In Friedrichshafen und Singen gab es nach Angaben der IG Metall am Dienstag, 29. Oktober erste Warnstreiks im Rahmen der laufenden Tarifrunde. Einer Pressemitteilung der Gewerkschaft zufolge legten in Friedrichshafen rund 3330 Beschäftigte von ZF, Liebherr und Zeppelin ihre Arbeit nieder, in Singen beteiligten sich 2050 Beschäftigte von Fondium und des Alugeländes. „Die Produktionen standen über alle Schichten für mehrere Stunden still“, heißt es weiter.
„Wer angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise und der Ergebnisse in anderen Tarifbereichen und Branchen ein so unzureichendes Angebot vorlegt, provoziert den Konflikt und schafft keine Lösungen“, lässt sich Michael Richter, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Zeppelin, in dem Pressetext zitieren. Der ZF-Betriebsratsvorsitzende Achim Dietrich ergänzt: „Bei allem Verständnis für die überaus schwierige wirtschaftliche Situation der ZF und anderen Unternehmen wird dieses Angebot der Leistung meiner Kolleginnen und Kollegen nicht gerecht. Eine Entgelterhöhung ist für uns unverzichtbar – gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten dürfen wir die Binnenkonjunktur nicht noch mehr abwürgen – das würde die Krise noch weiter verschärfen.“
Das in der zweiten Verhandlungsrunde von Südwestmetall unterbreitete Angebot umfasst unter anderem eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen – 1,7 Prozent ab Juli 2025 sowie 1,9 Prozent ab Juli 2026 – und eine Laufzeit von 27 Monaten. Die IG Metall hält das Angebot laut Mitteilung „für unzureichend und fordert weiterhin sieben Prozent mehr Lohn sowie 170 Euro zusätzlich für Auszubildende“.
„Mit ZF, Liebherr, Zeppelin, dem Alugelände in Singen und der Firma Fondium haben wir einen starken Start in die Warnstreikphase hingelegt“, sagt Helene Sommer, Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen. Weitere Aktionen in der Region seien in Planung. „Und wir sind bereit, die Maßnahmen je nach Angebot zu intensivieren. Am 31. Oktober haben die Arbeitgeber noch einmal die Chance, ein faires Angebot vorzulegen.“