Discos, DJs, Clubleben, Tanzen und ausgelassen Feiern: Seit Beginn der Corona-Pandemie vor eineinhalb Jahren gibt es das nicht mehr. Darunter leiden vor allem die Jugendlichen, aber auch junge Erwachsene. Tanzen und feiern ist nach wie vor noch nicht möglich, doch Konzerte mit maximal 750 Besuchern sind mit der aktuellen Corona-Verordnung wieder erlaubt.
Das Markdorf City-Festival beginnt bereits um 18 Uhr
In Markdorf soll dieser Öffnungsschritt am nächsten Samstag, 3. Juli, erlebbar werden: „Markdorf City Festival“ heißt das Open-Air-Event, das von 18 Uhr bis 22 Uhr die junge Generation auf den Marktplatz einlädt. Geplant wird mit bis zu 500 Besuchern. Mehr sei aufgrund der Enge des Platzes coronakonform nicht möglich, sagt der Veranstalter. Das ist Markus Enderle von der Klufterner See-Events Veranstaltungstechnik, der gemeinsam mit dem Team der Häfler Agentur „I‘m Entertainment“ das Clubbing-Open-Air auf die Beine gestellt hat – unterstützt vom Standortmarketing Markdorf Marketing.
„Wir wollten etwas für das jüngere Publikum im Alter von 18 bis etwa 30 Jahren organisieren, denn das ist die Gruppe, die in der Pandemie komplett vergessen wurde“, sagt Enderle: „Der Lemon Beat Club in Markdorf ist immer noch zu und auch die anderen Clubs in der Region können noch nicht öffnen.“ Im vergangenen Jahr hatten die beiden Agenturen bereits Autodiscos veranstaltet, in Kehlen und Friedrichshafen. „Aber der Aufwand dafür ist natürlich riesig“, sagt Enderle.
Tanzen geht aber nur allein am Platz
Drei DJs werden auf dem Marktplatz auflegen: Luca Santiago, Nick Leys und Daniel Davis. Markus Fetscher wird mit seinem Food-Truck, bekannt noch vom Markdorfer Streetfood-Markt, vor Ort sein und Currywurst und Pommes anbieten. Die Getränke werden von Kellnern direkt an den Sitz- und Stehplätzen ausgegeben.
Damit das Open-Air auch tatsächlich coronakonform ist, wird auch das Tanzen untersagt sein. Anders gehe es nicht, sagt Enderle: „Tanzen im Pulk darf nicht sein, am Platz ja.“ Für Gruppen werde es aber gekennzeichnete Bereiche geben, in denen das Tanzen untereinander gestattet sei. Sobald man den Steh- oder Sitzplatz verlasse, gelte wieder die Maskenpflicht, sagt Enderle.
Nur bis 22 Uhr aus Gründen des Lärmschutzes
Die Besucher werden stattdessen an Biertischgarnituren sitzen oder sich um Stehtische gruppieren können. Pro Biertisch seien bis zu zehn Personen aus maximal drei Haushalten erlaubt, so Enderle: „Im Sinne einer privaten Zusammenkunft nach den Corona-Regeln, Geimpfte und Genesene zählen nicht mit.“
Auch weshalb die recht ungewöhnliche, weil doch frühe Uhrzeit gewählt wurde, erläutert der Veranstalter. Ab 22 Uhr beginnt in der Innenstadt der Lärmschutz, Stichwort Nachtruhe. „Aber wir wollten das Event in der Innenstadt stattfinden lassen, und der Marktplatz bietet dafür eine tolle Atmosphäre.“

Grünes Licht von der Stadt haben See-Events und I‘m Entertainment bereits, das Ordnungsamt unter Amtsleiter Jürgen Hess hat seine grundsätzliche Zustimmung erteilt. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden war ohnehin sehr gut“, berichtet Enderle, „sowohl mit der Stadt wie auch mit dem Landratsamt“. Dafür habe man unter anderem auch ein umfangreiches Hygienekonzept vorlegen müssen.
Alle bisherigen Feste in Markdorf mussten bereits abgesagt werden
Beim Standortmarketing ist man froh darüber, das Open-Air mit dem Club-Sound für die junge Generation an Land gezogen zu haben. „Es ist ja seit Monaten praktisch überhaupt nichts mehr möglich im Veranstaltungsbereich“, sagt Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing.
Zwar nimmt das Leben in der Stadt so langsam wieder Fahrt auf, aber die Freizeitmöglichkeiten, wenn man denn so will, beschränken sich auf den Einzelhandel und die Gastronomie. Feste? Fehlanzeige. Das Stadtfest musste abgesagt werden, das Dixiefest ist ausgefallen und das Markdorf Open-Air wurde auf den Mai 2022 verlegt.

„Deswegen tut uns eine solche Veranstaltung wie das Markdorf City-Festival nun natürlich unheimlich gut“, sagt Fieber. Vor allem könne die Stadt damit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Hochphase der Pandemie keine Gelegenheit gehabt hatten, sich zu vergnügen, nun endlich wieder ein Angebot machen. „Darüber freuen wir uns ganz besonders“, sagt Fieber.