Gleich zwei Stücke haben die Teilnehmer der Theater-AG der Stephan-Brodmann-Schule in den Wochen vor Weihnachten geprobt: „Der wahre Schatz“ ist das Projekt für das laufende Schulhalbjahr und soll im Februar aufgeführt werden, „Das weihnachtliche Stimmungsbarometer“ gehörte zum Rahmenprogramm des Immenstaader Weihnachtsmarkts.
Auftritt Bestandteil des Rahmenprogramms beim Weihnachtsmarkt
Bereits zum vierten Mal ist die Theater-AG beim Weihnachtsmarkt aufgetreten. „Die Tourist-Info hat wieder gefragt, ob wir das machen möchten, und wir haben gerne zugesagt“, erzählt Theaterpädagogin Gabi Gerdau, die seit vielen Jahren die AG leitet.
Zur Probe am 19. November hatte sie zum ersten Mal den Koffer mit den Kostümen für das „Weihnachtliche Stimmungsbarometer“ von Rudolf Gigler mitgebracht. „Ich habe einen Kostümfundus“, erklärt Gerdau. „Wenn etwas fehlt, wird es meist durch Selbernähen ergänzt.“ Die Kinder holten Engelsgewänder aus dem Koffer, Weihnachtsmannkostüme und auch einen Nadelstreifenanzug mit passendem Hut.

Verkleidete Weihnachtsboten kommen auf die Erde
Worum geht es in dem Stück? Gabi Gerdau fasst zusammen: „Im Himmel herrscht große Sorge, dass auf Erden der Sinn des Weihnachtsfests verloren gegangen ist. Zwei als Meinungsforscher verkleidete Weihnachtsboten werden auf die Erde geschickt und stellen fest, dass die Stimmung alles andere als weihnachtlich ist. Für die Kinder geht es vor allem um die Geschenke, die Erwachsenen empfinden nur Stress. Im Himmel hat ein Mitarbeiter aus der Gefühlsabteilung eine gute Idee, wie das zu ändern wäre.“
Kinder dürfen Rollen selber wählen
Gerdau hat das Stück ein wenig umgeschrieben. Vor allem ging es ihr dabei darum, die Rollen auf ihre jungen Schauspieler zuzuschneiden und aus jeder Rolle eine wichtige zu machen. „Bevor die Rollen verteilt werden, lesen alle das Stück gemeinsam durch. Die Kinder dürfen anschließend Rollen auswählen, die sie gerne spielen würden“, erklärt sie den Ablauf im Vorfeld der Proben für ein neues Stück.
Schüler lernen, sich selbst einzuschätzen
Dabei würden die Kinder auch lernen, sich selbst einzuschätzen: „Es geht dabei um solche Fragen wie: Kann ich einen Text dieser Länge auswendig lernen? Traue ich mich überhaupt, in eine bestimmte Rolle zu schlüpfen?“ Beim Theaterspielen werde auch das Selbstbewusstsein herausgekitzelt: „Die Kinder erfahren dabei oft, dass sie Talente haben, die sie noch gar nicht kannten.“
Was die Kinder in der AG gelernt haben
Auf die Frage, was sie in der Theater-AG schon alles gelernt haben, fallen den Kindern zahlreiche Beispiele ein: „Einfach weitermachen und improvisieren, wenn wir einen Fehler gemacht haben“, sagt etwa Jule und Carlotta fällt ein: „So zu flüstern, dass es trotzdem jeder hören kann.“ Iulia fügt hinzu: „Laut und deutlich zu sprechen“ und Jonas hat verinnerlicht: „Dass man nicht mit dem Rücken zum Publikum stehen soll – außer wenn das zum Stück gehört.“ Martha hat gelernt, „dass man auf der Bühne keinen Quatsch machen darf“, Laura weiß, dass man ins Mikrofon sprechen muss und Alba, „dass man richtig in eine Rolle reingehen muss“.
Lampenfieber gehört dazu
Und wie schlimm ist das Lampenfieber vor einem Auftritt? Das gehört einfach dazu, sind sich alle einig und Jonas hat die Erfahrung gemacht: „Wenn man eine Minute auf der Bühne steht, ist das weg.“