Viele Deutsche würden lieber heute als morgen mal wieder wegfahren. Als nächstes stünde der Osterurlaub an – doch ist dieser überhaupt möglich? Und wenn schon nicht Meer, dann wenigstens Bodensee? Doch noch sind Hotels und Gastronomien sowie Freizeiteinrichtungen geschlossen, die touristische Nachfrage für das Frühjahr ist verhalten. „Ich denke, dass Ostern einfach noch zu früh ist. Das merkt man auch an den Anfragen, die kaum vorliegen“, sagt Sylvia Westermann, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Gehrenberg-Bodensee. Sollte es Interesse über die Ostertage geben, dann, so vermutet Westermann, eher kurzfristig. „Das ist auch stark vom Wetter abhängig“, erklärt sie.
Hohe Nachfrage für die Sommermonate
Während es also für Ostern noch eher verhalten zugehe, sei die Nachfrage für den Sommer bereits vorhanden. „Wir können auch nur mit den Kapazitäten arbeiten, die wir haben, aber für den Sommer läuft es bereits sehr gut“, sagt Sylvia Westermann, die damit rechnet, dass sich das Buchungsverhalten ab März noch weiter verstärken wird. Auch steige die Verweildauer der Gäste an. Sei die Region früher eher ein Ziel für einige Tage gewesen, steige die Zahl derer, die zwei oder drei Wochen bleiben.
Westermann geht davon aus, dass besonders der Markdorfer Campingplatz wieder stark frequentiert sein wird. Die Saison dauert von Ostern bis Oktober und sie hofft, dass der Tourismus ab Mitte/Ende April eine gute Chance hat und wieder in ein „geordnetes Fahrwasser“ kommt.

Aus Gesprächen mit Hoteliers, Gastronomen und Vermietern weiß sie, dass einige die Zeit genutzt haben, zu renovieren, Sachen aufzuarbeiten, aber auch sich überlegt haben, „zu neuen Ufern aufzubrechen“. Einige Vermieter von Ferienwohnungen haben diese aufgegeben, teils wegen der Corona-Pandemie, aber vor allem aus Altersgründen. „Da hat sich dann der Aufwand nicht mehr gerechnet und sie haben sich entschieden, dauerhaft zu vermieten“, berichtet Westermann. Mit Rückblick auf 2020 sagt sie: „Natürlich sind Verluste da, die konnte auch der gute Sommer nicht auffangen.“
Tourismusteam steckt mitten in den Planungen für 2021
Derzeit laufen im Markdorfer Tourismusteam die Planungen für dieses Jahr. Wanderungen und Führungen sollen coronakonform angeboten, neue Ideen umgesetzt werden. Für die Sommerkonzerte im Schlosshof, die einst von Mai bis September stattfanden und Musikvereine aus der Region aufspielten, muss eine andere Lösung gefunden. „Hier werden wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen“, so Sylvia Westermann. Sie meint damit sommerliche Veranstaltungen, die einen kurzen organisatorischen Verlauf haben und schnell umgesetzt werden können. Radfahrer dürfen sich auf eine neue jetzt offiziell ausgeschilderte Radstrecke einstellen: Die sogenannte „Apfel-Radl-Runde“ führt auf 32 Kilometern rund um den Gehrenberg.