Seit genau zwei Jahren ist das Lukullum in der Friedrichstraße eine Baustelle, aber jetzt gehen die Arbeiten auf die Zielgerade.

Bis in rund anderthalb Wochen, so hofft Bauherr Alexander Stadler, kann das Gerüst abgebaut werden und an Ostern könnten bereits das Restaurant und ein paar Hotelzimmer in Betrieb gehen. „Wir kämpfen Hand in Hand und versuchen dieses Ziel zu erreichen“, sagt er. „Wir brennen darauf, dass es endlich losgeht“, stimmt ihm sein Geschäftspartner Andreas Strobel zu.

Februar 2022, Bauherr Alexander Stadler (links) und Andreas Strobel sehen sich nach zwei Jahren auf der Zielgeraden. Sie werden das neue ...
Februar 2022, Bauherr Alexander Stadler (links) und Andreas Strobel sehen sich nach zwei Jahren auf der Zielgeraden. Sie werden das neue Lukullum gemeinsam führen und visieren zu Ostern eine Teileröffnung an. | Bild: Andrea Fritz

Die beiden wollen nicht warten, bis alles fertig ist. Das Personal soll mit der schrittweisen Öffnung in die Aufgaben hinein- und zu einem Team zusammenwachsen. Die Baustelle war 2020, nach dem Beginn der Abrissarbeiten, ins Stocken geraten, weil asbesthaltige Abstandshalter zwischen den Stahlrohren entdeckt worden waren, die ein erstes Gutachten nicht an den Tag gebracht hatte.

Im Mai 2020 wurden die Wohnungen und das Erdgeschoss mit dem Tresorraum der Landeszentralbank abgebrochen.
Im Mai 2020 wurden die Wohnungen und das Erdgeschoss mit dem Tresorraum der Landeszentralbank abgebrochen. | Bild: Andrea Fritz

Weil es in ganz Deutschland aber nur drei Fachgutachter gibt, zog sich alles über Monate hin. Ein neues Entsorgungskonzept musste erstellt werden und man konnte nur in kleinen Schritten abreißen.

Im Juli 2020 mussten die Bar und der Luftschutzbunker weichen.
Im Juli 2020 mussten die Bar und der Luftschutzbunker weichen. | Bild: Andrea Fritz

Nervig für die Anwohner waren besonders die Bohrarbeiten für Pfähle, mit denen die Straßen gesichert wurden. Erst danach konnten die Keller abgerissen werden.

Mit diesem Bohrer wurden im September 2020 rund 20 Meter tiefe Löcher für Bohrpfähle gebohrt.
Mit diesem Bohrer wurden im September 2020 rund 20 Meter tiefe Löcher für Bohrpfähle gebohrt. | Bild: Andrea Fritz

„Mit dem Tresor und dem Luftschutzkeller hatten wir gerechnet“, sagt der Bauherr. Denn nach dem Krieg hatte man hier die Landeszentralbank errichtet, erst später entstand daraus das Lukullum.

Im Oktober 2020 wurde hinter dem Bauzaun mit Hochdruck am Abriss der Keller gearbeitet, unter anderem mussten die 80 Zentimeter dicken ...
Im Oktober 2020 wurde hinter dem Bauzaun mit Hochdruck am Abriss der Keller gearbeitet, unter anderem mussten die 80 Zentimeter dicken Wände des Luftschutzbunkers weichen. | Bild: Andrea Fritz

Auch Alexander Stadler wollte, nachdem er das Lukullum 2016 gekauft hatte, den Bestand erhalten und aufstocken, aber Statik und Brandschutz machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Er entschied sich, alles einzureißen und ein viergeschossiges Hotel samt Tiefgarage, Fitnessbereich, Restaurant und Skybar zu bauen.

Im August 2021 waren fünf Stockwerke geschafft, was noch fehlte, war die Skybar.
Im August 2021 waren fünf Stockwerke geschafft, was noch fehlte, war die Skybar. | Bild: Andrea Fritz

Besonders wichtig war dem Betreiberduo eigenen Angaben zufolge die ganzheitliche Ausrichtung des Hotels mit einem stimmigen Gastronomiekonzept auch und in erster Linie für die Einheimischen. Der neue Biergarten soll größer, überdacht und beheizbar werden.

Ein exklusiver, bisher unveröffentlichter Blick in den zukünftigen Biergarten am Lukullum.
Ein exklusiver, bisher unveröffentlichter Blick in den zukünftigen Biergarten am Lukullum. | Bild: Andreas Stadler

Das Restaurant ähnle dem Vorläufer mit 200 Plätzen, Themenbereichen und pfiffiger, regionaler Küche, erklären die beiden. Aber noch treiben andere Probleme wie coronabedingte Ausfälle ganzer Bautrupps, Lieferkettenengpässe und explodierende Materialkosten sie um. Die Laune wollen sich Alexander Stadler und Andreas Strobel so kurz vor dem Ziel aber nicht verderben lassen.

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