Markdorf „Wir machen das aus Spaß an der Freude“, beschreibt Hans Jörg Walter, Leiter des Gospelchors Markdorf, die Idee zum spontanen Auftritt in der Innenstadt am Samstagvormittag. „Wir geben regelmäßig unsere Benefizkonzerte, vor allem im Mai und in der Weihnachtszeit, manchmal auch an Hochzeiten, doch weil die Mitglieder gerne singen, wollten wir was außer der Reihe machen“, ergänzt der Chorleiter. Ein Flashmob ist eine kurzzeitige, scheinbar spontane Aktion, bei der die Teilnehmer ungewöhnliche Dinge tun. Natürlich steckt wie im Fall des Markdorfer Gospelchors Planung dahinter, doch für die Zuschauer ist es eine schöne Überraschung.
Wenn Hans Jörg Walter wie aus dem Nichts inmitten des Einkaufs im Edeka Sulger an der Mangoldstraße die Stimme erhebt zum „Siyahamba“, einem Lied mit afrikanischem Ursprung, das etwa „Wir stehen im Lichte des Friedens“ bedeutet, und erst einige, dann immer mehr Chormitglieder mit einstimmen, dann erleben die Zuhörer eine Überraschung mit Gänsehauteffekt. Man sieht es den Leuten an, wie die Fragezeichen im Gesicht dem Lächeln weichen, und sie sich auf die Melodie und den Rhythmus einlassen. „Das gefällt mir, das erlebt man nicht jeden Tag“, sagt Kundin Marianne Wiggenhauser. Auch das Personal ist begeistert. An den Kassen gibt es zwar eine kurze Unterbrechung, doch niemand beschwert sich, dass die Mobiltelefone gezückt und Aufnahmen gemacht werden, denn jeder möchte am Geschehen teilhaben. „Auch für unsere Mitarbeiter war es eine Überraschung“, verrät Matthias Schopf von Edeka Sulger. So ein Ereignis wünsche er sich öfter, meint der Unternehmenssprecher. Es lockere den Arbeitstag auf und sorge für gute Stimmung.
Nicht anders erleben es die Menschen im Proma, der zweiten Station des Flashmobs, und danach vor der Buchhandlung am Stadtgraben. Für den Gospelchor ist es auch Werbung in eigener Sache. Man freue sich über neue Gesichter im Verein, der seit fast 20 Jahren besteht, so Hans Jörg Walter.