Nach und nach öffnen nach der Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie die Sportanlagen und die Vereine können unter Einhaltung der Auflagen wieder trainieren. Eltern wie Kinder sind gleichermaßen froh über das Engagement der Fußballer im SC Markdorf, die seit gut einer Woche wieder Training für die F- bis zur C-Jugend anbieten.
Jugendkoordinator Ewald Schmid hat ein Hygienekonzept erstellt und der bisher noch kommissarische stellvertretende Jugendleiter Andreas Schmidt nahm an Meetings, Workshops und Schulungen des Südbadischen Fußballverbands zum Thema Corona-Richtlinien gemäß der Landesverordnung teil. „Weil wir das entsprechende Gelände haben, ist ein Konzept umsetzbar“, freut sich Andreas Schmidt.

Die Trainingsplätze wurden präpariert, fünf Personen dürfen auf 1000 Quadratmeter; die Plätze sind zwischen 6000 und 7000 Quadratmeter groß. Es gibt einen getrennten Ein- und Ausgang. In einer Zeitspanne von zehn Minuten müssen die zwingend angemeldeten Kinder und Jugendlichen vor Ort sein; wer später kommt, steht vor verschlossenem Tor.
Markierungen vor dem Gelände halten die Trainingsfreudigen auf Abstand, nacheinander dürfen sie rein, geben Anmeldezettel ab, desinfizieren sich die Hände und werden auf die farblich markierten Plätze auf dem Rasen an je einen Trainer verwiesen.
Zwei Wochen zuvor hatte es einen Probelauf mit ausgewählten Spielern und allen Trainern gegeben. „Von 22 Trainern haben 20 generell zugesagt, zwei konnten aus persönlichen Gründen nicht mitmachen“, freut sich Ewald Schmid über die „sensationelle“ Resonanz. Sie hatten das Regelwerk erklärt bekommen und jeder Trainer wurde mit einem Hygienepack ausgestattet, das unter anderem Handschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel enthält, falls sich ein Spieler mal verletzten sollte.
Besonderes Fußballtraining ohne Kontakt
Auf dem Platz absolvieren die Kinder und Jugendlichen ihr besonderes Training. Die Übungen hat sich Ewald Schmid ausgedacht: „Ich habe darauf geschaut, dass die Kinder keinen Kontakt zueinander haben, denn sie sind unberechenbar. Die Kontrolle ist trotz kleiner Gruppen – maximal vier -, unglaublich anstrengend, starke Konzentration ist gefragt“, gibt er das erste Feedback der Trainer wieder.

Sie bleiben im Übrigen bei der Gruppe, so dass man im Falle einer Erkrankung die Kontakte zurückverfolgen kann. Froh sind alle über das Training, leid tut es den Erwachsenen, wenn sie die Frage ihrer Schützlinge „Wann machen wir das Abschlussspiel?“ negativ beantworten und auf einen späteren Zeitpunkt verweisen müssen. „Das ist nicht ganz einfach zu vermitteln.“
Verantwortliche hoffen auf weitere Lockerungen
Nun hoffen die Verantwortlichen im SCM auf baldige weitere Lockerungen. Bis dahin werden sie das aufwändige Training weiterführen, um kein Kind zu verlieren, auch die Desinfektionsmittel für Hände und Materialien aus eigener Vereinstasche finanzieren und keinen „Corona-Aufschlag“ erheben.

„Wir hoffen hier auf einen Fördertopf“, sagt Markus Kieferle, angehender Abteilungsleiter Fußball im SCM. Während die Kleinsten, die Bambini, sicherheitshalber dem Rasen erst noch mal fernbleiben müssen, trainieren die Erwachsenen ebenfalls wieder, genau nach demselben Prinzip. Apropos Sicherheit: Die meisten Kinder achteten besser auf Abstand als mancher erwachsene Spieler.
Tennisplätze am Gehrenberg sind geöffnet
Auch der TC Markdorf hat seine Plätze am Gehrenberg wieder geöffnet. Auf der Anlage sind überall Hinweise zu den Verhaltensregeln und Hygienevorschriften angebracht. Tennis unter normalen Bedingungen sei derzeit zwar nicht möglich, aber Trainer Jens Goldmann ist froh, dass alles wieder langsam ins Rollen kommt. Seine Tennisschule ist weiterhin geschlossen, aber auf den Plätzen im Freien kann gespielt werden.

Aber aktuell nur Einzel, Doppel oder Mixed ist nicht erlaubt. Der Aufenthalt auf der Anlage ist nur zum Spielen zulässig. Gastraum und Umkleiden sowie Duschen müssen geschlossen bleiben. Lediglich die Toiletten dürfen genutzt werden. Jeder Spieler muss sich in eine Liste eintragen, damit gegebenenfalls nachvollzogen werden kann, wer mit wem Kontakt hatte. Die Plätze müssen über ein Buchungssystem auf der Homepage des Vereins zu festen Zeiten reserviert werden.

Kein Ligabetrieb unter den Bedingungen
Auch auf den Mannschaftsspielbetrieb des Vereins hat die Corona-Pandemie Auswirkungen. Nachdem der Badische Tennisverband eine Abmeldung von Mannschaften bis Ende Mai ermöglicht hat, hat sich der Verein dazu entschieden, alle Mannschaften vom Spielbetrieb abzumelden.
„Die Mitglieder haben großes Verständnis für diese Entscheidung“, so Jens Goldmann. Vorschriften zum Spielablauf wie beispielsweise die Anfahrt in getrennten Fahrzeugen zu Auswärtsspielen, keine Duschmöglichkeit, das Streichen der Doppel und die Auflage, sich als Mannschaftsspieler nur während des eigenen Spiels auf der Anlage aufhalten zu dürfen, gaben den Ausschlag. „Unter den Bedingungen können und möchten wir keinen Spielbetrieb durchführen“, sagt Goldmann.

Trainiert wird so gut es möglich ist – maximal in Vierergruppen. Die Ballschule findet momentan nicht statt, das Kindertraining nur in Kleinstgruppen. „Die haben sich sehr gefreut, allen hat der Sport und der Kontakt gefehlt“, so Goldmann.
Die soziale Komponente würde weiterhin fehlen. Viele Jahre habe man daran gearbeitet, dass Tennis kein Einzel- sondern ein Mannschaftssport sei. „Leider ist das Mannschaftsgefüge momentan nicht möglich, das ist schon traurig“, so Goldmann, der seit 27 Jahren die Tennisschule in Markdorf führt und seit 25 Jahren als Trainer beim TC Markdorf arbeitet.