„SchwimmFidel – ab ins Wasser“ heißt das Pilotprogramm des Kultusministeriums Baden-Württembergs in Zusammenarbeit mit den Schwimmverbänden und DLRG Landesverbänden. Damit mehr Kinder frühzeitig schwimmen lernen, richtet sich das Förderprogramm gezielt an Vorschulkinder. In Meersburg hat sich die DLRG-Ortsgruppe bereit erklärt, den Schwimmkurs für die Schulanfänger anzubieten.
Ausbildungsleiterin Franziska Strobel erläutert stellvertretend für die Ortsgruppe, aus welchen Gründen: „Wir vom DLRG bieten in Meersburg seit rund 30 Jahren Schwimmkurse an“ – seitdem es die Therme gibt, auch im Frühjahr oder Herbst. Zusätzlich gibt es Sommerkurse im Freibad. „Die Schwimmkurse sind rar und immer gut ausgebucht. Anmeldungen erfolgen auch aus den Nachbargemeinden oder dem Hinterland“, erzählt sie.
Bei den öffentlichen Kursen werden die Plätze nach Reihenfolge der Anmeldung vergeben, sodass es sein kann, dass nur zwei oder drei Kinder aus Meersburg daran teilnehmen können. Durch das Förderprogramm, das an den Kindergarten gebunden sei, würden gezielt die Kinder der eigenen Gemeinde angesprochen. Positiver Nebeneffekt sei zudem, dass die Kinder sich unter einander kennen, da die Wunderfitze, wie die künftigen Schulanfänger genannt werden, in ihrem letzten Jahr an vielen gemeinsamen Unternehmungen außerhalb des Kindergartens teilnehmen. „Die Lautstärke und das Quatschpotential sind aber auch höher“, wie Strobel schmunzelnd berichtet. Doch auch die Kinder, die in einer fremden Gruppe ängstlich reagierten, hätten im eignen Verbund Mut gefasst. „Sonst hören oft ein oder zwei Kinder auf“, erzählt sie aus ihren Erfahrungen.
18 Kinder nehmen an diesem ersten Kurs teil, ein zweiter wird für die Kindergartenkinder im Sommer angeboten. Auch für die Eltern sei es eine Erleichterung, dass sie nicht in einen anderen Ort fahren müssten, damit die Kinder schwimmen lernen können. Die Leiterin des Sommertalkindergartens, Angelika Hofmann, ist froh um dieses Angebot. „Wir haben 40 Schulanfänger. So könnten alle das Angebot wahrnehmen.“ Leider sei dies aber nicht der Fall, sagt sie. Manche seien aus religiösen Gründen nicht dabei. Andere Familien wollten sich nicht an zehn Samstagvormittagen binden. Und dies, obwohl der Kurs für die Kinder kostenlos ist. Ein regulärer Schwimmkurs würde mit 150 Euro zu Buche schlagen. „Es nehmen die teil, die auch sonst einen Schwimmkurs gemacht hätten“, resümiert Hofmann.
Dieser Meinung ist auch der Betriebsleiter der Therme. Im Rahmen der Kooperation stellt der Betrieb die Wasserfläche kostenfrei zur Verfügung. „Es ist uns als Therme wichtig, auch unseren Beitrag zu leisten und die Kinderkurse zu ermöglichen“, betont Fabian Dalmer. Die DLRG sei in Meersburg gut aufgestellt und übernimmt im städtischen Freibad auch Wachdienste, sodass die Zusammenarbeit reibungslos klappe. „Und“, so scherzt er, „vielleicht wird aus einem der Kleinen, die jetzt das Seepferdchen erreichen, ja später auch ein Mitglied der DLRG oder eine Fachkraft für Bäderbetriebe.“ Qualifizierte Badeaufsichten seien schwer zu finden.