Was wäre ein Familienfest ohne Kaffee und Kuchen? Noch ein bisschen Musik und gemeinsames Singen dazu, ein paar wohlgesetzte Worte – schon sind die Grundzutaten für eine gelungene Geburtstagsfeier im Kreis der Lieben beisammen. Seit zehn Jahren gibt es in Oberteuringen am Bachäcker neben dem Kulturhaus Mühle einen Neubau, der unter der Ägide von Gemeinde und Stiftung Liebenau Lebensräume für Jung und Alt geschaffen hat. In Form eines generationenübergreifenden Wohnprojekts mit familiärem Charakter entstanden 20 Wohnungen, die zu zwei Dritteln von Senioren und zu einem Drittel von jüngeren Menschen bewohnt werden.
Dass dieses Konzept aufging, beweist nicht nur der kurz vor der Fertigstellung stehende Lebensraum Campus in der Nachbarschaft, der als Fortführung und Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Liebenau und der Idee des integrierenden Zusammenlebens zu sehen ist. Bürgermeister Karl-Heinz Beck skizzierte die Entwicklung des Projekts von der Idee über die Bauphase bis zur Einweihung, über den Geburtstag hinaus bis in die Zukunft. Zur Co-Finanzierung wurde eine Bürgerstiftung gegründet, die den Zweck hat, die soziale und kulturelle Entwicklung der Gemeinde weiterzuentwickeln. Beck hob die Bedeutung als erstes kommunales Sozialgebäude der Gemeinde hervor, welches insbesondere durch die Tätigkeit der Gemeinwesenarbeiterin Luitgart Caspari in die Gemeinde ausgestrahlt habe.
Kollege und Nachfolger von Caspari ist Michael Friedrich-Gaire, der einige der maßgeblichen Akteure persönlich begrüßte und auf die besonderen Angebote in den Lebensräumen hinwies. Dazu gehören regelmäßige Angebote wie das "Nahstüble", der VDK-Kaffee, die Gymnastik der "Senioren Aktiv", die offene Demenz-Betreuungsgruppe "Brunnentreff", Sing- und Chorprojekte, Orientmix- und andere Tanzangebote. Ein voller Erfolg ist auch das Reparatur-Café, das seine Räume nicht weit entfernt hat.
Mindestens 60 Gäste hatten sich in der guten Stube der Lebensräume eingefunden. So viele Stühle nämlich waren an die festlich gedeckten Tische gestellt, alle waren besetzt. Die Redebeiträge von Karl-Heinz Beck, Michael Friedrich-Gaire, Luitgart Caspari und Bewohnerbeirat Daniel Iezzi umrahmten eine Feierstunde, die durch gemeinsames Singen unter Anleitung von Maria Soyer und der Akkordeonbegleitung vom Max Soyer gesellig aufgelockert wurde. Dann wurde es Zeit für die Eröffnung des Kuchen-Büffets und familiäre Gespräche über damals und heute.