Zwei Markdorfer Familien haben die Brände am vergangenen Wochenende getroffen: Ausgebrannt ist der vordere Bereich der Scheune von Norbert und Hildegard Walk in der Möggenweilerstraße. Noch schlimmer getroffen hat es die Familie Oßwald im Lilienweg.

Clemens Oßwalds Scheune wurde ein Raub der Flammen, nahezu all seine landwirtschaftlichen Gerätschaften und Fahrzeuge gingen verloren, ein Teil seiner Obstanlagen wurde durch die Hitze ebenfalls vernichtet. Oßwald steht noch vor der Erntesaison mit leeren Händen da. Seine Tochter Aline Widmann trauert über den Tod ihrer beiden Pferde, die im Stall der Scheune in den Flammen umkamen. Vergebens war der Einsatz ihrer Mitbewohner Erwin Zwirner und Rosi Elben-Zwirner, die als Ersthelfer alle geweckt hatten und mit dem Feuerlöscher noch zum Pferdestall geeilt waren.


Noch am Wochenende meldeten sich schon die ersten Mitbürger, die helfen wollten. Diese Hilfe wird nun seit Wochenbeginn gebündelt und koordiniert: Das Mehrgenerationenhaus (MGH) hat ein Spendenkonto eingerichtet, auch Barspenden werden im MGH von Leiterin Renate Hold und ihren Mitarbeiterinnen entgegengenommen. „Heute morgen haben wir bereits schon die ersten Bargeldspenden bekommen“, berichtete Hold bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Mitgliedern der Familie Oßwald.

Die Welle der Hilfsbereitschaft in der Stadt ist immens: Jürgen Wieser vom Pferdehof Wieser in Bürgberg hat einen Anhänger mit Starkstromkabeln, einer Schütte und anderen landwirtschaftlichen Geräten beladen, Richard Gratwohl eine lange Leiter in den Lilienweg gebracht. Dafür seien sie schon sehr dankbar, sagen Aline Widmann und ihr Bruder Jonas Oßwald.


Der 29-Jährige rechnet damit, dass der von der Polizei geschätzte Schaden von 350.000 Euro noch höher ausfallen wird. „Es muss nun ja auch alles abgerissen werden, die Reste von der Scheune und Mauerwerk, dafür wird man auch Bagger brauchen. Außerdem ist das ja alles Sondermüll“, sagt er.

Nachdem es nun keinen Platz mehr gibt, an dem neue Gerätschaften untergebracht werden können, könnte man auch ein entsprechend großes Zelt benötigen, sagt Hold, die noch immer fassungslos ist über die „sinnlose Zerstörung“, die die Brandstiftungen angerichtet hatten. Ein 26-jähriger Tatverdächtiger ist seit Montag in Untersuchungshaft, die Kripo ermittelt aber nach wie vor und bittet unter der Tel. 07541/7010 um Hinweise.