Singen (pm/mis) „Imagine“ (Stell Dir vor) heißt ein Pop-Klassiker von John Lennon. Unter dieses Motto hat die katholische Kirche ein großes Ehrenamtstreffen gestellt. Über 100 pastorale Mitarbeiter und Ehrenamtliche aus dem Dekanat Hegau trafen sich dazu in Singen. Sie waren dazu eingeladen, „ihre Erfahrungen in den Kirchenentwicklungsprozess im Hegau einzubringen und durch geistliche Impulse, Diskussionsforen, Workshops und Begegnung das Netzwerk kirchlich Engagierter im Hegau zu erleben und den Glauben miteinander zu feiern“, schreibt Dekanatsreferent Manfred Fischer in einer Pressemitteilung der Kirchenverwaltung.
Kurz vor der Veranstaltung seien wegen des kühlen Wetters noch ein paar Sorgenfalten in den Gesichtern der Organisatoren zu sehen gewesen. Diese hätten sich aber schnell geglättet, als ab 9.30 Uhr immer mehr Menschen den Platz vor der Liebfrauenkirche in Singen füllten. Sowohl der Vorplatz als auch die Kirche und das Gemeindezentrum waren liebevoll gestaltet und sorgten von Anfang an für gute Stimmung. Nach einer Zeit des Smalltalks und dem Check-in begann das Treffen mit einem geistlichen Impuls in der Kirche. Dekan Matthias Zimmermann, Ehrenamtskoordinatorin Ursula Feldhaus und Caritasreferentin Beate Jörg führten in den Tag ein und gaben einen Überblick über das Programm. Sabine Sturm, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Dekanat und Dekanatsreferent Manfred Fischer gestalteten den Anfangsimpuls. An verschiedenen Stationen, die durch einen Stein, ein Plakat und einen schwebenden Luftballon gekennzeichnet waren, konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig vorstellen und über ein Bibelwort ins Gespräch kommen.
Verbunden mit einem Segenswort gab Sabine Sturm einen Satz eines Buchtitels mit in den Tag: „Die Zukunft wird wundervoll und du bist schuld daran“ und brachte so die Zielsetzung des Tages auf den Punkt. Tobias Aldinger, der Hauptmoderator des Events, knüpfte zu Beginn der Arbeitsphase im Gemeindezentrum wieder an diesen Satz an und lud ein, ganz konkret die Zukunft der Kirche zu erträumen und in die Hand zu nehmen.
Schon vor dem Mittagessen mischten sich durch verschiedene methodische Schritte wie „Word Cafés“ und „Open Space“ die Teilnehmer immer wieder neu. So fanden sich auch schnell die Themen, die den Gästen wichtig waren, und die dann am Nachmittag in Workshops bearbeitet wurden. In der Mitteilung heißt es weiter, die Teilnehmer seien von einem inklusiven Catering-Team unter der Regie von Martina Kaiser liebevoll umsorgt worden. „Wir wollten von Anfang an das Imagine-Event als inklusives Ereignis durchführen und das hat super geklappt“, wird Kaiser zitiert. Neben den Leckereien im Bistro gab es die Möglichkeit, sich beim Espressomobil auf dem Kirchplatz verwöhnen zu lassen oder nach dem Mittagessen am Eiswagen vorbei zu gehen.
Bei immer besser werdendem Wetter genossen die Menschen das Gespräch und die Begegnung. Wem in den beiden Workshop-Runden am Nachmittag der Sinn nicht nach Diskutieren stand, konnte Angebote wie Squaredance, Yoga, Singen oder spirituelle Impulse wahrnehmen. „Unser offenes Programmkonzept ließ viel Freiraum für die unterschiedlichsten Interessen und das haben die Menschen in vollen Zügen genossen“ erklärte Ehrenamtskoordinatorin Ursula Feldhaus laut Mitteilung. Ein besonderer Höhepunkt den ganzen Tag über sei der Beitrag von Nils Theurer, einem Grafic-Recording-Künstler aus Freiburg, gewesen. Er hielt die Gedanken und Stimmungen des Tages auf einem großen Plakat fest und hatte sichtlich Freude an der Begegnung und am Zeichnen.
Nach einer letzten Plenumseinheit, in der die Workshop-Leiter, die Künstler und das Leitungsteam wie bei der Ernte die Ergebnisse zusammenführten, zogen die Teilnehmer mit allem, was am Tag erarbeitet wurde, in die Kirche ein. Dekan Matthias Zimmermann ermutigte dazu, die Inspirationen des Ehrenamts-Events „mit Zuversicht in die verschiedenen Kontexte kirchlichen Lebens im Hegau mitzunehmen.“ Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm die Sacro-Pop-Band Horizon der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hegau. Ein berührender Moment war laut Mitteilung die Fürbittaktion von Menschen mit Handicap. Alle Fürbitten waren an Luftballons befestigt und schwebten nach dem Verlesen langsam ins Kirchendach empor.
Sichtlich gerührt ergriff die Ehrenamtskoordinatorin am Ende des Gottesdienstes das Mikrofon: „Ich bin einfach nur sprachlos, was wir hier heute miteinander erleben konnten. Danke, danke, danke an alle, die dabei waren und an alle, die mitgeplant und mitgestaltet haben. Das war einfach super!“. Auch von Seiten der Teilnehmenden gab es viel Lob. Mehrere Gäste, die eigentlich nur am Vormittag dabei sein wollten, änderten spontan ihre Tagespläne. „Ja, wie froh bin ich nun, dass ich an dieser grandiosen Veranstaltung teilnehmen durfte“ so eine der Rückmeldungen, die laut Mitteilung nach dem Treffen per E-Mail im Dekanatsbüro einging. Das Ehrenamtsevent klang mit einem Grillfest aus, das ebenfalls zum Austausch und zur Vernetzung genutzt wurde.