Das Parkhaus Poststraße – Ende der 70er Jahre entstanden – ist sanierungsbedürftig. In der Septembersitzung des Gemeinderates Markdorf werde es um das Parkhaus Poststraße sowie um die Tiefgarage Bischofsschloss geben, erklärt Stadtbauamtsleiter Michael Schlegel.

Diese Aufnahme, auf Deck 1 des Parkhauses Poststraße entstanden, zeigt Stellen, die auf mögliche Korrosionsschäden zu untersuchen ...
Diese Aufnahme, auf Deck 1 des Parkhauses Poststraße entstanden, zeigt Stellen, die auf mögliche Korrosionsschäden zu untersuchen waren. | Bild: Toni Ganter

Im Parkhaus Postraße sowie in dessen Einfahrtsbereich sind nun weitere Untersuchungen erledigt worden. Handwerker haben an mehreren Stellen Material entfernt, damit die Stahlarmierungen überprüft und auf mögliche Korrosionsschäden untersucht werden konnten. Hierfür waren einige Stellplätze im Parkhaus gesperrt. Vertreter des Markdorfer Stadtbauamtes sowie des Süßener Sachverständigenbüros Gieler-Breßmer haben sich ein Bild von der Situation gemacht.

Sabine Kraus vom Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer, Süßen, zeigt mit dem Tablet-Computer eine Potentialfeldmessung. Mit dieser Methode ...
Sabine Kraus vom Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer, Süßen, zeigt mit dem Tablet-Computer eine Potentialfeldmessung. Mit dieser Methode wird untersucht, wo durch Chloride (Streu-/Tausalze) möglicherweise Korrosionsstellen im Stahlbeton entstanden sind. | Bild: Toni Ganter

Beispielsweise im Einfahrtsbereich zum Parkhaus Postraße wurden Stellen der Poststraße geöffnet. „Ein Teil des Parkhauses befindet sich unter der Poststraße„, erklärt Stadtbauamtsleiter Schlegel.

Eine geöffnete Stelle der Einfahrt zu den Decks 2 bis 4 des Parkhauses Poststraße. Dort sowie an weiteren Stellen im Parkhaus wurden die ...
Eine geöffnete Stelle der Einfahrt zu den Decks 2 bis 4 des Parkhauses Poststraße. Dort sowie an weiteren Stellen im Parkhaus wurden die Stahlarmierungen auf Korrosion untersucht. Dies im Vorgriff auf eine geplante Sanierung der Anlage. | Bild: Toni Ganter

Deshalb sei dort überprüft worden, ob und wie stark Chloride – das sind Tau- und Streusalze – in das Material eingedrungen sind sowie ob und wie umfangreich Stahlarmierungen deswegen Korrisonsschäden aufweisen. „Es gibt Schäden, die sind aber überwiegend an der Oberfläche und jedenfalls nicht so, dass die Sicherheit gefährdet wäre“, erklärt Schlegel. Das habe ein Statiker bestätigt.

Mark Laski (links) verteilt mit einem Besen Asphalt, das Richard Walny mittels Bagger auf die zu füllende Stelle ablädt.
Mark Laski (links) verteilt mit einem Besen Asphalt, das Richard Walny mittels Bagger auf die zu füllende Stelle ablädt. | Bild: Toni Ganter

„Es muss etwas getan werden. An einigen Stellen ist der Beton voll mit Chloridsalzen und die Feuchtigkeit ist noch hoch genug, dass die Korrosion an den Stahlarmierungen fortschreiten kann“, erläutert Schlegel. Allerdings sei damals beim Errichten des Parkhauses Poststraße aus statischer Sicht stabiler gebaut worden als notwendig. Deshalb besteht laut Stadtbauamtsleiter die Möglichkeit, intensive Sanierungsarbeiten oder gar einen Neubau noch einige Zeit hinauszuschieben.

Für Untersuchung muss Material entfernt werden Video: Toni Ganter

Vor rund einem Jahr hat es eine Bestandsaufnahme im Parkhaus Poststraße gegeben. Es wurden an mehreren Stellen Bohrungen erledigt und Materialproben zu Untersuchungszwecken genommen. Damit beauftragt waren das Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer sowie das Unternehmen BBQ Bautechnik.

Mark Laski (links) verteilt mit einem Besen Asphalt, das Richard Walny mittels Bagger auf die zu füllende Stelle ablädt.
Mark Laski (links) verteilt mit einem Besen Asphalt, das Richard Walny mittels Bagger auf die zu füllende Stelle ablädt. | Bild: Toni Ganter

Bauingenieurin Alica Lohasz, Sachverständigenbüro Gieler-Breßmer, erläuterte damals vereinfacht die Vorgehensweise: „Der erste Schritt ist die visuelle Schadensaufnahme. Es wird gezielt nach Schadstellen im Beton und den Armierungen gesucht.“ Beispielsweise, ob es Risse, abgeplatzten Beton oder Korrosionsstellen gibt. Zusammen mit Technikerin Sabine Kraus kartierte Lohasz mittels Tablet-Computern punktgenau alle vier Decks des Parkhauses Poststraße.

Mit Rüttler wird Asphalt verdichtet Video: Toni Ganter

In einem zweiten Schritt folgte die betontechnologische Untersuchung. Mittels der sogenannten Potentiafeldmessung wurde untersucht, wo durch die Chloride (Streu- oder Tausalze) möglicherweise Korrosionsstellen im Stahlbeton entstanden sind.