Auf dem Pflaster liegen die Stangen, ein Radlader steht daneben, das Gemäuer ist bereits eingerüstet: Am Hexenturm haben die Sanierungsarbeiten begonnen. In den kommenden Monaten bis Herbst werden die Fassade, das Tragwerk unter dem Dach, die Dacheindeckung und auch die Zinnen auf dem Staffelgiebel saniert.

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Das historische Bauwerk gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Markdorf: Erbaut in der Stauferzeit um 1250 als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, ist der Hexenturm neben dem Bischofschloss das Wahrzeichen der Stadt. Mehrfach wurde der Turm bereits saniert, doch seit dem letzten Mal haben Wind und Wetter wieder ihre Spuren hinterlassen. Undichtigkeiten und Wassereinbrüche haben dafür gesorgt, dass das Gemäuer beschädigt und wieder dringend restaurierungsbedürftig ist.

Der Turm ist eingerüstet.
Der Turm ist eingerüstet. | Bild: Grupp, Helmar

Die letzte größere Sanierung fand in den 80er-Jahren statt, damals noch mit Mitteln des inzwischen aufgelösten Fördervereins zur Erhaltung der Kulturdenkmäler in Markdorf. Nun kann man sich im Rathaus glücklich schätzen über die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bonn, die die Sanierung mit 75.000 Euro unterstützt – über Einnahmen aus Spenden und aus eigenen Lotterieerlösen. 410 Sanierungsvorhaben historischer Gebäude in Baden-Württemberg fördert die Stiftung nach eigenen Angaben.

Rücksicht auf nistende Turmfalken

Insgesamt wird die Sanierung des Hexenturms rund 360.000 Euro kosten. Zumindest belief sich die letzte Schätzung im Herbst des vergangenen Jahres auf diese Summe. Tendenziell dürfte es aber eher teurer werden. Die ersten Vorarbeiten der aktuellen Arbeiten fanden bereits 2018 statt. Seinerzeit hatte der Meersburger Zimmerei- und Restaurierungsbetrieb Holzbau Schmäh eine umfangreiche Kartierung des Holztragwerks und der Dacheindeckung vorgenommen. Mit ernüchterndem, aber erwartbarem Ergebnis: Das Gebäude sei in einem „sehr schlechten Zustand“, hatte Sebastian Schmäh 2023 nochmals vor dem Gemeinderat betont. Der Turm musste jetzt eingerüstet werden, denn wegen der dort nistenden Turmfalken gab es dafür nur ein sehr kurzes Zeitfenster.