Angela Staneker wurde im Staatsweingut zur neuen Weinprinzessin gewählt. Direkt nach der Wahl gab sie dem SÜDKURIER ihr erstes Interview. „Ich freue mich total auf die vielen neuen Erfahrungen, die vor mir liegen“, sagte die 18-jährige Hagnauerin. Wobei sie bereits viele Einblicke in die Pflichten einer Weinprinzessin gehabt habe. Denn ihre ältere Schwester Stephanie hatte dieses Amt schon 2016 inne. Angela Staneker sei oft mit ihrer Familie bei den Terminen ihrer Schwester dabei gewesen. „Das sind Erfahrungen im Leben, die man nicht vergisst“, sagte sie. So sei ihre Schwester dann eine der Ersten gewesen, die sie über ihren Erfolg informiert habe. „Sie war nämlich genauso aufgeregt wie ich“, verriet Staneker.
Nervosität vor der Krönung auf der Weinfest-Bühne
Sie selber sei vor der Krönung auf dem Bodensee-Weinfest etwas nervös. „Das ist heute gleich ein großer Auftritt vor einer großen Menschenmenge“, meinte sie und fügte, sich ihres neuen Amts bewusst, jedoch gleich an: „Aber das darf mich jetzt nicht abschrecken.“ Das neue Prozedere mit der Krönung auf der Festbühne, also nicht mehr abseits der großen Öffentlichkeit, finde sie gut. „Es ist eine Ehre, auf dem Bereichsweinfest gekrönt zu werden“, sagte sie ein klein wenig stolz.
„Ich war schon früh viel in den Reben unterwegs“
Auf die vielen Aufgaben mit Weinfesten und Weinmessen in ihrem kommenden Amtsjahr freue sie sich gleichermaßen. Auf die Frage nach ihrem Lieblingswein wollte sich Angela Staneker nicht festlegen. „Es kommt immer auf die Gelegenheit an“, meinte sie. An einem Sommernachmittag am See würde sie einen anderen Wein wählen als zu einem edlen Essen. Und mit Wein und dessen Herstellung kennt sie sich von klein auf aus. Schon ihre Großeltern führten den familiären Wein- und Obsthof in Hagnau. „Ich war schon früh viel in den Reben unterwegs“, erzählte sie aus ihrer Kindheit. „Mit meinem Papa bin ich immer auf dem Traktor durch die Reben gefahren und bei der Lese hat die ganze Familie geholfen.“

Die Kandidatinnen erhalten alle Unterstützung
Vor ihrer Wahl musste sie Fragen zum Wein im Bereich Bodensee und Baden beantworten sowie einen Wein blind verkosten. Auf die Prüfung habe sie sich gut vorbereiten können, erzählte Angela Staneker, zurzeit noch Schülerin am Überlinger Wirtschaftsgymnasium. Die ehemalige Weinprinzessin Stephanie Megerle und der Direktor des Staatsweinguts, Jürgen Dietrich, hätten ihr bei den Vorbereitungen sehr geholfen. Dietrich erklärte dazu, dass sie allen Kandidatinnen im Vorfeld Unterstützung anbieten würden, damit sie sich auf die Prüfungssituation einstimmen könnten. Die Bodensee-Weinprinzessin vertrete in ihrem Amt schließlich die gesamte Region und da werde Fachkompetenz gebraucht.
Über die frisch gewählte Staneker sagte Dietrich: „Sie ist sehr natürlich und hat ein ruhiges Auftreten.“ Volker Frede, Hagnaus Bürgermeister, ebenfalls Jurymitglied, freute sich, dass wieder eine Bewerberin aus dem Ort gewonnen habe – auch die Vorgängerin Elin Sophie Arnold stammt aus Hagnau. „Angela Staneker hat sich mit Fachkompetenz hervorragend qualifiziert“, sagte Frede.

Prinzessinnen werden Teil der großen Weinfamilie
Elin Sophie Arnold meinte: „Schön, dass der Sieg wieder ins Dorf gekommen ist.“ Arnold wünschte ihrer Nachfolgerin: „Sie soll das Jahr zu ihrem Jahr machen.“ Außerdem solle sie es in vollen Zügen genießen, denn die Zeit vergehe wie im Flug. Sie selber sei Teil der großen Weinfamilie geworden. „Ich hatte tolle Erlebnisse, die ich nicht hergeben wollte“, schwärmte Arnold. Besondere Eindrücke habe sie beim Weinsommer im Brüssel gewonnen, wo sie als alleinige Vertreterin für das Staatsweingut gewesen sei.

Nun kehre sie wieder in das normale Leben zurück. „Ich werde mich aber trotzdem weiterhin für den Bodensee und seine regionalen Produkte einsetzen“, schloss Arnold. Auch die ehemalige Hagnauer Weinprinzessin von 2017, Stephanie Megerle, freute sich über eine weitere Hagnauerin in der Reihe der Bodensee-Weinprinzessinnen, meinte aber, dass sie sich über jedes kompetente Mädel freue, denn: „Egal woher, wichtig ist, dass sie den Bodenseewein angemessen vertritt.“ Auf der Weinfest-Bühne trennte sich Elin Sophie Arnold von ihren Insignien: Krone und Kette. Und die Badische Weinkönigin Julia Noll krönte Angela Staneker zur neuen Bodensee-Weinprinzessin.