Aus den roten Zahlen zurück in die schwarzen Zahlen: Was sich Bürgermeister, Kämmerei und Stadträte sehnlich für den Haushalt der Stadt wünschen würden, ist der Tourismusgemeinschaft (TG) Gehrenberg-Bodensee gelungen: Nach einem Minus beim Betriebsergebnis 2022 in Höhe von knapp 9000 Euro, ist die Vereinigung zumindest zum Jahresende 2023 wieder in die Gewinnzone gekommen. Die Jahresbilanz 2023 weist ein positives Betriebsergebnis in Höhe von knapp 45.000 Euro aus, dies ist zugleich auch der Jahresüberschuss.
Das Geschäftsjahr 2024 wird erst im Laufe dieses Jahres abgerechnet werden. Stand jetzt hat man bei der TG für 2024 und 2025 mit Einnahmen und Ausgaben von je 309.500 und 325.000 Euro kalkuliert, also mit einem am Ende ausgeglichenen Betriebsergebnis. Der Tourismusgemeinschaft gehören die Gemeinden Markdorf, Bermatingen, Deggenhausertal und Oberteuringen an. Sie vermarktet die Ferien- und Urlaubsregion rund um den Gehrenberg.
Für die Hauptsaison fehlt noch Personal
Dass die Zeiten aber nicht einfacher werden, zumindest, was Budget und Personal anbelangt, verdeutlicht Geschäftsführerin Sylvia Westermann. Teils durch Abgänge, teils durch Auszeiten habe sich das Personal der TG, die rechtlich ein Verein ist, deutlich reduziert, sagt sie. Oder mit anderen Worten: Die meiste Zeit der Woche ist Westermann auf sich gestellt. An zwei Tagen die Woche steht ihr Claudia Herzer-Schneider noch zur Seite. „Für die Hauptsaison brauchen wir auf alle Fälle mindestens noch eine weitere Halbtageskraft“, sagt sie. Die Saison beginnt im Frühjahr, bis dahin lasse sich der Betrieb noch halbwegs alleine stemmen.

Ohnehin ist die Finanzierung inzwischen auf immer tönernen Füßen unterwegs: Den Verbandsgemeinden geht es wie allen Kommunen im Land, die Haushalte sind extrem unter Druck und teils in den roten Zahlen. Zusätzliches Geld oder Budget-Aufstockungen sind da nicht drin. Aktuell steuern die vier Verbandsgemeinden insgesamt 170.000 Euro jährlich zu den Personalkosten der TG bei und weitere rund 75- bis 85.000 Euro für Marketing, Wanderwege, Betrieb und Investitionen. Gerade einmal rund 35.000 Euro nimmt die TG selbst ein, über Mitgliedsbeiträge, Verkaufserlöse und Einnahmen aus Zimmervermittlung und Provisionen. Das Problem: Diese Einnahmen lassen sich kaum steigern, die Gemeinschaft wird auch künftig für ihren Betrieb im Wesentlichen auf die Zuschüsse angewiesen sein.
Kurtaxe ist angedacht
Helfen könnte eine Kurtaxe. Die sei vorerst aber noch hinten angestellt, sagt Westermann. Sie selbst stehe einer Kurtaxe positiv gegenüber, sagt sie: „Das entspräche auch unserer Freizeitinfrastruktur und sie wäre sehr hilfreich.“ Generell sei aber auch der Tourismus eine freiwillige Leistung der Kommunen. „Deswegen wird da dann oft auch der Rotstift angesetzt, wenn es klemmt.“