Im Auftrag der Gemeinde wurde ein Sanierungskonzept für den "Winzerkär" erstellt. Es sah Arbeiten vor, die insgesamt 400 000 Euro gekostet hätten, sagte Ortsbaumeister Ulrich Kohler. Wegen der durch mehrere Großprojekte angespannten Haushaltslage hatte der Gemeinderat dann nicht mehr als 100 000 Euro für den Kär in den Haushalt 2018 eingestellt. Damit lasse sich das wirklich Notwendige machen, erklärte Kohler und fasste zusammen: "Eine neue Beleuchtung und Durchstreichen – damit erreichen wir wieder eine Wohlfühlatmosphäre."

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Komplett aus dem Sanierungsplan gestrichen wurden neue Lüftungskanäle, neue Treppenbeläge, neue Verkleidungen für die Brüstungen und Wandnischen, eine klappbare Bühne, Lautsprecherboxen sowie neue Küchenmöbel. "Das alles kann man machen – es muss aber nicht sein", sagte Kohler. Statt 70 000 Euro für eine Komplettsanierung der Sanitärräume auszugeben, sollen zudem 7500 Euro reichen, um dort defekte Einrichtungsgegenstände auszutauschen. Die größte Einzelsumme ist mit knapp 36 000 Euro für neue Beleuchtung eingeplant. Malerarbeiten im Eingangsbereich sowie in Neben- und Sanitärräumen machen den zweitgrößten Posten aus. Stellen, an denen der Putz bröckelt und defekte Fliesen sollen ausgebessert werden. Außerdem sind neue Fenster vorgesehen, die sich im Gegensatz zu den vorhanden problemlos öffnen lassen sollen.

Beleuchtung als wichtigster Punkt

Übereinstimmend äußerten sich Räte aller Fraktionen positiv zu den geplanten Maßnahmen. Margot Rauber etwa sagte: "Die CDU-Fraktion findet es gut und angemessen, was gemacht werden soll und kann die Streichungen mittragen." Als wichtigste Verbesserung nannte Helga Bauer (FWI) eine schöne, atmosphärisch flexible Beleuchtung, die auch gut bedienbar sei. Dem stimmten auf Nachfrage des SÜDKURIER auch Vertreter der wichtigsten Nutzer des Kärs zu.

Wolfgang "Hoss" Haas, Narrenvater der Hennenschlitter, bedauert ein wenig, dass es keine bessere Lüftung geben wird. Er verstehe aber gut, dass sich die hohe Investition für nur einen Tag im Jahr nicht lohne. Die Gemeinde solle das gesparte Geld in die Linzgau-Halle investieren. Reinhard König, Vorsitzender des Heimatvereins, freut sich vor allem auf die neue Beleuchtung. "Was jetzt gemacht wird, ist das, was auf die Schnelle nötig ist", sagte er, "den Rest kann man schieben." Auch für Axel Töbel, Veranstalter zahlreicher Konzerte im Winzerkär, ist die Beleuchtung der wichtigste Teil der Sanierung. Vor allem eine Bühnen-Beleuchtung ist ihm wichtig. "Neue Farbe und Löcher flicken ist aber auch kein Fehler", fügt er hinzu.