Ausgestattet mit blauen Müllsäcken, Greifzangen und gelben Handschuhen schwärmten die freiwilligen Helfer der Stadtputzete am Samstagmorgen vom Schlosshof vor dem Rathaus aus, um die Markdorfer Kernstadt von Müll zu befreien. Zeitgleich starteten auch die Riedheimer bei sich im Ort die Aktion. Insgesamt fast 280 Bürger sammelten Unrat ein, wie Rebecca Hauch vom Stadtbauamt mitteilte. Gegen Mittag wurden die fleißigen Müllsammler mit einem Imbiss belohnt.

Die Gruppe des Jugendrotkreuzes mit Bürgermeister Georg Riedmann machte sich entlang der Gehwege an der B 33 auf die Suche. Fündig wurden sie schnell, wie der achtjährige Ben verrät. „Es liegt ganz schon viel Müll rum.“ Vor allem Glas- und Plastikflaschen hätten sie gefunden. Auch die elfjährige Hannah ist entsetzt, auf wie viel Abfall sie stießen. „Wir Menschen produzieren viel zu viel Müll. Daran können Tiere sterben“, sagt Hannah. Leiterin Elisabeth Eckert-von Landenberg freut sich über das Engagement ihrer Gruppe. „Die Kinder haben sich bereitwillig gemeldet.“
Der Verein der Modelleisenbahnfreunde sammelte ebenfalls fleißig mit. „Wir haben immer schon bei der Stadtputzete mitgemacht, das ist Tradition. Die Stadt fördert unseren Verein und so kann man etwas zurückgeben“, sagt Jens Seeberger. Von ihren Funden seien sie aber in diesem Jahr eher enttäuscht. Neben vielen Masken und Plastikfolien sei das Spektakulärste ein Taschenrechner und ein großes Metallstück gewesen.
Bierflasche mit Blutegel
Für Marie Brutsch und ihre Freundinnen war eine Bierflasche mit einem Blutegel darin die kurioseste Entdeckung, sagt die Schülern. „Wir haben fast zwei Säcke vollgekriegt. Es hat uns ein gutes Gefühl gegeben, so viel sammeln zu können.“ Die 7 Euro, die jeder Schüler und jedes Vereinsmitglied von der Stadt erhält, möchten die Mädchen an die Ukrainehilfe spenden.

Thomas Keller, Mitarbeiter beim städtischen Bauhof, freut sich über die vielen helfenden Hände. „Das ist eine tolle Aktion und eine große Hilfe. Man sieht ja, wie viel Müll sich in den letzten zwei Jahren angesammelt hat.“ Mehrere Ladungen der Helfer hätten seine Kollegen und er schon entsorgt.