Unter dem Motto „Imagine“ (Stell dir vor), dem Kultsong von John Lennon, hatte das Dekanat Hegau zum sogenannten Übergangsevent in die Liebfrauenkirche nach Singen eingeladen, um, „das bisher gemeinschaftlich Gewachsene und die Hoffnung auf eine gelingende Zukunft miteinander zu feiern“, wie es in der Einladung hieß. Mehr als 100 ehrenamtliche und hauptamtliche Personen aus Kirche sowie den sozialen und öffentlichen Einrichtungen, die das Gemeinwesen im Hegau zu einem großen Teil mitgestalten, fanden sich dann auch zusammen, um sich ihrer Stärke und des Zusammenhalts untereinander zu versichern und sich gemeinsam auf die zukünftigen Herausforderungen einzuschwören.
In der sich dem lockeren Zusammentreffen bei Kaffee und Kuchen folgenden Gesprächsrunde stellte sich das zukünftige Leitungsteam vor: Der zukünftige Leitende Pfarrer heißt Michael Knaus. Der 49-Jährige führt seit 2018 die Seelsorgeeinheit St. Luzius Hechingen. 2021 wurde er zum Dekan im Dekanat Zollern ernannt. Der offizielle Stellenwechsel in den Hegau wird zum 30. September erfolgen mit sich anschließender dreimonatiger Einarbeitungs- und Übergangsphase.
Dekan Matthias Zimmermann wird den Hegau verlassen und zum 1. Januar 2026 als leitender Pfarrer die neue Kirchengemeinde Linzgau-Bodensee übernehmen. Der zukünftige Stellvertreter von Michael Knaus heißt Matthias Schneider, der 15 Jahre lang als Pfarrer in Meersburg wirkte. Beide Geistliche, die bei ihrer Vorstellung zuversichtlich und entspannt wirkten, versicherten, dass sie sich auf ihre zukünftigen Aufgaben und die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort freuten.
Das zukünftige Führungsteam der Pfarrei Herz Jesu Singen komplettieren die Leitende Referentin Susanne Ploberger, Pfarreiökonom Stefan Benner und dessen Stellvertreterin Carolin Henrich. Das neue Leitungsteam beantwortete auch Fragen aus dem Auditorium, wie etwa die der eloquenten Singener Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Regina Link nach der zukünftigen Ausrichtung, wobei Michael Knaus versicherte, dass sie nur die „groben Pflöcke“ setzen und den Verantwortlichen vor Ort so viel freie Hand wie möglich lassen würden, damit sich die neue Pfarrei von innen heraus entwickeln könne.
S‘wird scho wärre
Gemeinsam moderierten Ursula Feldhaus, Ehrenamtskoordinatorin im Dekanat und Ute Fischer, Vorsitzende des Dekantsrates, die lockere Gesprächsrunde, wobei es den beiden gelang, interessante Stimmen einzufangen. Stellvertretend sei hier Waltraud Horn aus Mühlhausen-Ehingen zitiert, ihres Zeichens an Jahren älteste Teilnehmerin der Veranstaltung, die seit mehr als 50 Jahren ehrenamtlich in kirchlichen Einrichtungen aktiv ist.
Sie wurde um ihre Meinung zu den Veränderungen im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030 und den neuen Strukturen gebeten. Dies beantwortete die lebenserfahrene Dame recht pragmatisch auf alemannisch: „S‘wird scho wärre“ und ergänzte dazu, dass man daran glauben und sich darauf einlassen solle.
Der Gottesdienst mit Generalvikar Christoph Neubrand bildete den Höhe- und Abschlusspunkt der Veranstaltung, wobei das neue Leitungsteam begrüßt, Dekan Matthias Zimmermann sowie Dekanatsreferent Manfred Fischer feierlich verabschiedet und den Dekanats- und Pfarrgemeinderäten für ihren nimmermüden Einsatz gedankt wurde.