„Ein weißer Schwan ziehet den Kahn“, intonierte die Owinger Narrenmusik unter der Leitung von Maximilian Stärk die „Fischerin vom Bodensee“. Doch von wegen Schwan. In dem raumfüllenden Boot, vom Betriebshof gebaut, mussten sich starke Wikingerinnen und einige Wikinger aus dem Rathaus mächtig in die Riemen werfen, um voranzukommen. Schließlich ist ihr Chef Henni an der Schulter lädiert, wie später zu vernehmen war. Und so machte es Schultes Henrik Wengert Nebelspalterchefin Sandra auch nicht allzu schwer, den Rathausschlüssel in der Schatzkiste und damit das Regiment zu übernehmen. Ein voller Saal von Narren feierte diesen Erfolg anschließend ausgelassen mit Met und Fisch, wie es sich für Nordländer gehört.
Bootsbauer und Bärteflechter leisten ganze Arbeit
Arbeitsteilung ist in Owingen stets der Garant für eine gelungene Fastnacht. Die Nebelspalter hatten rechtzeitig am 11.11. das aktuelle Motto „Wikinger“ ausgegeben und damit ermöglicht, dass sich Bootsbauer und Bärteflechter ins Zeug legen konnten.
Gut erholt von ihrem ‚Friday Night Fever‘ sorgten die Owinger Hexen am Morgen für die Befreiung der Jungen und Mädchen im Kinderhaus St. Nikolaus. An der Auentalschule nahmen die Steinböcke aus Taisersdorf den Lehrerinnen und Lehrern das Zepter aus der Hand, während sich die Trole aus Hohenbodman von einem gelungenen Zunftball erholen konnten.
Seitenhiebe auf Amtskollegen Jan und Oli
Der Spitze der Nebelspalter und dem Narrenelternpaar Ariane und Tanja war es problemlos gelungen, die Barrikaden vor der Rathaustür zu entfernen und den Weg für die Narrenmusik in Richtung Ratssaal freizumachen. Den Wikingern hier standen bereits Schweißperlen auf der Stirn. Gut, dass auch sie mit Getränken schon versorgt waren.
So konnte sich Bürgermeister Henni bei seiner Begrüßung etwas Zeit und seine Amtskollegen Jan (Zeitler) und Oli (-ver Gortat) kurz aufs Korn nehmen. Der eine habe schon zum Angriff auf das Owinger Kultur|O geblasen, der andere sei unterdessen mit Selfies vollauf beschäftigt.
Für Diversität an der Weihnachtskrippe
Pointiert und treffsicher wie immer war der Beitrag von Andrea Benz, die von Angela Gorber auf der Gitarre begleitet wurde. Sie wagte sich nicht nur aufs bundespolitische Terrain, nahm das Gendern aufs Korn und warb für Diversität selbst an der Weihnachtskrippe. „Ich würde, statt einen von der Krippe auszuladen, noch viele Figuren dazu stellen – in allen Farben.“ Und sie appellierte an die Bootsbesatzung: „Heute gelten die Regeln der Narretei: Die Ruder ins Wasser, macht den Anker frei! An Essen und Trinken wird nicht gespart. Nun geht sie los, unsere spaßige Fahrt.“
Doch zuvor stellte Nebelspalter-Chefin Sandra dem Bürgermeister noch einige Gretchenfragen, ehe sie ihn nach Eroberung des Schlüssels in die Fastnacht entließ. Der Bürgermeister bewies dabei, dass er die Hobbys seiner Mitarbeitenden im Auge hat, und überließ den Narren gern das Zepter.
