Das Parkhaus Poststraße – Ende der 70er Jahre entstanden – ist sanierungsbedürftig. In der Septembersitzung des Gemeinderates Markdorf werde es um das Parkhaus Poststraße sowie um die Tiefgarage Bischofsschloss geben, erklärt Stadtbauamtsleiter Michael Schlegel.

Im Parkhaus Postraße sowie in dessen Einfahrtsbereich sind nun weitere Untersuchungen erledigt worden. Handwerker haben an mehreren Stellen Material entfernt, damit die Stahlarmierungen überprüft und auf mögliche Korrosionsschäden untersucht werden konnten. Hierfür waren einige Stellplätze im Parkhaus gesperrt. Vertreter des Markdorfer Stadtbauamtes sowie des Süßener Sachverständigenbüros Gieler-Breßmer haben sich ein Bild von der Situation gemacht.

Beispielsweise im Einfahrtsbereich zum Parkhaus Postraße wurden Stellen der Poststraße geöffnet. „Ein Teil des Parkhauses befindet sich unter der Poststraße„, erklärt Stadtbauamtsleiter Schlegel.

Deshalb sei dort überprüft worden, ob und wie stark Chloride – das sind Tau- und Streusalze – in das Material eingedrungen sind sowie ob und wie umfangreich Stahlarmierungen deswegen Korrisonsschäden aufweisen. „Es gibt Schäden, die sind aber überwiegend an der Oberfläche und jedenfalls nicht so, dass die Sicherheit gefährdet wäre“, erklärt Schlegel. Das habe ein Statiker bestätigt.

„Es muss etwas getan werden. An einigen Stellen ist der Beton voll mit Chloridsalzen und die Feuchtigkeit ist noch hoch genug, dass die Korrosion an den Stahlarmierungen fortschreiten kann“, erläutert Schlegel. Allerdings sei damals beim Errichten des Parkhauses Poststraße aus statischer Sicht stabiler gebaut worden als notwendig. Deshalb besteht laut Stadtbauamtsleiter die Möglichkeit, intensive Sanierungsarbeiten oder gar einen Neubau noch einige Zeit hinauszuschieben.
Vor rund einem Jahr hat es eine Bestandsaufnahme im Parkhaus Poststraße gegeben. Es wurden an mehreren Stellen Bohrungen erledigt und Materialproben zu Untersuchungszwecken genommen. Damit beauftragt waren das Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer sowie das Unternehmen BBQ Bautechnik.

Bauingenieurin Alica Lohasz, Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer, erläuterte damals vereinfacht die Vorgehensweise: „Der erste Schritt ist die visuelle Schadensaufnahme. Es wird gezielt nach Schadstellen im Beton und den Armierungen gesucht.“ Beispielsweise, ob es Risse, abgeplatzten Beton oder Korrosionsstellen gibt. Zusammen mit Technikerin Sabine Kraus kartierte Lohasz mittels Tablet-Computern punktgenau alle vier Decks des Parkhauses Poststraße.
In einem zweiten Schritt folgte die betontechnologische Untersuchung. Mittels der sogenannten Potentiafeldmessung wurde untersucht, wo durch die Chloride (Streu- oder Tausalze) möglicherweise Korrosionsstellen im Stahlbeton entstanden sind.
Das Parkhaus
Das Parkhaus Poststraße ist im Zuge der Stadtsanierung der Bereiche Ochsenplatz, Ochsenlücke und Hauptstraße Ende der 1970er Jahre errichtet worden. Laut Stadtverwaltung sind auf vier Parkdecks 96 Stellplätze verfügbar. Das obere Parkdeck1 zählt zur Blauen Zone. Dort kann mit Parkscheibe maximal drei Stunden kostenfrei geparkt werden. (gan)