Als Manfred Kuks im Vorfeld für das SÜDKURIER-Gespräch zum 40-jährigen Bestehen des Markdorfer Musiker-Duos Gehrenbergspatzen gebeten wird, ein paar Bilder zu den Höhepunkten ihrer musikalischen Laufbahn herauszusuchen, ist er leicht überfordert. „Jeder Auftritt war ein Höhepunkt“, sagt der 78-Jährige und lacht. Wie viele Fotos in den vergangenen vier Jahrzehnten entstanden sind, kann er nicht sagen. Sicherlich über 1000 Bilder zeugen von Auftritten, Reisen und Begegnungen. „40 Jahre Gehrenbergspatzen erfüllen mich mit Stolz“, sagt Manfred Kuks.

Manfred Kuks ist stolz auf seine musikalische Laufbahn. Mit zehn Jahren begann der 78-jährige Markdorfer mit der Handharmonika.
Manfred Kuks ist stolz auf seine musikalische Laufbahn. Mit zehn Jahren begann der 78-jährige Markdorfer mit der Handharmonika. | Bild: Stefanie Nosswitz

Bescheidene Anfänge in den 80er Jahren

Angefangen hat alles im Mai 1980, als das Duo Manfred Kuks und Kuno Bitzenhofer ganz bescheiden bei Hochzeitsfeiern oder Vereinsfesten das Publikum mit Volksmusik unterhielt und aus „Manfred und Kuno„ schließlich die Gehrenbergspatzen wurden. Der Name sei auf Vorschlag eines Fans bei einer Veranstaltung in Tettnang entstanden, erinnert sich Manfred Kuks. Die „Spatzen“ gab es in unterschiedlichen Konstellationen, seit 19 Jahren ist Hubert Heigle an der Seite von Kuks, nach dem Ausstieg von Otti Gorkosch vor neun Jahren sind sie noch zu zweit aktiv.

Eine der Konstellationen (von links): Manfred Kuks, Otti Gorkosch und Hubert Heigle.
Eine der Konstellationen (von links): Manfred Kuks, Otti Gorkosch und Hubert Heigle. | Bild: Manfred Kuks

Aufnahme einer neuen CD in der Corona-Zwangspause

Auf der Bühne standen sie zuletzt beim närrischen Seniorennachmittag in der Stadthalle, dann machte Corona den beiden einen Strich durch die Planungen. Doch Kuks und Heigle haben die Zeit genutzt, um im Studio eine neue CD aufzunehmen, die nun veröffentlicht wird und den Namen „40 Jahre Gehrenbergspatzen“ trägt.

Die Gehrenbergspatzen

„Trotz Corona haben wir diese CD aufgenommen und möchten unseren Fans damit eine Freude machen“, erzählt Manfred Kuks. Insgesamt haben die Spatzen laut eigener Aussage sechs Musikkassetten und zwölf CDs eingespielt, Kuks hat über 100 Lieder komponiert. Rund 20 Auftritte pro Jahr absolvieren die Spatzen noch, mittlerweile beschränken sich diese wieder auf Markdorf und die Region.

Gehrenspatzen spielen Konzerttourneen in USA

Viele Jahre reisten die Gehrenbergspatzen in die USA, um dort eine mehrwöchige Konzertreise zu absolvieren. Dafür nahmen sie ihren ...
Viele Jahre reisten die Gehrenbergspatzen in die USA, um dort eine mehrwöchige Konzertreise zu absolvieren. Dafür nahmen sie ihren Urlaub, spielten ohne Gage und unterstützten soziale Projekte. | Bild: Manfred Kuks

Doch es gab andere Zeiten: Von 1990 bis 2007 flogen die Spatzen zu Konzertreisen in die USA und wurden so zu Kulturbotschaftern. Ob im Staat New York, in Florida, am Mississippi, in New Mexico oder Arizona – hier waren sie die Stars. 1999 begleitete der SÜDKURIER die Gruppe bei einem zweiwöchigen Gastspiel in Phoenix in Arizona, als sie im Mittelpunkt des dortigen Oktoberfestes standen und jeden Abend sechs Stunden vor tausenden von Menschen spielten. „Das war schon eine ganz besondere Zeit“, sagt Manfred Kuks. Noch heute hält der Kontakt in die USA, es sind Freundschaften fürs Leben entstanden.

Ein Auftritt der Gehrenbergspatzen in den USA.
Ein Auftritt der Gehrenbergspatzen in den USA. | Bild: Manfred Kuks

Auftritte auf dem Oktoberfest in Hongkong

Von 2007 bis 2014 zog es sie dann nach Asien, vor allem Hubert Heigle liebt Hongkong, wo er noch bis 2017 auftrat, nachdem Manfred Kuks aus gesundheitlichen Gründen keine langen Reisen mehr antreten konnte. Der 66-jährige Heigle nahm sogar ein Lied auf Chinesisch auf, das ihm in China viel Lob und Respekt einbrachte. Es hatte viel Zeit in Anspruch genommen, bis die Aussprache passt, so Heigle.

In Hongkong waren die Gehrenbergspatzen sehr beliebt: Hier spielten sie regelmäßig auf dem Oktoberfest.
In Hongkong waren die Gehrenbergspatzen sehr beliebt: Hier spielten sie regelmäßig auf dem Oktoberfest. | Bild: Manfred Kuks

2007 bekommt Manfred Kuks die Staufermedaille verliehen

Am Ende des Gesprächs fällt Manfred Kuks dann doch noch ein besonderer Höhepunkt ein: 2007 bekommt er von der CDU Baden-Württemberg und deren damaligem Staatssekretär Rudolf Köberle die Staufermedaille verliehen, die laut damaliger Pressemitteilung nur selten vergeben und deswegen besonders wertvoll sei.

Manfred Kuks am Akkordeon Video: Nosswitz, Stefanie

Manfred Kuks bekam sie für sein langes Wirken innerhalb der Musik. Schon in frühen Jahren – Kuks beginnt als Zehnjähriger, Handharmonika zu spielen – habe er in der Musik seine Lebensaufgabe gefunden und vielen Menschen in den Jahren seines musikalischen Wirkens eine Freude bereitet, so lautete die Begründung für die Auszeichnung.

Dieses Gemälde schmückt die Wand im privaten Musikzimmer von Manfred Kuks.
Dieses Gemälde schmückt die Wand im privaten Musikzimmer von Manfred Kuks. | Bild: Stefanie Nosswitz

Für Manfred Kuks und Hubert Heigle steht für die Zukunft fest: Sobald es wieder möglich sein wird, werden sie auch weiterhin den Menschen mit ihrer Musik Freude bereiten – und am liebsten stehen sie dazu auf der Bühne.