Im Kanton Wallis bricht ein großer Teil des Birchgletschers ab. Eine riesige Lawine überrollt daraufhin einen Teil des Dorfes Blatten und zerstört zahlreiche Häuser.
Zudem droht weitere Gefahr. Ein meterhoher Damm aus Geröll, Fels und Eis verhindert den Abfluss des Flüsschens Lonza. Dahinter stauen sich bereits immense Wassermassen.
Wegen der Gefahr von Flutwellen oder Gerölllawinen räumen die Behörden weitere Häuser. In Wiler, einem Nachbarort von Blatten, bergen Hirten einen Tag nach dem Gletscherabbruch ihre Schafe mit einem Hubschrauber von einer Alm.
Auch im Dorf Kippel (im Vordergrund zu sehen, dahinter die durch den Abbruch des Birkengletschers ausgelöste Gerölllawine) werden am Tag nach dem Gletscherabbruch Häuser geräumt. Die Behörden können die Sicherheit der Einwohner nicht garantieren.
Die rund 300 Einwohner in Blatten haben alles verloren. 90 Prozent des Dorfes, rund 130 Häuser sowie die Kirche sind unter einer Schuttschicht begraben.
Ein Helikopter der Air Zermatt fliegt über die Geröllhalde. Räumtrupps und Armee können zurzeit nichts tun, teilt der Kanton Wallis am Tag nach dem Bergsturz mit. Die Lage sei zu gefährlich.
Das Kleine Nesthorn zeigt Spuren der Felsen, die oberhalb des Dorfes Blatten abbrachen und ins Tal rutschten.
Jederzeit können sich weitere Gerölllawinen am Berg lösen. „Dies macht zum jetzigen Zeitpunkt jegliche Intervention im Katastrophengebiet unmöglich“, so der Kanton Wallis.
Insgesamt donnerten nach Schätzungen drei Millionen Kubikmeter Fels, Geröll und Eis des Birchgletschers ins Tal. Blatten ist das letzte Dorf im 27 Kilometer langen Lötschental. Es liegt auf rund 1500 Metern.
Die Schuttschicht, unter der das Dorf begraben ist, ist nach Angaben von Experten zwischen 50 und 200 Metern dick.
Das Dorf Blatten war angesichts des drohenden Felsabbruchs vergangene Woche geräumt worden. Die gute Schweizer Überwachung der Gebirge hatte schon Mitte Mai zu Warnungen geführt.
Das Satellitenbild zeigt das verschüttete Dorf Blatten aus der Luft
Soldaten der Schweizer Armee sind nach der Katastrophe in den betroffenen Gebieten im Einsatz.