Übergroß blickt Jean-Henri Dunant vom Werbeplakat im Schaufenster des „Henrys“. Das modern gestaltete Konterfei des Gründers des Roten Kreuzes ist das Markenlogo eines neuen Projekts in Friedrichshafen. Das Ladengeschäft in bester Innenstadtlage in der Karlstraße 27 hat auf den ersten Blick so gar nichts zu tun mit den bekannten DRK-Läden für Gebrauchtkleidung, von denen der Kreisverband zwei betreibt, in Friedrichshafen und Uhldingen-Mühlhofen.

Die ersten Passanten erkunden neugierig das neue Angebot für Gebrauchtkleidung im DRK-Laden „Henrys“ in der Häfler Fußgängerzone.
Die ersten Passanten erkunden neugierig das neue Angebot für Gebrauchtkleidung im DRK-Laden „Henrys“ in der Häfler Fußgängerzone. | Bild: Andreas Ambrosius

Schickes Ambiente für Gebrauchtes

Stabparkett-Boden, reduziertes, modernes Ambiente, ansprechend arrangierte Waren: Das „Henrys“ kommt wie eine Modeboutique daher. „Genauso soll es sein“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Kuon. Von ihm stammt die Idee. „Ich bin vor drei, vier Jahren durch Wien geschlendert und habe etliche Second-Hand-Geschäfte in diesem modernen Look gesehen“, erzählt er am Rand der Eröffnungsfeier. „Der DRK-Vorstand steht voll hinter dem Konzept“, sagt DRK-Präsident Bernhard Markgraf von Baden.

Zahlreiche Gäste feierten die Eröffnung der DRK-Boutique „Henrys“ am 13. März in der Häfler Fußgängerzone.
Zahlreiche Gäste feierten die Eröffnung der DRK-Boutique „Henrys“ am 13. März in der Häfler Fußgängerzone. | Bild: Andreas Ambrosius

Erlös für Demenz-Projekt gedacht

Man gehe mit dem „Henrys“ ein gewisses kaufmännisches Risiko ein, sagt Kuon. „Am Ende soll schon ein kleiner Verdienst rausspringen, mit dem wir unser Demenz-Projekt im Kreis fördern wollen.“ Dass die Boutique so erfrischend modern daherkommt, ist auch einer professionellen Begleitung in Form einer Agentur zu verdanken.

Bernhard Markgraf von Baden über das Henrys Video: Ambrosius, Andreas

Markgraf dankt allen Helfern

Der Markgraf dankte bei der Eröffnungsfeier allen Helfern und „den vielen inspirierten Menschen, die sich hier und beim Roten Kreuz engagieren.“ An erster Stelle dem „Henrys“-Team: Verlaufsleiterin Elke Cakir, Darja Ungefuk und Sabine Boss. „Wir müssen kreativ sein und neue Antworten finden, wie wir unsere Dienstleistungen an und für Menschen refinanzieren“, so der Markgraf. Bei der zunehmenden Kleiderflut gelte es, den Nachhaltigkeitsgedanken zu fördern und Wertschöpfung zu betreiben „für die Menschen und den Planeten“.

Sie freuen sich über das neue DRK-Projekt Henrys (von links): Bernhard Markgraf von Baden (Präsident des DRK Bodenseekreis), Vermieter ...
Sie freuen sich über das neue DRK-Projekt Henrys (von links): Bernhard Markgraf von Baden (Präsident des DRK Bodenseekreis), Vermieter Christian Jehle und DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Th. Kuon. | Bild: Andreas Ambrosius
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Vermieter ist begeistert

Der Dank des Markgrafen und des Geschäftsführers gilt auch Vermieter Christian Jehle, der dem DRK sehr entgegengekommen sei. „Ich find‘s toll“, freut sich Jehle über das „Henrys“, „ich stehe zu hundert Prozent hinterm Roten Kreuz.“ Er sieht die DRK-Boutique als einen Beitrag für eine vielfältige Innenstadt. Das freut auch Stadtmarketing-Geschäftsführer Thomas Goldschmidt, der das DRK zu der Initiative beglückwünscht. Die Rotarier unterstützen das Projekt ebenfalls.

Ein Hingucker im „Henrys“: Mit 79,90 Euro ist dieses Kleid der Marke Windsor ein Schnäppchen. Neu kostet es ein Vielfaches.
Ein Hingucker im „Henrys“: Mit 79,90 Euro ist dieses Kleid der Marke Windsor ein Schnäppchen. Neu kostet es ein Vielfaches. | Bild: Andreas Ambrosius

Ware direkt im Laden abgeben

In dem Geschäft wird bislang hauptsächlich gut erhaltene, hochwertige Damenmode angeboten. „Wir hätten aber auch gerne mehr Herrenbekleidung“, sagt Elke Cakir. Kinder- und Jugendmode ist nicht im Sortiment. Wer saubere und qualitativ gute Bekleidung spenden möchte, kann die Ware direkt im Geschäft abgeben – derzeit gern Frühjahrs- und Sommermode.

Verkäuferin Sabine Boss mit einem Hoodie der Marke Dsquared2.
Verkäuferin Sabine Boss mit einem Hoodie der Marke Dsquared2. | Bild: Andreas Ambrosius

Designer-Marken als Schnäppchen

Die günstigsten Stücke gibt es schon für 4,90 Euro, T-Shirts zum Beispiel. Blusen liegen zwischen 6 und 10 Euro, Hosen gibt‘s schon für 8,90 Euro. Kleider kosten zwischen 10 und 20 Euro. Alle Stücke seien in einem sauberen und guten Zustand, versichert Elke Cakir. Gleich neben der Verkaufstheke hängen ganz besondere Stücke: Designer-Ware. Eine Jacke der Marke Pompöös ist für 49,90 Euro zu haben. Ein elegantes schwarzes Kleid von Windsor gibt‘s zum Schnäppchenpreis von 79,90 Euro.

Öffnungszeiten „Henrys“: Montag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag 10 -16 Uhr. Kleiderspende und Abgabe direkt im Geschäft, Karlstraße 27 in Friedrichshafen.