Die Stadt als Dienstleister für einen privaten Dienstleister? Der Zeus-Verantwortliche Jens Altmann ist nach eigener Aussage im Rathaus vorstellig geworden, ob mangels Alternativen nicht die Stadt Partner beim E-Scooter-Testlauf werden wolle. Partner wäre die Stadt bereits, indem sie Abstellflächen zur Verfügung stellt. Allerdings nicht eingebunden ins Geschäft. Nun geht es aber um das Einsammeln versprengter Roller in der Markdorfer Wildnis und das Aufladen von Akkus. Ein abenteuerlicher Gedanke?

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Nicht unbedingt. In vielen Bereichen des Wirtschaftslebens gibt es Public-Private-Partnerships, also Kooperationen von privater Wirtschaft und öffentlicher Hand zur Erfüllung bislang öffentlicher Leistungen. In diesem Falle wäre es die Leistung der Mobilitätsversorgung in der Stadt, genauer: der Mikromobilität unterhalb eines ÖPNV, obschon dies keine klassische öffentliche Pflichtaufgabe ist.

Der Bauhof ist ohnehin in der Stadt unterwegs

Der Vorschlag, so schräg er auf den ersten Blick auch anmuten mag, verdient es, ernsthaft geprüft zu werden. Die Stadt erbrächte eine Leistung und bekäme dafür Geld. So, wie das in der freien Wirtschaft halt auch läuft. Altmann sagt selbst, dass dies nur möglich sei, wenn personelle Kapazität vorhanden ist. Andererseits sei für den Partner-Job nur ein geringer Zeitaufwand von zwei Tagen die Woche à je drei Stunden nötig.

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Nun drehen die Mitarbeiter des Bauhofs täglich ihre Runden, um Müll einzusammeln oder städtische Anlagen zu pflegen, meist mit ihren Mini-Transportern mit Ladefläche. Da böte es sich doch fast schon an, sie an diesen beiden Tagen auch die vier, fünf versprengten Scooter einsammeln zu lassen. Am Ende ließe sich das mit wenig Aufwand in die Arbeitspläne integrieren.

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Wenn das die Lösung für den Start des E-Scooter-Testlaufs wäre, wieso nicht? Einen Versuch wäre es wert. Besser jedenfalls als eine Fortsetzung der monatelangen Hängepartie, die man bei weiterer ergebnisloser Partnersuche spätestens in wenigen Wochen endgültig abblasen müsste.