Die Bürgermeisterwahl in Markdorf ist vorüber und die Bürger müssen nicht ein zweites Mal an die Urne. Amtsinhaber Georg Riedmann hat sich bereits im ersten Wahlgang durchgesetzt und von den Markdorfern das Mandat für eine zweite Amtszeit erhalten.

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Bei fünf Gegenkandidaten war das nicht unbedingt selbstverständlich. Woran kann es gelegen haben? Erstens an Riedmann selbst. Besser gesagt: An seiner Leistungsbilanz. Die ist längst nicht so schlecht, wie es seine Kritiker behaupten, die zwar lautstark auftreten, aber nicht die Mehrheit der Bürgerschaft abbilden. Fakt ist, dass sich seit 2013 viel getan hat, im Markdorfer Süden, bei der Kinderbetreuung, der Modernisierung der Infrastruktur von Wasserversorgung, Straßen und Stadtraum. Das hat offenbar auch die Mehrheit der Markdorfer so gesehen. Die andere Seite war das Kandidatenfeld.

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Unter den vier ernsthaften Gegenkandidaten war niemand, der von seinen beruflichen Kompetenzen und seiner persönlichen Vita her dem Idealbild eines Bürgermeisters entsprochen hätte: verwaltungserfahren, kommunalpolitisch versiert und breit vernetzt in Entscheidungsebenen in Politik und Wirtschaft. Am ehesten hätte man dem Villinger Markus Lauffer noch diese Rolle zugetraut. Doch Lauffer dürfte mit seiner harten Kritik an Gemeinderat und Verwaltung und seiner negativen Zustandsbeschreibung der Stadt auf den letzten Metern seit der Kandidatenvorstellung nicht wenige Markdorfer noch verschreckt haben.

Etliche große Aufgaben warten darauf, beherzt und zügig angegangen zu werden

Riedmann kann nun gestärkt in die Arbeit seiner zweiten Amtszeit starten, und die wird nicht einfacher werden als in seiner ersten: Etliche große Aufgaben warten darauf, beherzt und zügig angegangen oder fortgeführt zu werden. Riedmann kann aber aus dieser Wahl, die für ihn dennoch kein Selbstläufer war, die nötigen Lehren ziehen, was er im Übrigen auch deshalb schon tun muss, um die Unzufriedenen einzusammeln und die Gräben, die sich in der Stadtgesellschaft an manchen Stellen aufgetan haben, wieder zuzuschütten.

Noch mehr Transparenz über Projekte, und zwar vom Start weg, und eine noch stärkere Bürgereinbindung sind Stichworte. Und: Gerne auch mehr klare Kante zeigen. Auch das erwarten Bürger von ihrem Bürgermeister.