Die Idee entstand vor einem Jahr. „Die Familien waren unter Druck: die Lebenshaltungskosten stiegen, dazu die Betreuungsgebühren und die Gebühren für das Essen in den Einrichtungen. Da haben wir uns überlegt, was können wir tun, um zu zeigen: Wir sind damit nicht einverstanden und wir sind viele“, erzählt Katharina Gull. Im Sommer gründeten engagierte Eltern einen Gesamtelternbeirat. Katharina Gull ist gewählter Vorstand, zusammen mit Diana Heine. Diese ergänzt: „Die Gemeinde hat mit uns einen Ansprechpartner, auf den sie zugehen kann. Sie kann sich darauf verlassen, dass Informationen zügig bei den Eltern ankommen.“
„Wir haben alle die gleichen Fragen“
Dass sich Eltern von Krippen-, Kindergarten- und Schulkindern zusammentun, ist ungewöhnlich. „Aber wir sind ein Dorf, es gibt nur eine Schule. Die jetzigen Krippenkinder sind die zukünftigen Kindergartenkinder, die jetzigen Kindergartenkinder sind die zukünftigen Schulkinder“, sagt Katharina Gull. „Es gibt einige Familien, die Kinder in allen drei Betreuungsformen haben“, sagt Julia Becker. Sie ist Mitglied im neuen Gremium wie auch Sandra Rauber, die feststellt: „Wir haben alle die gleichen Fragen und die gleichen Geldsorgen.“
Bei ihren Treffen stießen die Eltern auf zahlreiche Themen in Immenstaad, die sie und ihre Kinder betreffen: Umbau der Grundschule, Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschüler, Umsetzung der Bildungspläne in den Kindergärten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Konzentration der U3-Betreuung im Kinderhaus sind einige Beispiele. Eltern sind die Experten, was ihre Kinder und die Situation von Familien angeht.
Anliegen zu Betreuungszeiten und Schulumbau
Diana Heine erklärt, warum die Betreuung im Kinderhaus für viele Familien nicht optimal ist: „Die Betreuung ist für manche fast doppelt so teuer wie in einem Kindergarten. Im Kinderhaus gibt es nur verlängerte Öffnungszeiten. Das bedeutet, die Kinder sind bis nach dem Mittagessen dort, sodass immer auch das Essen mitgezahlt werden muss. Für eine Familie, bei der ein Elternteil halbtags arbeitet, lohnt sich das kaum noch.“ Eine Flexibilisierung der Betreuungszeiten könnte Abhilfe schaffen. Mehr Beweglichkeit könnte sich Katharina Gull auch im Ganztagsbereich vorstellen: „Es sollte zum Beispiel möglich sein, das Kind nur zwei Tage in der Woche den ganzen Tag in der Kita zu lassen.“
Ein anderes Anliegen der Eltern betrifft den Pausenhof der Grundschule während der Umbauzeit. „Auf dem Pausenhof werden die Container für die Interimslösung aufgestellt, der rote Platz ist auch schon verplant. Die Kinder brauchen viel Bewegung, gerade auch im Ganztagsbereich“, sagt Julia Becker. Hier müssten neue Ideen her und die Eltern seien bereit, mitzuarbeiten.
Erstes Treffen mit Vertretern der Gemeinde
Einmal haben sich vier Vertreterinnen des neuen Gesamtelternbeirats schon mit Michael Haase und Julian Brandstetter vom Hauptamt getroffen. Nach dem Gespräch zeigen sie sich optimistisch, dass es zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe kommen wird. „Wir wollen als Partner gesehen werden, auch die Ideen der Eltern sollen gehört werden“, sagt Katharina Gull. Julia Becker meint: „Wir haben bei der Gemeinde die Bereitschaft gesehen, sich auszutauschen.“ Die Elternvertreter streben mindestens einmal im Jahr einen Gesprächstermin an.