Irmgard Schmid-Maybach wurde am 16. Oktober 1923 als viertes von fünf Kindern von Käthe und Karl Maybach in Friedrichshafen geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand sie ihrem Vater in dessen Unternehmen Maybach-Motorenbau zur Seite, bevor sie in den 1950er-Jahren nach San Francisco (USA) zog, wo sie ihren späteren Ehemann, den Arzt Friedrich Wilhelm Schmid, kennengelernt hatte.

Ihr Leben und das Lebenswerk ihrer Vorfahren sind eng mit der Geschichte und Entwicklung Friedrichshafens verbunden, schreibt die Stadt in einem Nachruf. Deshalb sei es Schmid-Maybach immer wichtig gewesen, die Erinnerungen an die Maybach-Geschichte wachzuhalten und die Tradition des Unternehmens Maybach zu pflegen. Trotz der großen Entfernung besuchte sie Friedrichshafen mehrfach, förderte hier unter anderem die Entwicklung des Karl-Maybach-Gymnasium (KMG).

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Seine Begegnungen mit Irmgard Schmid-Maybach seien stehts von großer Herzlichkeit und wachem Interesse an allem geprägt gewesen, was in Friedrichshafen vor sich geht, würdigt Oberbürgermeister Andreas Brand die Verstorbene. „Irmgard Schmid-Maybach war eine verantwortungsbewusste, bescheidene und gradlinige Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Bewusstsein für Familie, Tradition und Geschichte. Im Jahr 2010 wurde ihr daher für ihr Lebenswerk die Ehrenmedaille der Stadt verliehen. Ihr Engagement und ihre freundliche und menschenzugewandte Art werden immer in Erinnerung bleiben.“

Ihr Leben ist eng mit der Geschichte von RRPS verbunden

Bis zu ihrem Tod war Irmgard Schmid-Maybach Ehrenmitglied im Aufsichtsrat der heutigen Rolls-Royce Solutions GmbH, der früheren MTU Friedrichshafen GmbH. Ihr Vater Karl Maybach hatte als Gründer der Luftfahrzeug Motorenbau GmbH den Grundstein zum heutigen Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems (RRPS) mit seiner Marke mtu gelegt.

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Von 1983 bis 1990 verwaltete Schmid-Maybach als Testamentsvollstreckerin die Anteile an der MTU Friedrichshafen GmbH, die Karl Maybach seiner Familie vermacht hatte. Von 1984 bis 2006 war sie Mitglied im Aufsichtsrat der MTU Friedrichshafen GmbH, ab dem Jahr 2006 Ehrenmitglied im Aufsichtsrat auf Lebenszeit. Als Mehrheitseigner Daimler die MTU Friedrichshafen im Jahr 2005 verkaufte, gab auch sie ihre Anteile ab, schreibt RRPS. „Damit machte sie den Weg frei für neue Entwicklungen des Unternehmens, die zur heutigen Rolls-Royce Power Systems führten.“

Andreas Schell würdigt „eine hoch geschätzte Ratgeberin“

„Irmgard Schmid-Maybach hat sich weit mehr als nur für das Unternehmen interessiert, sie hat sich bis zuletzt dafür engagiert“, sagt der RRPS-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell. „Mit ihr verlieren wir nicht nur eine Persönlichkeit, die uns mit ihrem Wissen über die Branche und das Unternehmen immer wieder beeindruckt hat. Sie war für mich eine hoch geschätzte Ratgeberin und hat manches Mal unsere Überlegungen zu wichtigen Unternehmensentscheidungen beeinflusst.“

Schell stand in nach Unternehmensangaben in regelmäßigem Kontakt mit Irmgard Schmid-Maybach. „Sie ließ uns die Kultur des von ihrem Vater Karl gegründeten Unternehmens besser verstehen. Sie wirkt bis heute nach und deshalb sind wir stolz auf unsere Maybach-Historie. Der Pioniergeist, die Technik-Begeisterung und die Innovationskraft Karl Maybachs gehören zu den Grundpfeilern unseres Firmenerfolgs“, so Schell.