Gefeiert wird der Schmotzige Dunschtig in der Fasnetshochburg bei jedem Wetter. Aber bei strahlendem Sonnenschein hatten die vielen Gruppen, die dem Prinzenpaar Joana und Axel zur närrischen Hochzeit gratulierten, noch mehr Spaß dabei – und auch die vielen Zuschauer, die das Geschehen auf der Bühne verfolgten.

Das Jubiläum "925 Jahre Immenstaad" machten der entmachtete Bürgermeister Johannes Henne und seine Rathausmannschaft zum Thema ihres Auftritts auf der Rathausbühne.
Wie war das Leben zu der Zeit, in der Kaiser Heinrich herrschte, im Vergleich zu heute? "Während Heinrich mit Papst Gregor kämpft und oft in Italien weilt, muss Angie Flüchtlingswellen schaffen und zähmt in Amerika 'nen Affen", reimte "Bürger Henne".

Michael Haase verwies auf recht rohe Mittel, mit denen damals Ordnung geschaffen wurde: "Wer etwas klaut, dem fehlt die Hand. Wir waren da nicht zimperlich." Und Ulrich Kohler erinnerte an die damalige Baukunst, die wesentlich haltbarer war, als die heutige.

An die Zeit des ersten Immenstaader Fasnetsspiels vor 170 Jahren erinnerten Ratsschreiber Matthias Röhrenbach und Narrenbürgermeister Hubert Lehle.
"Alle hend schaffe müsse, aber es hat au koiner hungre müsse", fassten sie zusammen und fragten: "s'Dorf war kloiner – aber isses heit scheener?"
Ein politisches Fasnetsspiel wie 1849? "Des wer au heit no ebbes!", waren sich Ratsschreiber und Narrenbürgermeister einig und nahmen auch einige aktuelle Themen aufs Korn: "D'Engländer wolle de Brexit – oder au it."
Eine vierspurige Autobahn vor der Immenstaader Haustür habe auch Vorteile – zumindest für einige: "Da kennet alle Fernfahrer Europas mal den See aus der Nähe sehe."
Nachdem Prinz und Prinzessin die Fragen des Ratsschreibers "witt'n oder witt'n it" und "witt'se oder witt'se it" wunschgemäß beantwortet hatten, betrat eine Gruppe nach der anderen zum Gratulieren die Bühne, bevor alle mit Musik durchs Dorf und dann in den Winzerkär zogen.