Dass der über viele Jahrzehnte „ungeliebte Kasten“ des Rathauses in seinem neuen, freundlichen Gewand nun auch von den Markdorfern angenommen werde, dies sei sein großer Wunsch, sagte Bürgermeister Georg Riedmann in seiner Ansprache am Sonntag: Vor rund 100 geladenen Gästen und Mitarbeitern fand am Sonntagmittag der Festakt für das sanierte Rathaus statt.
Seit seiner Eröffnung 1967 habe es das Rathaus nie wirklich in die Herzen der Markdorfer geschafft, zu klotzig und spröde habe der Bau gewirkt. Dies ändere sich nun hoffentlich, nachdem das Gebäude außen und innen nun hell und einladend geworden sei, so Riedmann. Er erinnerte daran, dass der Ausgangspunkt die Bewilligung des innerstädtischen Sanierungsgebietes 2013 gewesen sei. „Nun, zehn Jahre später, ist das Rathaus saniert.“
Riedmann erinnerte ebenfalls daran, dass in den mehr als fünf Jahrzehnten nichts in das Rathaus investiert worden sei. „Der Handlungsbedarf war enorm.“ Bei der daher groß angelegten Sanierung habe man aber stets auch die Standards im Blick gehabt. So seien längst nicht alle Möbel neu angeschafft worden: „Was noch in brauchbarem und guten Zustand war, haben wir wieder eingebaut.“
Seitens des Landkreises gratulierte Landrat Luca Prayon zum „gelungenen“ Umbau, an dem viele Betriebe aus der Region mitgearbeitet hatten. „Der Mittelstand und die Kommunen sind es, die unser Bundesland so stark machen“, sagte Prayon. In diesem Sinne wünsche er allen „ein gutes Ankommen im neuen Gebäude“.
Den kirchlichen Segen erteilten der katholische Pfarrer Ulrich Hund und sein evangelischer Kollege Tibor Nagy dem Rathaus. Mit einem Schriftwort von Paulus, „Ihr seid Gottes Ackerfeld“, beschrieben sie die „Bausteine“ für das Wirken von Rat und Verwaltung: dass Menschen gerne dort arbeiten, dass sich Besucher wohlfühlen. Ein Holzkreuz als Symbol nicht nur für die christlichen, sondern für alle menschlichen Grundwerte, vor allem den der Gerechtigkeit, überreichten sie Riedmann.
Architekt Dietmar Kathan betonte, dass mit der Sanierung anstelle eines Neubaus 500 Tonnen CO2 eingespart worden seien – ein wichtiges Zeichen in der heutigen Zeit.
