Zur mutmaßlichen Brandstiftung bei den drei Bränden in der Nacht auf Sonntag, 22. Mai, in Markdorf gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Es werde nach wie vor ermittelt, teilt Daniela Baier, Sprecherin bei der Polizeidirektion Ravensburg, auf Anfrage mit. Bereits am Montag nach den Bränden hatte die Polizei einen 26-jährigen Tatverdächtigen aus dem Raum Markdorf festgenommen. Er befindet sich seither nach richterlicher Anordnung in Untersuchungshaft. Über die Gründe für die Festnahme und die Verdachtsmomente gegen den Mann geben Polizei und Staatsanwaltschaft keine Informationen preis.

Untersuchungshaft kann bis zu sechs Monate dauern
Die Untersuchungshaft dient zur Sicherung des Verfahrens und kann für bis zu sechs Monate angeordnet werden. Johannes-Georg Roth, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Konstanz, verweist auf die entsprechenden Regelungen in der Strafprozessordnung. Danach kann eine Untersuchungshaft angeordnet werden, wenn Flucht- oder Verdunkelungsgefahr droht. Aber auch eine potenzielle Wiederholungsgefahr kann einen Haftgrund darstellen. Ob der 26-Jährige auch im Fokus wegen früherer Brandstiftungen in Markdorf ist, ist offen.
Bei den drei Bränden in den frühen Morgenstunden des 22. Mai war ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro entstanden. Neben einem Waldkindergarten-Bauwagen der Stadt brannte auch ein Scheunengebäude mit Garagen im Lilienweg komplett ab. Eine weitere Scheune in der Möggenweilerstraße brannte ebenfalls, konnte aber gelöscht werden.


Für die von den Bränden am schlimmsten betroffene Landwirtsfamilie im Lilienweg hat das Mehrgenerationenhaus ein Spendenkonto eingerichtet. Dort waren bis vergangene Woche rund 10.000 Euro an Spenden eingegangen, ebenso zahlreiche Spenden von landwirtschaftlichen Geräten. Der Schaden, der der Familie entstanden ist, dürfte sich jedoch auf mehrere hunderttausend Euro belaufen.

Die Kriminalpolizei Friedrichshafen nimmt nach wie vor Hinweise zur Brandnacht entgegen, unter der Tel. 07541/7010.