Frau Westermann, sind derzeit viele Touristen in Markdorf?
Wie können in der Tourist-Information nicht klagen. Die Gäste stehen jetzt bei uns nicht Schlange, aber wir haben mit Anrufen und Prospektbestellungen viel zu tun.
Wenn ich einen Blick auf die Eisdiele neben uns werfe, die immer sehr gut besucht ist und die abgestellten Fahrräder sehe, dann habe ich schon den Eindruck, dass viele Touristen in der Stadt sind. Und viele, die explizit nicht an den See möchten, sondern das Hinterland und Ruhe bevorzugen. Schließlich lautet unser Slogan auch: Wo der See – mit Abstand – am schönsten ist.
Bedeutet das, dass die touristischen Unterkünfte ausgebucht sind?
Nein, wir haben noch einzelne Kapazitäten frei. Da spreche ich jetzt nicht vom Campingplatz oder von Ferienwohnungen. Aber die Nachfrage für Hotels zieht nur langsam an und da finden wir in und um Markdorf meist noch Übernachtungsmöglichkeiten. Zwei Personen bekommen wir immer unter.
Wo kommen die Touristen her?
Der Großteil der Touristen kommt aus Deutschland. Aus Nordrhein-Westfalen waren viele hier, die Nachfragen aus Sachen und Sachsen-Anhalt haben zugenommen und zuletzt habe ich ein Telefonat mit Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet geführt.
Was kann Markdorf den Touristen bieten?
Bei uns geht es einfach etwas beschaulicher als am See zu. In Markdorf selber ist das touristische Angebot begrenzt, aber die Umgebung – vor allem das Deggenhausertal – hat einiges zu bieten.
Wir merken, dass unsere Führungen, sei es mit dem Nachtwächter, durch den Hexenturm oder durch die Stadt, besser angenommen werden. Und der Gehrenbergturm ist natürlich nach seiner Öffnung wieder ein beliebtes Ziel. Außerdem legen viele Fahrradfahrer bei uns einen Stopp ein.

Können Sie schon ein Zwischenfazit für die Saison 2020 ziehen?
Ich sehe die Saison durchaus nicht schlecht. Wir müssen uns nun überlegen, wie wir sie in den Herbst ausweiten können. Das erste Halbjahr muss man eigentlich aus jeder Statistik ausblenden, da wurde kein Umsatz gemacht. Erst ab Mitte Juni hat die Saison eigentlich angefangen.