnäppchen
Die günstigsten Stücke gibt es schon für 4,90 Euro, T-Shirts zum Beispiel. Blusen liegen zwischen 6 und 10 Euro, Hosen gibt‘s schon für 8,90 Euro. Kleider kosten zwischen 10 und 20 Euro. Alle Stücke seien in einem sauberen und guten Zustand, versichert Elke Cakir. Gleich neben der Verkaufstheke hängen ganz besondere Stücke: Designer-Ware. Eine Jacke der Marke Pompöös ist für 49,90 Euro zu haben. Ein elegantes schwarzes Kleid von Windsor gibt‘s zum Schnäppchenpreis von 79,90 Euro.
Öffnungszeiten „Henrys“: Montag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag 10 -16 Uhr. Kleiderspende und Abgabe direkt im Geschäft, Karlstraße 27 in Friedrichshafen.