Zum 66. Mal erscheint dieses Jahr die Markdorfer Narrenzeitung Ochsenbachkurier – als Ochsenbachkurierle XXL. Schon die schöne Schnapszahl sei für eine Narrenzunft Grund zur Freude, aber noch mehr freue man sich über die Kontinuität und über die tolle Zusammenarbeit vieler Mitglieder, die es über eine so lange Zeit ermöglichten, die Narrenzeitung zu schreiben, erklärt Annika Rössler, Präsidiumsmitglied der Historischen Narrenzunft Markdorf.

Großer Dank gebühre in diesem Zusammenhang ihren Vorgängern Conny Rick, Herta Köhler und Manfred Ill. „Und Conny Rick hat mich vor einigen Jahren auch angesprochen, ob ich nicht Lust hätte bei der Zeitung mitzuschreiben. Man brauche frischen Wind, und so bin ich zu dieser tollen Aufgabe gekommen“, berichtet Rössler, Gesamtredaktion Narrenzeitung.
„In einem normalen Jahr hat die Zeitung 60 Seiten, fünf bis sechs Mitglieder schreiben an den Geschichten.“Annika Rössler, Historische Narrenzunft Markdorf, Gesamtredaktion Narrenzeitung
„In einem normalen Jahr hat die Zeitung 60 Seiten, fünf bis sechs Mitglieder schreiben an den Geschichten. Dann gibt es Leute, die akquirieren die Anzeigen und andere kümmern sich um den Vertrieb. Sie gehen dann von Haus zu Haus und verkaufen das Narrenblatt“, beschreibt Rössler das Organisatorische.

2021, als coronabedingt alle Fasnetsaktivitäten ausfielen, habe man auch die Narrenzeitung abspecken müssen und so entstand das „Ochsenbachkurierle“. „In diesem Jahr sieht alles glücklicherweise schon wieder ein bisschen besser aus und es wurden uns wieder mehr Geschichten zugetragen, sodass das Kurierle wieder wächst. Also ein Ochsenbachkurierle XXL, mit zwölf Seiten“, erklärt Rösler die Namensgebung der diesjährigen Ausgabe.

Die Geschichten für das Narrenblättle der Zunft werden von Mitgliedern des Vereins oder von Bürgern der Stadt an sie herangetragen. „Witzige Begebenheiten, Anekdoten, harmlose Missgeschicke sind immer herzlich willkommen“, sagt Rössler. Manchmal würden ihnen auch Gesichten geliefert, die unter die Gürtellinie gingen oder Leute bloßstellten, die würden sie nicht nutzen.
„Manch Markdorfer kirchlicher Würdenträger hat ein besonderes Händchen für Fettnäpfchen, worüber sich die Markdorfer gerne amüsieren“, sagt Rössler. Toll sei, dass derjenige selbst oft am meisten über sich lachen könne. „Bemerkenswert aber auch, dass es der neue Vikar der Stadt schon in so kurzer Zeit geschafft hat, einen Weg ins Narrenblättchen zu finden. Er steht dem Herrn Pfarrer offensichtlich in Nichts nach“, sagt Rössler und schmunzelt. Über die eine oder andere Anekdote aus der Geistlichkeit und viele kleine Geschichten durchs närrische Stadtleben dürfe man sich in der kommenden Ausgabe also freuen, sagt Rössler.
Bürgermeister kniet im Anzug im Erdbeerfeld
„Mir macht die Aufgabe viel Spaß. Es sind zwar viele, viele Stunden Arbeit, aber ich habe viel Freude daran, wenn es gelingt aus einer Begebenheit etwas Witziges, Schelmisches zu entwickeln und zu formulieren“, beschreibt Rössler ihre Motivation. „Und wissen Sie übrigens, warum der Bürgermeister im Anzug im Erdbeerfeld kniet?“, fragt Rösler. Die Auflösung gebe es im diesjährigen Ochsenbachkurierle XXL. Der Verkauf soll am 11./12. Februar beginnen.