In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat die beiden vom Freiburger Planungsbüro FSP Stadtplanung entwickelten Entwurfsvarianten für das im Süden der Stadt geplante neue Wohnbaugebiet Untere Öhmdwiesen vorstellen lassen. Nachdem das rund zwölf Hektar große Wohnareal Markdorf-Süd inzwischen vollständig bebaut ist, sollen westlich davon weitere Wohnhäuser entstehen – dies auf einer Fläche von weiteren sieben Hektar.

Die Stadt wünscht sich fürs neue Baugebiet einen Anschluss an die Bundesstraße – etwa auf Höhe der Gallusstraße.
Die Stadt wünscht sich fürs neue Baugebiet einen Anschluss an die Bundesstraße – etwa auf Höhe der Gallusstraße. | Bild: Jörg Büsche

Stadt verfügt noch nicht über die gesamte Fläche

Der Flächennutzungsplan erlaubt auf dem Gebiet zwischen Heggelin- und Bundesstraße zwar eine Wohnbauentwicklung auf einem Areal von etwa über zwölf Hektar, doch ein Geländestreifen ganz im Westen kommt nicht für eine Bebauung infrage, da es sich dabei um ein Überschwemmungsgebiet handelt, auf dem laut Statistik alle hundert Jahre mit einem Hochwasser zu rechnen ist.

Überdies sind bislang auch noch nicht alle Flächen in städtischer Hand, sodass die Baulandfläche unter Umständen noch auf sechs Hektar schrumpfen könnte, was denn auch der Grund dafür ist, dass das Freiburger Planungsbüro zwei Varianten seines städtebaulichen Entwurfs vorlegen musste: eine größere für die gesamte Fläche und eine kleinere für den Fall, dass die Grundstücksverhandlungen scheitern.

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Bäume, Schilf und Leitung bleiben

Präsentiert wurde ein kompakt bebautes, gleichwohl durchgrüntes Wohnquartier. Die drei das Gebiet von Nord nach Süd durchziehenden Gräben sollen erhalten bleiben, weil sie eine wichtige Retentionsfunktion besitzen. Stehen bleiben werde auch das dort anzutreffende Schilf. Gleiches gilt für die beiden großen Bäume auf dem Gelände. Ebenfalls unverändert bleibt indes auch die über die Unteren Öhmdwiesen verlaufende Stromleitung hin zum Umspannwerk.

Rechts und links der Baustraße nach Markdorf-Süd soll das neue große  Wohnbaugebiet entstehen.
Rechts und links der Baustraße nach Markdorf-Süd soll das neue große Wohnbaugebiet entstehen. | Bild: Jörg Büsche

Ein weiteres Strukturelement wird jene Baustraße sein, die seinerzeit zur Erschließung des Baugebiets Markdorf-Süd gedient hatte. Sie soll zum „Rückgrat“ des künftigen Quartiers werden, entlang dessen die Freiburger Planer die Bepflanzung mit Alleebäumen vorschlagen, sodass eine Frischluftachse entstehen kann.

Zur Sudetenlandstraße hin soll ein Grünpuffer entstehen, ebenso wie die Gebietsränder insgesamt einzugrünen sind. Mit Rücksicht auf den klimawandelbedingten Temperaturanstieg will das Büro gezielt Hitzeinseln vermeiden – und durch einen hohen Grünanteil ein lebenswertes Quartier schaffen.

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Überwiegend Geschosswohnungsbau

Eine hohe Aufenthaltsqualität versprechen sich die Freiburger Planer auch vom Bebauungskonzept. Flächensparender Geschosswohnungsbau herrscht vor – mit zwei bis hin zu vier Vollgeschossen unter den begrünten Flachdächern. Und diese Mehrfamilienhäuser gruppieren sich um Innenhöfe. Außerdem sollen aber auch Einfamilienhäuser entstehen, dies jedoch in deutlich eingeschränktem Umfang. Ein Quartiersplatz ist geplant. Über dessen Verlegung nach Westen denken die Planer nun auf die Anregung von CDU-Fraktionssprecherin Kerstin Mock nach. In der ursprünglichen Lage hätte er zu dicht am bestehenden Quartiersplatz von Markdorf-Süd gelegen.

Bäume und Gräben auf dem Gelände bleiben erhalten.
Bäume und Gräben auf dem Gelände bleiben erhalten. | Bild: Jörg Büsche

Tiefgaragen oder zwei Quartiersgaragen?

Für den ruhenden Verkehr bot das Planungsbüro wiederum zwei Varianten an: eine mit Tiefgaragen und Quartiersgaragen. Letztere seien möglich, aufgrund der Bodenbeschaffenheit des Öhmdwiesengeländes aber aufwändig zu erstellen. Die Tiefgaragen befänden sich unter den Wohnblocks. Die zweite Variante schlägt zwei mehrgeschossige Garagengebäude vor. Joachim Mutschler, Fraktionssprecher der Umweltgruppe, beantragte, die Klimafolgekosten beider Garagenmodelle zu berechnen. Erich Wild (CDU) und Freie-Wähler-Fraktionssprecher Dietmar Bitzenhofer verwiesen auf die wirtschaftlichen Aspekte, die bei der Garagenfrage zu bedenken seien. Reduzieren Quartiersgaragen doch immer die zum Wohnungsbau zur Verfügung stehende Fläche.