Am Karsamstag ist es ganz einfach. Da bedarf es keines langen Suchens. Da kommen die Ostereier fast von selbst. Zumindest in der Markdorfer Innenstadt. Denn am Tag vorm Osterfest schickt das Stadtmarketing schon seit Jahren zwei als Hasen verkleidete Jugendliche aus, bunt gefärbte Eier und auch solche aus Schokolade an Kinder verteilen. Dieses Mal stecken Timo und Oskar in den braunen Plüsch-Kostümen. Ihre Bilanz am Mittag: „Den Kindern gefällt‘s“, berichtet Oskar. Und bei den Eltern kommt die Aktion ebenfalls gut an.
Und in der Stadt gibt es noch mehr Hasen
Am Lindenbaum bei der Ochenslücke gibt es weder bunte Hühner- noch Schokoladen-Eier, dafür aber Hasen. Stallhasen, um genau zu sein: Denn hier lädt – auch schon seit etlichen Jahren – der Kleintierzüchterverein Kinder zum Streicheln von Kaninchen ein. Das findet zu zumindest bei den Kindern stets großen Anklang. Der eine oder andere Stallhase drückt sich eher vorsichtig in die Ecke ob der geballten Zuneigung.
„Für Kinder ist das total toll“, sagt Christina Wittmann, die Mutter von Matilda, welche zusammen mit Elisa und Marlena ein braunes Kaninchen streichelt. Anschließend werde die Frage nach der Anschaffung eines Kaninchens dann erneut intensiv im Familienrat diskutiert, so Wittmann weiter. Doch zeichne sich eine Kompromiss-Lösung ab: „Vielleicht schaffen sich ja Oma und Opa Kaninchen an.“ Das würde gleichzeitig die Frage klären, wer sich in Urlaubszeiten um die Tiere kümmert.

Allerlei Aktivitäten an den Ostertagen
Keine bunten Eier, auch keine kleinen Kaninchen, dafür aber ein sogenanntes Schweinchen und bunte Kugeln gibt es am Karsamstag unter dem Lindenbaum auf dem Kirchplatz. Wo sich – früher regelmäßig, inzwischen eher selten – Boulespieler treffen, um ihre Stahlkugeln möglichst dicht ans Cochonnet, das sogenannte Schweinchen, heranzuwerfen, spielt heute eine Familie aus Lipbach. Dies allerdings mit einem Boule-Spiel für Kinder – daher die bunten Kugeln, die aus Kunststoff bestehen. „Wir haben das hier schon öfter beobachtet“, erklärt Elke Rudolf. „Bei diesem tollen Wetter“ habe man es dann selber probieren wollen – freilich mit der Nachwuchs-Ausstattung. Großen Spaß mache es trotzdem.

Blauer Himmel und duftige Wölkchen ziehen recht viele Markdorfer ins Grüne. Da sind die Familien, die an den Grillplätzen am Gehrenberghang Fleisch und Gemüse braten. Da sind die Gruppen junger Leute, die auf der Panzerwiese weiter unterhalb Picknick machen.

Da mühen sich Radler den Gehrenberg hinauf, um oben umzukehren oder Richtung Roggenbeuren weiterzufahren. Da eilen sportliche Walker über die Wege. Wieder andere gehen ganz gemächlich – mit Blick auf die Stadt, die Landschaft bis hin zum See und die Schweizer Berge.
Was auffällt: Fast immer sind es Paare, Gruppen, vielfach ganze Familien, die an Ostern zusammenkommen. Und es gibt jene, die die Feiertage für einen Kurzurlaub nutzen. Zum Beispiel Mandy und Alexander Kahrer aus Löffingen. „Wir sind jetzt schon zum dritten Mal hier auf dem Campingplatz“, erklärt Alexander Kahrer. „Weil‘s hier einfach schön ist“, ergänzt seine Frau Mandy.

Nicht wenige gehen an den Feiertagen auch in die Kirche. Gelegenheiten dazu gibt es etliche. Das beginnt schon an Gründonnerstag – mit dem Tischabendmahl bei den Protestanten und der Messe zum letzten Abendmahl in der katholischen Kirche. Wird am Karfreitag des Leidens und Sterbens Christi gedacht, so feiern die Katholiken am Karsamstagabend die Heilige Osternacht.

In der evangelischen Kirche wird am Ostersonntag – um 5 Uhr in der Früh – zur Ostermorgenfeier eingeladen. Höhepunkt für beide Gemeinden dürften indes die großen Gottesdienste am Vormittag des Ostersonntags sein, die jeweils von den Kirchenchören begleitet werden.