Sieben Jahre ist es her, seit der Narrenverein Hugeloh sein Narrenspiel auf der Freilichtbühne am Festplatz aufgeführt hat – damals zum 40-jährigen Bestehen der Zunft. Zum 44-Jährigen eigentlich erneut geplant, konnte diese Aufführung 2022 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. „Nun wird es wieder Zeit“, sagt Zunftmeister Thomas Wagner – auch ohne runden Geburtstag oder Jubiläum in Hintergrund. Denn dem Vorstandsteam ist aufgefallen, dass viele junge Menschen im Ort die Geschichte des Hugelohs nicht kennen – auch der eigene Narrensamen kenne das Schauspiel nicht. Die Idee entstand in den 80er-Jahren eher zufällig. Die Zunft wurde 1982 gefragt, ob sie sich etwas Geld durch den Abbruch eines Holzschopfs verdienen wollte. Das Holz wurde bei Kurt Wörner im Garten gelagert. Ein Jahr später verbrachte Wörner, Gründungsmitglied des Vereins, seinen Urlaub in Holland, besuchte einen Freizeitpark und sah ein Geisterschauspiel an einer Burgruine. So entstand die Idee, die Ruine nachzubauen und für ein Narrenspiel zu benutzen.

Mehr als 40 Jahre später ist Zunftrat Mathias Strobel für die Durchführung des Narrenspiels verantwortlich. Rund 20 Laiendarsteller spielen mit und zeigen, wie der Hugeloh zum Leben erweckt wird. „Wir haben ein paarmal geprobt, das wird schon alles passen“, sagt Strobel. Die Sage wird von Erzählern kommentiert – Aufnahmen, die die Zunft digitalisiert hat. „Die Originalaufnahmen waren noch auf Kassette“, sagt Thomas Wagner.

Eine Szene aus dem Narrenspiel, das zuletzt 2018 aufgeführt worden ist: Aus dem Sarg gestiegen und aus grünem Rauch neugeborgen, ist ...
Eine Szene aus dem Narrenspiel, das zuletzt 2018 aufgeführt worden ist: Aus dem Sarg gestiegen und aus grünem Rauch neugeborgen, ist Bauer Jakob als Waldgeist Hugeloh auferstanden. | Bild: Helga Stützenberger

„Wir drehen das Rad der Zeit zurück ins Jahr 1640“ – so beginnt das Narrenspiel. Die Gegensätze der damaligen Zeit werden gegenübergestellt. Der Steuern überdrüssig, weigert sich Bauer Jakob, diese zu bezahlen. Er wird abgeführt, vor das Gericht gestellt und... – mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Wer also wissen möchte, wie der Hugeloh zum Leben erweckt wird, der ist zum öffentlichen Schauspiel auf dem Festplatz bei Leimbach am Freitag, 17. Januar, eingeladen. Ab 18 Uhr spielen Lumpenkapellen und die Ailinger führen ihren Hexentanz auf. Um 18.30¦Uhr startet das Narrenspiel, zum Abschluss spielt nochmals eine Lumpenkapelle. Für Bewirtung ist gesorgt.

Anschließend geht es für geladene Zünfte in der Mehrzweckhalle weiter. Der Narrenverein Hugeloh gehört seit 1981 dem Alemannischen Narrenring als Vollmitglied an. Seine Paten sind die Göhrelöchner Kluftern und die Narrenzunft Ailingen. Die Leimbacher sind Paten der Guggenbichler Ittendorf und Moschtobst Ahausen. Diese Zünfte sind am Freitag eingeladen, genauso die Historische Narrenzunft Markdorf, der NBV Hepbach und einige Lumpenkapellen. Um 16 Uhr findet ein Ehrengastempfang in der Mehrzweckhalle statt. Zunftmeister Thomas Wagner wird Ehrungen vornehmen und Orden vergeben – eine seiner letzten Amtshandlungen. Er wird nach 14 Jahren als Zunftmeister bei der nächsten Hauptversammlung nicht mehr kandidieren.

Ein wildes Tanzen und Gurren war zu sehen und zu vernehmen, als sich die Ailinger Waldhexen 2018 auf der Bühne ein beeindruckendes ...
Ein wildes Tanzen und Gurren war zu sehen und zu vernehmen, als sich die Ailinger Waldhexen 2018 auf der Bühne ein beeindruckendes Stelldichein gaben. | Bild: Helga Stützenberger

Erst wird aber die Fasnet 2025 ausgiebig gefeiert. Dazu gehört der Hugeloh-Ball, der am Samstag, 18. Januar, ab 20 Uhr in der Mehrzweckhalle stattfindet. Der Eintritt beträgt 7 Euro. Es treten unter anderem die Samba-Gruppe Ochsenhausen, die Wikinger Neufrach und die Garde Brochenzell auf. Strobel und Wagner sind sich sicher, dass bis zum nächsten Narrenspiel keine weiteren sieben Jahre vergehen: 2028 steht das 50-jährige Jubiläum der Hugelohs an – und das Narrenspiel ist fest eingeplant.