Drei Wochen war die Therme aufgrund von Umbau- und Revisionsarbeiten geschlossen, seit Montag ist sie wieder geöffnet. Noch ist aber noch nicht alles restlos fertiggestellt. Zwei Saunen befinden sich noch im Umbau. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro, wovon 1,5 Millionen auf Investitionen, 200.000 Euro auf Instandhaltungen und Wartungen entfallen. „So viel wie noch nie“, erläuterte Jürgen Jankowiak, Geschäftsführer der Stadtwerke Überlingen GmbH (SWÜ), die als Eigentümerin die Kosten der Investitionen übernommen hat.

Die SWÜ verfolgen damit das Ziel, das Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Einrichtung als zukunftsfähigen Ort für Gesundheit, Erholung und Begegnung in der Region zu stärken. “Die aktuellen Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Investitionskonzepts, das sowohl bauliche Qualität als auch digitale und ökologische Standards in den Fokus stellt“, so Jankowiak. Die von Anbeginn in kleinen Schritten vorgenommenen Sanierungen sollen ihm zufolge auch in Zukunft jährlich stattfinden, um eine mögliche monatelange Schließung wie in der Meersburg-Therme zu unterbinden.
Und das alles ist neu
Im Eingangsbereich sind Rezeption, Shop und Foyer vollständig neu strukturiert und gestaltet worden. Natürliche Materialien, eine offene Architektur und ein zeitgemäßes Farbkonzept bestimmen hier das Erscheinungsbild. „Edle Farben, die sehr gut harmonieren“, wie es Sandreuther ausdrückte. Des Weiteren ist die Wegeführung übersichtlicher gestaltet worden. Auch der Sanitärbereich wurde erneuert: Drei WC-Anlagen und vier Duschbereiche wurden vollständig saniert.

Eine sichtbare Veränderung gibt es im Rutschbereich beim Sportbecken: Die bisherige Reifenrutsche ist zu einer sogenannten Körperrutsche, genannt „Carl‘s Wellenflitzer“, umgebaut worden. „Eltern können jetzt gemeinsam mit ihren Kindern ohne zusätzliches Hilfsmittel rutschen“, verdeutlichte Sandreuther. Ergänzt wird das Angebot durch „Übi‘s Silberblitz“, eine eigene Rutsche für jüngere Gäste, benannt nach dem Maskottchen Übi der Überlingen Marketing und Tourismus GmbH (ÜMT).


Im Wellness-Bereich ist die elf Meter hohe Wand an den Kaskadenbecken nun vollständig begrünt. Dieser soll ein Rückzugsraum mit ruhiger, botanischer Atmosphäre sein.

Viel Neues im Saunabereich
Auch die Saunalandschaft wurde und wird umfangreich modernisiert. Die ehemalige Finnische Sauna firmiert nun unter dem Namen „Mineral Sauna“ : Sie bietet ein reduziertes, naturnahes Design mit Salzsteinofen und mineralhaltigen Aufgüssen. Die Bootshaus Sauna befindet sich derzeit in der Fertigstellung. Ein historisches Schifferboot, das sich über den Innen- und Außenbereich erstreckt, soll künftig das Zentrum des maritimen Gestaltungskonzepts bilden.
Die See-Sauna nennt sich künftig Kamin-Sauna: Hier ist laut Sandreuther eine wohnliche Gestaltung mit warmen Materialien, direktem Seeblick und einem offenen Kaminfeuer als zentrales Element beabsichtigt. Bis zur Fertigstellung der beiden Saunen erhalten Saunagäste derzeit einen Genuss-Gutschein, der am Besuchstag in der Saunabar, im Restaurant Aquarius oder im Thermenbistro einlösbar ist.

Ohne Wartezeit durch die Schleuse
Gezielt weiter entwickelt worden ist die digitale Infrastruktur: Es gibt ein neues Kassensystem und automatisierte Technik für den Besuchereinlass. Neu ist unter anderem eine automatisierte Armband-Ausgabe für online gebuchte Tickets, die es ermöglicht, das Eintrittsmedium direkt vor Ort abzuholen und anschließend ohne Wartezeit durch die Zugangsschleusen einzutreten. Ergänzend dazu werden „Komfort-Armbänder“ eingeführt, die als digitale Alternative zur bisherigen Geldwertkarte dienen.
Registrierte Gäste können mit diesen Armbändern künftig kontaktlos ein- und auschecken – ein Besuch an der Kasse ist nicht mehr erforderlich. Inhaber einer Geldwertkarte haben die Möglichkeit, ihre Chipkarte kostenfrei gegen ein Armband auszutauschen.
Nachhaltigkeit und Technik
Nicht zuletzt ist im für Badegäste nicht sichtbaren technischen Bereich investiert worden: Hier wurde eine neue Filteranlage für die Wasseraufbereitung installiert, die langfristig die Wasserqualität energieeffizient und ressourcenschonend sicher stellen soll. Bereits im Februar war eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses Therme in Betrieb genommen worden.

Max Sandreuter machte darauf aufmerksam, dass sein Team in die vorgenommenen Arbeiten viel Herzblut gesteckt habe: „Von morgens früh bis spät nachts wurde gearbeitet“, sagte er. „Der Zeitplan wurde eingehalten.“ Und Jankowiak ergänzte: „Es war eine Punktlandung. Auch in Zukunft wollen wir zusätzliche Attraktionen schaffen.“ Das alles aber kostet Geld: Infolge steigender Kosten für den Unterhalt, nachhaltiger Unternehmensführung sowie gesetzlicher Regelungen steigen die Eintrittspreise um rund sechs Prozent.