Klarer Wahlsieg für Georg Riedmann: Der Amtsinhaber setzte sich bei der Bürgermeisterwahl in Markdorf am Sonntagabend bereits im ersten Wahlgang gegen seine fünf Mitbewerber durch und tritt mit Rückenwind seine zweite Amtszeit an. Auf 57,0 Prozent kam Riedmann bei einer mit 52,3 leider noch geringeren Wahlbeteiligung als vor acht Jahren, als 54 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben hatten. Hinter Riedmann klaffte am Sonntagabend eine deutliche Lücke: Alexander Kauderer und Markus Lauffer holten jeweils knapp 20 Prozent der Stimmen, Klaus Schultz und Heike Padberg landeten abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
Um 18.30 Uhr lag noch Spannung in der Luft auf dem Vorhof des Bischofschlosses, wo es immer noch drückend schwül war. Rund 100 Markdorfer waren gekommen, um bei der Verkündigung des Ergebnisses mit dabei zu sein. Eingefunden hatten sich auch vier der sechs Kandidaten. Heike Padberg hingegen feierte zuhause in Langenargen eine „private Grillwahlparty“ im Kreise der Familie und Vielfachkandidat Samuel Speitelsbach ist sich selbst treu und Markdorf bis zum Wahltag ferngeblieben. Alle Entwicklungen des Wahltags in Markdorf können Sie in unserem Newsticker nachlesen.
Die Spannung hält nur wenige Minuten an
Die Spannung hielt jedoch nur wenige Minuten an: Zwei große Bildschirme sind an den Seiten des Platzes aufgestellt, auf denen fortwährend die Hochrechnungen eingeblendet werden. Und nach den ersten Auszählungen ist klar: Riedmann hat deutlich die Nase vorn, die Wahl könnte bereits an diesem Abend entschieden werden. Bei den Mitbewerbern blickt man teils in enttäuschte Gesichter, Kauderer verlässt mit seiner Familie noch vor der Verkündigung des Ergebnisses den Schlosshof.

Dann ist es 18.58 Uhr, die Tür der Schlossscheuer öffnet sich, Bürgermeister-Stellvertreterin Christiane Oßwald betritt den Platz und geht zu der kleinen Bühne mit dem Mikrofon. „Markdorf hat gewählt und wir haben einen Bürgermeister“, ruft sie der Menge zu. Einen „ganz großen Glückwunsch zu diesem Erfolg“ wendet sie sich an Riedmann, der mit seiner Ehefrau Christiane im Arm sichtlich bewegt am Bühnenrand steht.
Riedmann: „Glücklich und dankbar über das Vertrauen“
„Glücklich und dankbar“ sei er über das Vertrauen, das man ihm geschenkt habe, beginnt der 54-Jährige seine kurze Ansprache. Ein „gutes und faires Rennen“ habe man sich geliefert, wendet er sich an seine Mitbewerber. Von dem Ergebnis sei er „überwältigt“. Er sei aber auch fähig zur Selbstkritik, sagt er dann, gemeinsam könne man in Markdorf aber „gut nach vorne kommen“ in den nächsten acht Jahren.
Auch an jene, die ihn nicht gewählt hatten, richtet er seine Worte: „Ich möchte mit allen Bürgern Markdorf in die Zukunft führen und wünsche mir, dass auch Sie mir die Chance und die Signale geben.“ Mit einem Dank an seine Familie, die ihn im Wahlkampf „großartig“ unterstützt habe, schließt Riedmann seine Ansprache. Ihm tue es nur leid, dass man heute Abend „keinen Bierwagen“ auf den Schlosshof stellen konnte, die Feier werde aber nachgeholt. „Morgen wäre es möglich gewesen“, wirft Landrat Lothar Wölfle, nur wenige Meter entfernt ein – am heutigen Montag werden die Corona-Regeln im Kreis weíter gelockert.

Gemischt fallen die Statements der Mitbewerber gegenüber dem SÜDKURIER aus. „Als Newcomer, der noch nie bei einer Wahl angetreten ist, empfinde ich die knapp fünf Prozent schon als ein respektables Ergebnis“, gibt sich Schultz nicht enttäuscht. Lauffer hingegen ist die Enttäuschung anzumerken, er gibt sich aber sportlich. Riedmann gratuliere er, zu einer weiteren Wahl werde er aber nicht antreten, sagt er. „Die Bürger haben gewählt, so ist die Demokratie“, lautet die knappe Aussage von Kauderer.