Seit genau zwei Jahren ist das Lukullum in der Friedrichstraße eine Baustelle, aber jetzt gehen die Arbeiten auf die Zielgerade.
Bis in rund anderthalb Wochen, so hofft Bauherr Alexander Stadler, kann das Gerüst abgebaut werden und an Ostern könnten bereits das Restaurant und ein paar Hotelzimmer in Betrieb gehen. „Wir kämpfen Hand in Hand und versuchen dieses Ziel zu erreichen“, sagt er. „Wir brennen darauf, dass es endlich losgeht“, stimmt ihm sein Geschäftspartner Andreas Strobel zu.

Die beiden wollen nicht warten, bis alles fertig ist. Das Personal soll mit der schrittweisen Öffnung in die Aufgaben hinein- und zu einem Team zusammenwachsen. Die Baustelle war 2020, nach dem Beginn der Abrissarbeiten, ins Stocken geraten, weil asbesthaltige Abstandshalter zwischen den Stahlrohren entdeckt worden waren, die ein erstes Gutachten nicht an den Tag gebracht hatte.

Weil es in ganz Deutschland aber nur drei Fachgutachter gibt, zog sich alles über Monate hin. Ein neues Entsorgungskonzept musste erstellt werden und man konnte nur in kleinen Schritten abreißen.
Nervig für die Anwohner waren besonders die Bohrarbeiten für Pfähle, mit denen die Straßen gesichert wurden. Erst danach konnten die Keller abgerissen werden.

„Mit dem Tresor und dem Luftschutzkeller hatten wir gerechnet“, sagt der Bauherr. Denn nach dem Krieg hatte man hier die Landeszentralbank errichtet, erst später entstand daraus das Lukullum.

Auch Alexander Stadler wollte, nachdem er das Lukullum 2016 gekauft hatte, den Bestand erhalten und aufstocken, aber Statik und Brandschutz machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Er entschied sich, alles einzureißen und ein viergeschossiges Hotel samt Tiefgarage, Fitnessbereich, Restaurant und Skybar zu bauen.

Besonders wichtig war dem Betreiberduo eigenen Angaben zufolge die ganzheitliche Ausrichtung des Hotels mit einem stimmigen Gastronomiekonzept auch und in erster Linie für die Einheimischen. Der neue Biergarten soll größer, überdacht und beheizbar werden.

Das Restaurant ähnle dem Vorläufer mit 200 Plätzen, Themenbereichen und pfiffiger, regionaler Küche, erklären die beiden. Aber noch treiben andere Probleme wie coronabedingte Ausfälle ganzer Bautrupps, Lieferkettenengpässe und explodierende Materialkosten sie um. Die Laune wollen sich Alexander Stadler und Andreas Strobel so kurz vor dem Ziel aber nicht verderben lassen.