Kurz vor Weihnachten sorgte das für Wirbel und Wellen der Empörung in Markdorf: Die Flyer des Aktionsbündnisses gegen die Südumfahrung Markdorf, die an den Tafeln auf dem Infopfad des Bündnisses in Markdorf-Süd steckten, waren dreist gefälscht worden. Unbekannte hatten sie durch Flyer in gleicher Größe, den selben Farben und im selben Layout getauscht und dabei die Argumente der Straßen-Gegner durch Argumente pro Südumfahrung ersetzt.

Das ist einer der gefälschten Flyer. Die Argumente der Straßengegner wurden durch solche pro Südumfahrung ersetzt.
Das ist einer der gefälschten Flyer. Die Argumente der Straßengegner wurden durch solche pro Südumfahrung ersetzt. | Bild: Grupp, Helmar

Die Umweltgruppe Markdorf, einer der Akteure des Bündnisses, hatte die Fälschungsaktion öffentlich gemacht, die Interessengemeinschaft pro Südumfahrung wiederum fühlte sich verunglimpft und einem falschen Verdacht ausgesetzt. Ihr Vorsitzender Rainer Zanker hatte deswegen am zweiten Weihnachtsfeiertag Anzeige erstattet.

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Nun die überraschende Wendung: Der Fälscher – oder die Fälscherin – hat sich in einem anonymen Brief an beide Gruppierungen gemeldet und sich für die Aktion entschuldigt.

Anonyme Entschuldigung, weil „der Mut fehlt“

Er oder sie wolle sich „in aller Form“ entschuldigen, „auch wenn mir der Mut fehlt, mit Namen zu unterschreiben“, heißt es in dem Bekennerschreiben, das der Redaktion vorliegt. Die Verkehrsbelästigung der B-33-Ortsdurchfahrt bis in seine Wohnung habe ihn oder sie zu den Fälschungen veranlasst. Heute sei ihm oder ihr klar, dass dies ein Fehler gewesen sei „und als gesamtes Vorgehen vollkommen verunglückt“ sei. „Eine solche Aktion wird nicht mehr von mir ausgehen“, heißt es außerdem. Die Person, die das Schreiben verfasst hatte, betont zugleich, dass sie jedoch nicht für die Sachbeschädigungen verantwortlich gewesen sei. Einige der Tafeln des Infopfades waren in den vergangenen Wochen ebenfalls von bislang Unbekannten beschädigt oder herausgerissen worden. Ein solches Vorgehen lehne auch er oder sie „energisch“ ab, heißt es in dem Schreiben.

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Die Umweltgruppe und die Interessengemeinschaft hatten am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung über den Zugang des Bekennerschreibens informiert. „Weitere strafrechtliche Maßnahmen behält sich der Anzeigensteller weiterhin vor“, heißt es in der Pressemitteilung.