Die Zeichen in den katholischen Kirchengemeinden im Hegau stehen auf Veränderung: Jetzt sind in der Erzdiözese Freiburg weitere Personalentscheidungen für die neue, große Pfarrei Herz Jesu Singen, Kirchengemeinde Hegau gefallen. Diese Entscheidungen sind Teil der Kirchenentwicklung 2030, bei der alle Gemeinden umgestaltet und zusammengelegt werden. Zur neuen Pfarrei verschmelzen dann die bisherigen Seelsorgeeinheiten Aachtal, Gottmadingen, Hohenstoffeln-Hilzingen, Mittlerer Hegau, Oberer Hegau, Singen und Tengen Bernhard von Baden.
Bereits im Januar hatte das Erzbistum bekannt gegeben, dass Michael Knaus der neue Leiter der neuen Pfarrei werden soll und Dekan Matthias Zimmermann den Hegau verlässt, um neuer Leiter der Kirchengemeinde Linzgau-Bodensee zu werden.
Sie werden am 1. Januar ernannt
Wie das Erzbistum nun in einer Pressemitteilung bekannt gab, wird Susanne Ploberger, derzeit Gemeindereferentin in der Seelsorgeeinheit Singen, zur leitenden Referentin und der Meersburger Pfarrer Matthias Schneider zum stellvertretenden leitenden Pfarrer ernannt werden. Die Ernennung erfolgt zum 1. Januar 2026 mit dem Start der neuen Pfarrei im Hegau.
Zudem wurde bekannt gegeben, dass Dekanatsreferent Manfred Fischer im Rahmen der zukünftigen Stellenbesetzungen gemeinsam mit Dekan Matthias Zimmermann in die neue Pfarrei Linzgau-Bodensee wechseln wird. Im Falle von Fischer ist der Zeitpunkt des Wechsels noch nicht sicher. Der Wechsel von Pfarrer Holger Cerff ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
„Prozess birgt viele Chancen“
Auf die Personalentscheidungen angesprochen, meint die designierte leitende Referentin Susanne Ploberger, die seit 2002 Gemeindereferentin in Singen ist: „Der Prozess der Kirchenentwicklung 2030 birgt viele Chancen und Möglichkeiten für unsere Kirche im Hegau. Ich möchte als leitende Referentin diesen Prozess gerne aktiv mitgestalten und die Menschen dabei begleiten, wie Glaube attraktiv und lebensfroh gelebt werden kann.“
Ploberger sei sich bewusst, dass die Neustrukturierung der Pfarreien auch viele Ängste und Unsicherheiten auslöse und dass vieles gemeinsam erst ausprobiert werden müsse, um zu erkennen, welcher Weg für die Christen in der Pfarrei Herz-Jesu Singen der am besten begehbare sein werde.
Pfarrer Matthias Schneider, der von der Seelsorgeeinheit Meersburg nach Singen wechselt und bereits in seiner Vikarszeit in Engen tätig war, meint: „Ich freue mich auf den Hegau, auf viele gute Begegnungen und bin gespannt auf die neue Aufgabe als stellvertretender Pfarrer der Pfarrei Singen, Herz Jesu und auf den gemeinsamen Weg in die Zukunft.“ Er freue sich auf die persönliche Begegnung und das gegenseitige Kennenlernen.
Der Hegau ist ihm ans Herz gewachsen
Dekanatsreferent Manfred Fischer hat sich laut der Pressmitteilung seine Entscheidung für einen Wechsel nicht leicht gemacht. „Der Hegau und die vielen engagierten Menschen hier sind mir sehr ans Herz gewachsen“, erklärt Fischer. Für ihn ausschlaggebend bei der Entscheidung sei gewesen, dass er gerne näher an seinem Wohnort in Ravensburg arbeiten wollte. Als Anfang des Jahres klar gewesen sei, dass Dekan Matthias Zimmermann, mit dem er seit Jahren gut zusammenarbeite, in den Linzgau gehen werde, sei für ihn die Sache klar gewesen. Ganz nach dem Motto „Never change a running System“ – auf Deutsch also „Verändere nie ein laufendes System“.
Auch Pfarrer Cerff sieht seinen Wechsel laut der Pressemitteilung mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da er „eigentlich gerade erst im Hegau angekommen ist“. Er war seit 2023 mit Pfarrer Zimmermann für die Seelsorgeeinheiten Singen, Tengen und oberer Hegau verantwortlich. Auf seine Entscheidung angesprochen, nach nicht einmal zwei Jahren schon wieder einem Wechsel entgegenzusehen, führt er aus: „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber letztendlich gehört die Verfügbarkeit für eine neue Aufgabe auch zu der Lebensform, die ich gewählt habe.“