Glühwein, Waffeln, Blechbläser – das und viel, viel mehr gab es am Wochenende beim Markdorfer Weihnachtmarkt. Bürgermeister Georg Riedmann begrüßte die Besucher zum Auftakt am Freitagabend. Er sei glücklich, „dass nach dreijähriger Pandemiepause endlich wieder unser Weihnachtsmarkt stattfinden kann“. Hinzu kam seine Freude über die zahlreichen Besucher, die den Weg in den Innenhof des Bischofschlosses gefunden hatten.
Neue Hütten im kommenden Jahr
Allen Beteiligten sprach der Bürgermeister seinen Dank aus: dem jungen Bläserensemble der Musikschule, den vielen Helfern, aber auch den Vereinen und den Händlern, die den eher nüchternen Platz in eine stimmungsvollen Hüttenlandschaft verwandelt hatten. Und dank in Aussicht stehender Fördergelder aus Berlin könne sich die Stadt im nächsten Advent auch neue Weihnachtsmarkthütten leisten, kündigte Georg Riedmann an. Wegen der vorweihnachtlichen Beleuchtung müssten die Bürger sich übrigens keine Sorgen machen. „Da sind überall sparsame LED-Birnen drin.“ Überhaupt gehe die Stadt derzeit überaus sparsam mit der Energie um. Im Rathaus arbeiten die Mitarbeiter bei gedrosselten Heizungen.
Wärmende Ware besonders gefragt
Ob zu Karin Simmoleits Kunden auch Angestellte aus dem Bau-, Melde- oder Ordnungsamt gehören, muss offen bleiben. „Einige Spontankäufe hat es aber gegeben“, blickte die Anbieterin von Wollsocken, Handschuhen und Hausschuhen mit Fell sowie ganzen Fellen am Samstagnachmittag auf ihr Weihnachtsmarktgeschäft zurück. „Tatsächlich waren da einige, die gefroren haben“, erklärte Karin Simmoleit. Sie bot ihre wärmende Ware erstmals in Markdorf an. In den Vorjahren stand sie auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz. Umso erfreuter waren ihre Markdorfer Kunden, sie nun diesseits des Sees anzutreffen.
Markdorfer Markt gehört fest ins Adventsprogramm
„Klein, aber gemütlich“ fand Beate Görens den Markdorfer Weihnachtmarkt. „Tolle Produkte“ habe er entdeckt, sagte ihr Mann Michael Görens. Die Qualität der angebotenen Leckereien – gleich ob flüssig oder fest, gleich ob süß oder herzhaft – stimme einfach. „Wir kommen jedes Jahr“, erklärte Beate Görens, sofern der Weihnachtsmarkt stattfinden durfte. Und in jedem Jahr schauen sich Görens‘ auch in der Region um. In Friedrichshafen seien sie am Vortag gewesen, dort habe es ihnen ebenfalls gefallen. Am Sonntag wollten sie nach Lindau. „Aber hier hat‘s einfach einen besonderen Flair“, wies Michael Görens auf die adventlich geschmückte Hüttenszene im Hof. Dabei waren weder das Neue Schloss noch der Turm oder die Scheuer in rotes Licht getaucht. So wie an den Abenden, als die weißen Mauern rötlich glommen und die aberhundert Lichter glitzerten, die die Hütten beleuchteten.

Junge Bläser und Bodensee-Alphorntrio unterhalten Besucher
In Spanien gebe es keinen Glühwein, erklärte Diego Sanz. „Wir trinken normalen Wein auf unseren Weihnachtsmärkten.“ Die nämlich gebe es auch in spanischen Innenstädten vor dem Fest. Doch statt Currywurst und Schmalzbrot werde in seiner Heimat Gulaschsuppe verkauft, sagte Diego Sanz. Und auf spanischen Weihnachtsmärkten erklinge andere Musik: weder die deutschen Weihnachtslieder, mit denen das von Sanz dirigierte Bläserensemble der Musikschule die Besucher gleich zu Beginn in adventliche Stimmung brachte, noch hochalpine Tonlagen des Bodensee-Alphorntrios aus dem nahen Meersburg. Ensembleleiter Walter Ruf leitete mit humorigen Untertönen durchs Programm. Gut zu hören war es trotz der bisweilen drangvollen Enge, die im Schlossinnenhof herrschte.
Zahlreiche Mitmachangebote für Kinder
Auch die kleinen Besucher des Weihnachtmarkts kamen nicht zu kurz. Im Doschhaus durften sie sich mit dem Brandkolben beim Malen versuchen, der Imkerverein lud zum Ziehen und Rollen von Kerzen aus Bienenwachs ein. Auf dem Rathausplatz lockte ein Märchenkarussell. Und im Gewölbekeller des Bischofschlosses gab es technische Basteleien – zum Beispiel Lichtschmuck mit LED-Birnen.