Die CDU in Singen hat einen neuen Leitwolf. Zumindest wenn es um die Organisation im Stadtverband geht. Politisch bleibt ein alter Bekannter Aushängeschild der Christdemokraten. Der Stadtverband der CDU in Singen hat Daniel Petzhold zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt auf Franz Hirschle, der seit 2016 an der Spitze des Stadtverbandes stand. Aber Hirschle bleibt weiterhin für die CDU aktiv: Denn er bleibt weiterhin Fraktionssprecher der CDU im Singener Stadtrat.

Und genau in dieser Aufgabenteilung sieht der neue Vorsitzende, Daniel Petzhold, das künftige Erfolgsrezept der CDU. Denn die neue Struktur stärke die Zusammenarbeit zwischen Stadtverband und Fraktion. „Ich freue mich über das Vertrauen – und sehe darin auch einen klaren Auftrag. Unsere CDU soll wieder näher an die Menschen rücken. Sichtbar, ansprechbar und gut organisiert. Franz Hirschle und ich werden diesen Weg gemeinsam gehen“, so Petzhold bei der Mitgliederversammlung im FC-Clubheim.

Petzhold kündigte auf der Jahreshauptversammlung an, den Stadtverband organisatorisch neu aufstellen zu wollen, die Kommunikation mit den Mitgliedern zu stärken, Veranstaltungen frühzeitig zu planen und den digitalen Auftritt zu modernisieren. Besonderes Augenmerk wolle er auf die Präsenz seiner Partei in der gesamten Stadt legen – von der Kernstadt bis zu den Ortsteilen. „Wir sind die CDU für alle“, sagte er.

Die Gründe für den Hirschle-Rückzug

Für Franz Hirschle endet mit der Wahl von Daniel Petzhold eine neunjährige Zeit an der Spitze der CDU in Singen. Als Grund für seinen Rückzug nannte er die stetig steigenden Ansprüche an die Funktionen als Stadtrat, Fraktionssprecher und Vorsitzender des Stadtverbandes. „Beruf, Ehrenamt, Politik und Privat – das alles unter einen Hut zu bringen, war irgendwann einfach zu viel“, sagte er.

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Er zeigte sich jedoch erfreut darüber, dass die CDU in Singen, aber auch in ganz Deutschland wieder auf dem Vormarsch sei. Die Ampelregierung unter Alt-Kanzler Olaf Scholz habe viele Dinge in Schieflage gebracht. „Deswegen hat unser Kanzler Friedrich Merz und seine neue Regierung keine Zeit, um in den Rückspiegel zu schauen“, so Hirschle. Aber schon die ersten Regierungswochen hätten gezeigt: „Deutschland ist unter der CDU zurück auf der Weltbühne.“ Die Bundesrepublik habe wieder eine Stimme in Europa.

Mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr sagte Hirschle, dass die CDU unbedingt die beiden Wahlkreise Singen mit Stockach und Konstanz mit Radolfzell und zurückgewinnen müsse. Dafür sei Manuel Hagel als CDU-Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) genau der richtige Mann.

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Speziell für die Politik in Singen freue sich Hirschle, dass die CDU im Stadtrat wieder unangefochten die stärkste Partei sei. „Wir haben damit das grün-rote Ruder der vergangenen Jahr herumreißen können“, so Hirschle. So habe der Gemeinderat etwa auf Streben der CDU den Gestaltungsbeirat kippen können.

Kämpferisch gab sich auch Levin Eisenmann, Vorsitzender des Kreisverbandes der CDU. Dass die CDU bei den Bundestagswahlen im gesamten Wahlkreis bei den Erststimmen als Sieger hervorgegangen sei, bezeichnete er als starkes Signal. „Das zeigt auch, dass wir selbstbewusst sein können“, sagte er. Anders sehe es bei den Zweitstimmen aus. Rund 28 Prozent seien nicht zufriedenstellend. „Wir fordern die Bundes-CDU auf, dieses Ergebnis aufzuarbeiten“, so Eisenmann. Aber er spielte auch auf das Ergebnis der Kommunalwahl 2024 in Singen an. Mit Sorge müsse man an den rechten Rand Richtung AfD blicken. „Dieses Ergebnis ist besorgniserregend, wir müssen die Wähler auch auf lokaler Ebene zurückgewinnen und vor allem erreichen“, betonte Eisenmann.