34 Auftritte, 49 Proben und 18 Arbeitseinsätze, so lautete die Bilanz von Sophia Beck. Die Schriftführerin der Stadtkapelle umriss bei der jüngsten Hauptversammlung, was die 83 Aktiven des Markdorfer Blasorchesters im vergangenen Jahr musikalisch, aber auch anderweitig unternommen haben – etwa, um damit Einnahmen für ihre Vereinskasse zu erzielen. Und wie stets fiel dieser Bericht recht knapp aus. Die Beiträge während der Fasnet – vom Narrenweckruf über die Schülerbefreiung, den Rosenmontag bis hin zum Dreckkübelgschwätz –, die großen Konzerte – im Frühjahr, im Advent –, die Auftritte im Schlosshof, die Auftritte auswärts wie auch die Begleitung kirchlicher Feiern und etliche weitere Anlässe zählte Schriftführerin Beck lediglich auf, so vollständig und nüchtern, wie es ihr Amt gebietet.

Großen Probenfleiß attestiert Dirigent Reiner Hobe den Musikern der Stadtkapelle.
Großen Probenfleiß attestiert Dirigent Reiner Hobe den Musikern der Stadtkapelle. | Bild: Jörg Büsche

Ganz anders klang die Rückschau von Reiner Hobe, dem Dirigenten der Stadtkapelle. Er erinnerte ans Früjahrskonzert im April 2024. Das hatte ganz unter dem Motto „Filmmusik“ gestanden: „Harry Potter“ bis „Pink Panther“. Hobe blickte auch aufs Festliche Konzert im November zurück: auf einen Abend mit Volksliedern. Und beide großen Konzerte seien ausnehmend gut angekommen beim Publikum. Übertroffen worden sei diese positive Resonanz aber in diesem Jahr. Beim Frühjahrskonzert im April, bei dem die Stadtkapelle ausschließlich „Rock und Pop“ gespielt habe – so auch der Titel des Abends in der Stadthalle.

Der Vorstand, jeweils von links: (erste Reihe) Sophia Höll, Carina Hofacker, Christine Puschkarsky, Fabian Beck, (zweite Reihe) Daniel ...
Der Vorstand, jeweils von links: (erste Reihe) Sophia Höll, Carina Hofacker, Christine Puschkarsky, Fabian Beck, (zweite Reihe) Daniel Gutrolf, Sophia Beck, Brigitte Waldenmaier, (dritte Reihe) Pirmin Dilger, Viktoria Beck, Lucas Schröter, Claudius Schmid, (vierte Reihe) Andrea Späth und Reiner Hobe. | Bild: Jörg Büsche

Pop und Rock lockt neues Publikum

„Dadurch haben uns jetzt ganz andere Leute auf den Schirm bekommen“, erklärte Dirigent Hobe. Das Programm mit Led Zeppelin, Robbie Williams und Co. habe auch Menschen angezogen, deren Sache die Blasmusik davor nicht so sehr gewesen sei. Zum Erfolg des Abends habe jedoch auch Regina Holzhofer beigetragen, die Solo-Sängerin des Konzerts. Dem kurz darauf schon der nächste Auftritt folgte – in der St.-Nikolaus-Kirche gemeinsam mit dem Kirchenchor. Auch hier sparte Hobe nicht mit Lob. Seinen Musikern versprach er aber, dass er „die Schlagzahl jetzt verringern“ werde. Zwei Konzerte in dichter Folge sei dann doch etwas viel verlangt – von Menschen, die nur aus Vergnügen musizieren, die keine Profis sind. „In Zukunft haben wir etwas weniger Termine“, kündigte Hobe an. Fest stehe bereits ein Auftritt zum Jubiläum des Musikvereins Riedheim, beim Pfarrfest, beim Salemer Schlossseefest, bei den Markdorfer Schlosshof-Konzerten ohnehin. Außerdem finde wieder ein Picknickkonzert auf der Weiherwiese statt. Und beim Festlichen Konzert am Jahresende gebe es ein reines Klassik-Programm, erklärte er.

Die Geehrten (von links): Viktoria Beck, Carina Hofacker, Hanna Gihr, Sophia Beck, Markus Wild, Marianne Berns, Heike Knorr und Andreas ...
Die Geehrten (von links): Viktoria Beck, Carina Hofacker, Hanna Gihr, Sophia Beck, Markus Wild, Marianne Berns, Heike Knorr und Andreas Beck. Rechts Egbert Benz vom Blasmusikverband und im Hintergrund die Vorsitzende, Brigitte Waldenmaier. | Bild: Jörg Büsche

Von sehr viel positiver Resonanz auf die Stadtkapellenkonzerte sprach auch Brigitte Waldenmaier, die bei der Mitgliederversammlung im Amt bestätigte Vorsitzende des Vereins. Sie würdigte den Einsatz derjenigen, die sich um den musikalischen Nachwuchs, aber auch um Noten oder um Uniformen kümmern. Sie dankte der Musikschule für die gute Zusammenarbeit. Sie erwähnte die fruchtbare Kooperation mit der Grundschule, wo die Stadtkapelle in Bläserklassen einlädt. Waldenmaier bedankte sich aber auch bei den Veranstaltern des Markdorf Open Air, bei dem die Mitglieder der Stadtkapelle bewirten und dadurch wichtige Einnahmen für ihre Vereinskasse erzielen.

Das verregnete Stadtfest habe wenig Geld eingebracht, erklärte Kassenwart Claudius Schmid. Es habe auch kein Mox-Wochenende stattgefunden. Das Rinder-Event auf dem Stüblehof findet nur alle zwei Jahre statt – und bringt dem Verein ebenfalls wichtige Bewirtungseinnahmen. Gelder, die aufgrund der steigenden Kosten – etwa für Noten, für Instrumenten-Reparaturen – immer nötiger werden, so Schmid. Man müsse sich um weitere Sponsoren kümmern, außerdem um weitere Mitglieder, schlägt er vor.