Vom Kneipensport zum Ligasport: Dominik Geßler und Markus Grötzinger haben ein Ziel. Sie möchten das Dartspielen in der Bodensee-Region ausbauen, populärer machen und professioneller gestalten. Dafür haben die beiden leidenschaftlichen Hobby-Dartspieler aus Ittendorf und Bermatingen-Ahausen eine eigene private Liga gegründet: die Steeldart-Bodenseeliga.

Die Ittendorfer Dartfreunde, eine Abteilung der Sportfreunde Ittendorf-Ahausen, sind mittlerweile rund 20 Mitglieder im Alter zwischen 20 und 60 Jahren. Angefangen hat alles während der Corona-Pandemie im Wohnzimmer von Dominik Geßler. Jetzt treffen sich die Mitglieder jeden Mittwochabend im Vereinsheim und spielen im Training kleinere Turniere. Daraus ergibt sich ein internes Ranking. „Die Nachfrage ist da, der Platz begrenzt, wir stoßen an unsere Grenzen“, so Dominik Geßler über das Vereinsheim, das bereits ausgebaut wurde und derzeit Platz für das Spiel auf drei Dartscheiben bietet.

In Bermatingen hat sich ein eigener Dartverein gegründet

Auch die Bermatinger, die im Gasthaus „Frieden“ in Ahausen trainieren, freuen sich über Zuwachs. Aus Dartfreunden aus ehemals drei verschiedenen Teams ist mittlerweile ein Verein geworden: DC Lakeside Eagles. „Es macht schon Spaß, diese Entwicklung zu beobachten“, sagt Markus Grötzinger.

Und die Entwicklung bedeutet nun die Gründung der Steeldart-Bodenseeliga. Diese geht ab Mitte Oktober mit derzeit fünf Vereinen an den Start: Rähne Dart aus Heiligenberg, SV Neufrach aus Salem, Hart am Draht aus Pfullendorf, Dartfreunde Ittendorf und DC Lakeside Eagles aus Bermatingen-Ahausen. Die Vereine spielen mit mehreren Mannschaften, sodass die Liga zweigleisig aufgebaut wird: mit A- und B-Mannschaften.

Das könnte Sie auch interessieren

In der Probesaison wird das Team Triple Hunters Meister

Bislang spielten die Ittendorfer und Bermatinger in einer Liga mit Tuttlinger Mannschaften. Dort habe man sich wertvolle Tipps geholt. „Wir möchten aber gern unsere eigenen Herren sein, eigene Regeln haben und nicht von weiter weg gesteuert werden“, sagt Markus Grötzinger. Die Bodensee-Liga haben sie selbst aufbaut und organisieren diese auch komplett selbst. Eine Probesaison mit zehn Mannschaften gab es bereits, hier wurde am Ende das Bermatinger Team Triple Hunters Meister. Jede gemeldete Mannschaft stellte einen Kapitän, der wiederum eine Ligaleitung bestehend aus fünf Personen wählte.

In der vergangenen Probe-Saison gewann das Bermatinger Team Triple Hunters die Meisterschaft
In der vergangenen Probe-Saison gewann das Bermatinger Team Triple Hunters die Meisterschaft | Bild: DC Lakeside Eagles

Die Liga sei keine Anbindung zum Profi. „Wir machen das alles ehrenamtlich als Hobby und verdienen nichts dabei“, sagt Dominik Geßler. Die Liga startet im Oktober, der Betrieb geht bis Mai. Jeden zweiten Freitag ist Spieltag – es gibt ein Heim- und ein Auswärtsspiel. „Es kann jeder teilnehmen“, betonen Geßler und Grötzinger. Eine Mannschaft besteht aus vier bis sechs Spielern – gespielt wird vier gegen vier – 501 double out auf zwei Dartscheiben. Voraussetzung für einen „Spielort“ sind mindestens zwei Dartscheiben, ein beheizter Raum und Toiletten. Das kann beispielsweise ein Hobbykeller, eine Gaststätte oder ein Vereinsheim sein.

Unterschiedliches Niveau in den unterschiedlichen Ligen

Ziel ist es, bis zu drei Ligen mit A-, B- und C-Mannschaften zu besetzen. „Die Anfänger können dann in der C-Liga spielen, weil es doch schon einige Unterschiede im Niveau der Spieler gibt“, sagt Dominik Geßler. Und die Liga soll auch für Einsteiger die Möglichkeit bieten, zu spielen. Beide betonen auch, dass Darts kein Männersport sei. „Frauen sind natürlich auch willkommen“, so Markus Grötzinger.

Paul Krimmel gehört zur ersten Ittendorfer Mannschaft.
Paul Krimmel gehört zur ersten Ittendorfer Mannschaft. | Bild: Nosswitz, Stefanie

„Wo sind die Kellerspieler, die sich bislang nicht trauen?“, fragt Dominik Geßler. Er und Grötzinger sehen sehr viel Potenzial, den Ligabetrieb weiter auszubauen. „Wir möchten gern die ganze Seelinie und auch Teile des Hinterlandes abbilden.“ Es geht darum, Talente zu finden und wer weiß, vielleicht kommt der nächste Dart-Weltmeister irgendwann mal aus Deutschland.

Das könnte Sie auch interessieren