Nun hat der Gemeinderat einen Knopf an die zähe Schuldebatte gemacht und einen dritten Standort auf den Weg gebracht. Der Beschluss sorgt zunächst einmal für Erleichterung: Es war wichtig, dass es endlich vorangeht und nicht noch weitere endlose Diskussionsschleifen gedreht werden. Denn die Zeit drängt und verbietet Zaudern.

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Die einzig richtige Entscheidung

Die Entscheidung für eine dritte Schule war zudem auch die einzig richtige. Hätte man diese Chance verworfen und würde stattdessen weiter an einem Ausbau der Gretser-Schule herumdoktern, würde man spätestens dann Schiffbruch erleiden, wenn die sechs Grundschulzüge doch nicht ausreichen – was nicht von der Hand zu weisen ist. Ob die Erleichterung aber auch Raum gibt für Zuversicht, steht auf einem anderen Blatt.

Stadt sitzt das Kostendiktat im Nacken

Denn der Weg zur dritten Schule wird ein steiniger werden. Der Stadt sitzt das Kostendiktat im Nacken, und genau hier droht der Schwur. Denn die Kostenschätzungen von rund 17 bis 20 Millionen Euro inklusive Turnhalle dürften kaum einzuhalten sein, nachdem in diese Spanne nur mögliche Kostensteigerungen von 15 bis 18 Prozent eingepreist sind. Der Baupreisindex ist aber auf ungebremstem Höhenflug, der Untergrund dürfte unliebsame Überraschungen bereithalten und Grundstücksverhandlungen stehen noch aus.

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Realistisch betrachtet, sind die Kostenschätzungen zu niedrig

Wenn man aber nur eine Steigerung um 30 Prozent annimmt, landet man bereits bei 19 bis 22 Millionen Euro und einer Gesamtsumme inklusive Gretser, Leimbach und zweiter Turnhalle von knapp 29 bis knapp 32 Millionen Euro statt der von der Verwaltung ohne Berücksichtigung jeglicher Kostensteigerung veranschlagten 25,5 Millionen – und ist damit bald schon wieder in Schlagweite der verworfenen, weil explodierten ursprünglichen Planung des Büros Weinbrenner Single Arabzadeh.

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Rat und Verwaltung müssen Kosten strikt kontrollieren

Es gibt nur einen Weg und der wird immer wieder auch schmerzhaft sein, vor allem, wenn es um Wünsche wie moderne Zusatzausstattungen geht: Rat und Verwaltung müssen von Beginn an eine harte und konsequente Kostenkontrolle führen – und jeden Luxus einsparen. Anders wird es nicht gehen. Lässt man diese Konsequenz vermissen, steht man andernfalls bald wieder dort, wo man vor dem Dienstag war. Das wäre dann der zweite Schul-Gau.