Bei der Schilderung kommen schnell Erinnerungen an den Vorfall in Binningen hoch, bei dem die Polizei einen Mann, der mit einer Axt erst auf Bürger und dann auf Polizisten losgegangen ist, erschießen musste: Am Freitagnachmittag, 23. Mai, hat ein 48 Jahre alter Mann in Büsingen mehrere Personen mit einer Schusswaffe bedroht.
Auch noch mehrere Tage nach dem Vorfall dauern die Ermittlungen der Polizei an. Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann schildert auf SÜDKURIER-Anfrage die neuesten Details zum Fall. So habe es sich bei der Schusswaffe laut Deggelmann um eine Schreckschusswaffe gehandelt. Diese hatte der 48-Jährige am Freitag laut Polizeiangaben plötzlich gezückt, weil ihn eine Besichtigung des Hausverwalters und einer Maklerin offensichtlich so sehr geärgert habe. Mit der Waffe habe er die beiden Personen gezielt bedroht. Im Anschluss habe er sich zurück in seine Wohnung begeben. Laut Deggelmann hätten die Geschädigten selbst die Polizei informiert. Verletzt worden sei allerdings niemand worden.
Hatte der Mann einen Waffenschein?
Ob der Mann im Besitz eines Waffenscheines war, sei derzeit ebenfalls Teil der Ermittlungen. Der 48-Jährige selbst wurde laut Polizeisprecherin Deggelmann nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.
„Nach derzeitigem Stand folgt eine Strafanzeige wegen Beleidigung und Bedrohung. Die weiteren Entscheidungen trifft die Staatsanwaltschaft“, so die Sprecherin weiter.
Bürgermeisterin lobt rasches Eingreifen der Polizei
Bürgermeisterin Vera Schraner wurde umgehend über den Vorfall informiert worden. Sie sei selbst allerdings nicht vor Ort gewesen. Aber sie lobt das rasche Eingreifen der Polizei. „Natürlich ist es ein Schreckmoment, wenn so etwas passiert. Ich bin froh und dankbar, dass nicht mehr passiert ist“, sagt sie am Telefon. Die Polizei habe die Situation schnell unter Kontrolle gebracht.
Aufgrund der unklaren Bedrohungslage rückte die Polizei mit mehreren Streifenwagen an und sperrte das Wohnhaus weiträumig ab. Nachdem der Bewohner die Einsatzkräfte bemerkte, begab er sich selbstständig vor das Haus, wo er widerstandslos festgenommen werden konnte. Wie die Polizei auf Nachfrage schildert, habe sich der 48-Jährige bei seiner Festnahme kooperativ gezeigt. Auf Nachfrage bestätigt Deggelmann auch, dass man von weiteren Maßnahmen wie etwa einer Evakuierung des Hauses abgesehen habe. „Eine Evakuierung war nicht erforderlich, da keine Gefahr für die Anwohner des Mehrfamilienhauses bestand“, sagt sie.