Große Freude herrscht am Tag nach Auszählung der Kommunalwahl bei der Freien Wählervereinigung (FWV). Fraktionssprecher Markus Waibel meint gut gelaunt: „Wir freuen uns total.“ Die FWV konnte ihr Wahlergebnis von 2019 um knappe vier Prozent steigern und erhielt so einen vierten Sitz im Gemeinderat. „Wir haben einen weiteren Sitz angepeilt und das haben wir erreicht“, sagt Waibel zufrieden. Zudem seien die Mitglieder stolz darauf, als einzige Fraktion eine junge Frau an den Ratstisch gebracht zu haben. Neben Waibel, Philipp Wurster und Achim Homburger wird zukünftig Franziska Trunz die Gruppierung verstärken.
Franziska Trunz ist in Meersburg stark verwurzelt und daher eine Bereicherung für das Gremium, ist Markus Waibel sich sicher. Gefragt nach dem Grund für den Wahlerfolg, antwortet der Fraktionssprecher: „Ich denke, die Bevölkerung hat gesehen, dass wir uns engagieren und einsetzen und dazu auch keiner Diskussion aus dem Weg gehen.“
Im Ortschaftsrat verliert die FWV einen Sitz
Etwas bedauerlich findet er, dass die FWV im Ortschaftsrat Baitenhausen/Schiggendorf nur noch mit einem Platz vertreten sei. Kollegial freut er sich aber für die SPD über deren zusätzlichen Sitz und den Eintritt von Sebastian Schmäh als neues Ratsmitglied der CDU für den scheidenden Martin Brugger. Waibels zieht ein positives Fazit: „Das wird ein guter neuer Gemeinderat, da freue ich mich drauf.“
SPD legt entgegen des Bundestrends zu
Ähnlich große Freude herrscht bei der SPD, welche durch ihren Wahlerfolg im Ortschaftsrat einen Ausgleichsitz im Gemeinderat erhält. Fraktionssprecher Boris Mattes erklärt: „Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir entgegen des (Bundes-) Trends in Meersburg das Ergebnis für die SPD sogar noch verbessern konnten.“ Die Sozialdemokraten konnten ihr Ergebnis von 2019 um knappe drei Prozentpunkte steigern.
Erstmals auch im Ortschaftsrat mit am Tisch
Erstmals sei die SPD mit Monika Fassott auch im Ortschaftsrat vertreten, wodurch die SPD auch im Gemeinderat einen Sitz mehr erhielt. „Damit hat sich die SPD in Meersburg von den Sitzen her verdoppelt“, meint Boris Mattes. Das sei das Ergebnis ihrer guten Arbeit in den vergangenen Jahren, bilanziert er. Neben einem engagierten Team aus motivierten Kandidaten, auch mit jungen Menschen und vielen Frauen, macht Mattes auch den intensiven Wahlkampf, insbesondere in den sozialen Medien, für den Erfolg verantwortlich. Zukünftig werden neben Mattes auch Anette Schobloch und Nils Schweikhardt am Ratstisch sitzen.
CDU bleibt mit fünf Sitzen stärkste Fraktion
Die stärkste Fraktion im Stadtrat bleibt mit fünf Sitzen die CDU. Fraktionssprecher Peter Schmidt meint zwar: „Es kann nie genug sein wegen der unterschiedlichen Varianten und Wahrnehmungen der Personen.“ Aber er ist mit dem Ergebnis dennoch zufrieden. Im Kern habe sich die Zusammensetzung nicht groß verändert, neben ihm selbst bleiben Georg Dreher, Peter Köstlinger und Julia Näßl-Doms im Gremium. Für den scheidenden Brugger ergänzt Sebastian Schmäh das Team.

Mehr junge Frauen hätte sich Schmidt im Gremium gewünscht
Peter Schmidt erzählt, er selbst habe Sebastian Schmäh gebeten anzutreten, unter anderem wegen seiner Kompetenzen bei Bauthemen. „Das ist ein neuer starker Mann“, ist Schmidt sicher, auch wenn er gleichzeitig bedauerte, dass die Fraktion durch wenig Frauen vertreten werde. „Wir hatten uns vorgenommen und sehr gewünscht, mehr junge Frauen an den Tisch zu kriegen“, sagt Schmidt. Gerade für Themen wie Familienpolitik oder Kindergärten bräuchte die Fraktion jemanden, der näher dran sei und einen anderen Blick darauf habe. Sebastian Schmäh, der bei seiner ersten Kandidatur gleich die höchste Stimmenzahl aller Bewerber auf sich vereinigen konnte, war am Tag nach der Auszählung aufgrund eines beruflichen Termin in Stuttgart nicht für ein Gespräch erreichbar.
Umweltgruppe enttäuscht über Verlust eines Sitzes
Einzig Monika Biemann, Fraktionssprecherin der Umweltgruppe, ist vom Ausgang der Wahl enttäuscht. Die Gruppierung rutschte um 1,7 Prozentpunkte nach unten und verlor dadurch einen der beiden Sitze im Gemeinderat. „Ich bin extrem enttäuscht vom Abschneiden“, sagte habe die Gruppe aufgrund ihrer guten Gemeinderatsarbeit nicht verdient. „Wir hatten eine gute Liste und haben umfangreiche Wahlwerbung betrieben“, meint sie. Klimaschutz sei dringender als je zuvor, erklärt Monika Biemann, aber „allein kann man Ziele schwer durchsetzen.“ Zudem bedauert sie, dass der Zweitplatzierte der Liste, Boris Mahl, es nicht in den Rat geschafft hat. Aufgrund seines Fachwissens als Architekt wäre er gerade im Ausschuss für Umwelt und Technik eine große Unterstützung gewesen, ist sich Biemann sicher.