Was in der Betenbrunner Straße zu sehen war, das war fast schon fernsehreif. Wegen des extrem schlechten Wetters mit Starkregen und Nebel waren aber nur wenige Zuschauer gekommen, als die ersten vier Wohnmodule für das Projekt „Neues Soziales Wohnen“ aufgestellt wurden. Würde das Vorhaben überhaupt möglich sein? „Wir bekommen das hin“, machte Bereichsleiter Hartmut Guhl von der Schwörer Haus KG Hohenstein-Oberstetten gegenüber dem SÜDKURIER deutlich. Und so war es dann auch.

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Straßensperrungen wegen Transport nötig

Mit Spezialfahrzeugen waren in der Nacht zuvor die vier Wohnmodule nach Heiligenberg transportiert worden. Wegen Überbreite und Überlänge mussten dazu extra Straßen gesperrt werden. Begleitet wurde der Konvoi von Polizeifahrzeugen. Vor Ort wurden Tieflader in der gesperrten Betenbrunner Straße gleich neben der Baustelle abgestellt. Stück für Stück galt es dann, mittels eines riesigen Autokrans, die Fertigwohnungen an die vorgesehenen Stelle zu heben. Routiniert und ohne Hektik, dafür mit geschulten Augen für die nötige Präzision, ging das Schwörer-Team ans Werk. Zentimeter um Zentimeter wurden die über 20 Tonnen Gewicht eines einzelnen Moduls zum Fundament bewegt und dort dann genau an der richtigen Stelle aufgesetzt.

Über 20 Tonnen wiegt ein Wohnmodul. Ohne Autokran geht da nichts.
Über 20 Tonnen wiegt ein Wohnmodul. Ohne Autokran geht da nichts. | Bild: Fahlbusch, Karlheinz

Insgesamt sollen acht Module doppelstöckig aufgestellt werden. Die fehlenden vier Einheiten werden im August nach Heiligenberg kommen.

Mit dem Projekt „Neues Soziales Wohnen“ will die Gemeinde ein integratives Projekt schaffen, in dem ganz unterschiedliche Personengruppen wohnen sollen. Das kann vom Geflüchteten über Arbeitnehmer bis zum Rentner gehen und wird rund 1,25 Millionen Euro kosten. Nach der Sommerpause wird sich der Gemeinderat über die Modalitäten für die Wohnungsvergabe beschäftigen. Da ohne öffentliche Zuschüsse gebaut wird, sind die Volksvertreter nicht an Vorgaben gebunden.

Zentimetergenau müssen die Module auf die Fundamente aufgesetzt werden. Trotz des starken Regens klappt alles bestens.
Zentimetergenau müssen die Module auf die Fundamente aufgesetzt werden. Trotz des starken Regens klappt alles bestens. | Bild: Fahlbusch, Karlheinz

Schon jetzt soll es Interessenten geben, die in eine der Wohnungen, die jeweils mit Küche und Bad ausgestattet sind, einziehen wollen. Weil ein hoher energetischer Standard erreicht wird, konnte die Gemeinde ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch nehmen, das mit einem sehr hohen Tilgungszuschuss verbunden ist. Ursprünglich sollte das Wohnprojekt über den Verkauf des Areals des ehemaligen Hotels „Post“ finanziert werden. Wegen unvorhersehbarer Probleme mit dem Baugrund, wird sich das allerdings verzögern.

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