Fasnacht, Gassenfreitag, grenzüberschreitender Flohmarkt: Sie alle kämpfen – besonders in diesem Jahr – mit gestiegenen Sicherheitsanforderungen und damit verbundenen Mehrkosten. Nun rückt auch das Weinfest, das Ende Juli und Anfang August stattfindet, immer näher. Wie stellt sich hier die Situation dar? Und was müssen Besucher in diesem Jahr über Neuerungen und Altbewährtes wissen? Hier kommen alle wichtigen Fragen und Antworten.
Wie verhält es sich mit dem Thema Sicherheit?
„Wir stehen bei dem Thema im intensiven Austausch mit den Sicherheitsbehörden“, gibt Nikolas Brinkschulte, Geschäftsführer der veranstaltenden Weinfest GbR, gegenüber dem SÜDKURIER an. „Es liegt ja ein besonderer Fokus auf dem Thema.“ Allerdings habe man bereits in den Vorjahren gute Standards beim Sicherheitskonzept gehabt, so der Veranstalter.
„Aber natürlich ändert sich immer wieder etwas, weil man Learnings hat“, sagt Steffen Danner aus dem Veranstaltungs-Team. Dabei spielten Erfahrungswerte und die schlichte Praxis eine Rolle, bestätigt Brinkschulte. In diesem Jahr kommen durch die höheren Anforderungen auch zusätzliche Kosten hinzu. Allerdings könne man diese noch nicht beziffern, „sie werden aber spürbar sein“. Allerdings: Die Ticketpreise ändern sich dadurch nicht.
Wie viel kostet ein Ticket und wo kann ich es kaufen?
Der Ticketpreis liegt dieses Jahr – wie 2024 – erneut bei sechs Euro. Einmal gekauft, gilt das dafür ausgehändigte Bändchen für alle vier Tage, an denen das Weinfest stattfindet. Es handele sich wieder um eine „Sicherheitsgebühr“, die beim Weinfest bereits vor einigen Jahren eingeführt wurde.
Die Mehrkosten, die in diesem Jahr durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen anfallen, wolle man nicht direkt an die Gäste weitergeben. „Wir sind uns unserer gesellschaftlich wichtigen Rolle bewusst und können das verschmerzen“, sagt Brinkschulte dazu.

Erworben werden kann das Ticket vor Ort oder schon jetzt im Vorverkauf bei der Touristeninformation am Konstanzer Bahnhof. Das Bändchen dort bereits vorab zu besorgen, rät der Veranstalter all denjenigen, die längere Wartezeiten am Einlass zum Festgelände vermeiden wollen.
Ob es im kommenden Jahr eine entsprechende Erhöhung der Ticketpreise geben wird, kann er nicht sagen. Auch zu den Preisen an den Ständen kann er in diesem Jahr nicht viel sagen, das würden die Händler selbst entscheiden. Allerdings rechnet er nicht mit einer deutlichen Erhöhung im Vergleich zum vergangenen Jahr. Damals wurden die Preise allerdings im Vergleich zum Vorjahr spürbar angehoben.
Wo und wann findet das Fest überhaupt statt?
Das Konstanzer Weinfest findet von Mittwoch, 30. Juli, bis Samstag, 2. August, im Herzen der Altstadt statt. Darüber informiert die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK) in einer entsprechenden Pressemitteilung.
„Das legendäre Konstanzer Weinfest auf dem Sankt-Stephans-Platz lädt zu regionalem Weingenuss und herzhaften Köstlichkeiten in stimmungsvoller Atmosphäre ein“, heißt es da. „Verschiedene Live-Musik-Acts sorgen täglich für gute Laune und animieren zum Mitschunkeln und Tanzen.“ Geöffnet ist von Mittwoch bis Freitag von 16 Uhr bis 1 Uhr und am Samstag von 13 Uhr bis 1 Uhr.
Wer sorgt für die musikalische Untermalung?
Bei der Musik setzen die Veranstalter auf altbewährte Musikgruppen, aber auch auf zwei neue Bands. „Der Auftakt am Mittwoch, dem Konstanzer Tag, wird vom ‚Musikverein Wollmatingen‘ musikalisch begleitet“, heißt es dazu in der Pressemitteilung der MTK. Doch neben den bekannten „Münchner G‘schichten“, die erneut am Samstag für Stimmung sorgen sollen, heißen die neuen Bands am Donnerstag „The Wright Thing“ und „Volles Brett“ am Freitag. „Traditionelle Blasmusiklieder und moderne Popsongs für jeden Musikgeschmack regen zum Singen, Tanzen und Schunkeln an“, schreibt die MTK.
Gibt es wieder spezielle Tage?
Wie jedes Jahr gibt es am Mittwoch den altbekannten „Konstanzer Tag“, also der Tag für die Einheimischen und mit entsprechender musikalischer Untermalung. Außerdem ist am Samstagnachmittag – wie jedes Jahr – das Highlight für die kleinen Gäste: Der Kindertag wartet dabei mit diversen Attraktionen wie beispielsweise Puppenspiel, Shows, Kinderschminken und Malen auf. Dieses Jahr laut Nikolas Brinkschulte neu: ein Softeisstand.
Los geht es für die gesamte Familie ab 13 Uhr, beendet ist der Kindertag um 17 Uhr. In dieser Zeit ist der Eintritt frei und es kann fröhlich über das Festgelände geschlendert werden. Es gibt außerdem laut dem Veranstalter erneut die „Konstanzer Stunde“, dabei ist jeden Tag von 16 bis 17 Uhr der Eintritt frei. In dieser Zeit dürfen alle, auch ohne Eintrittsbändchen, das Festgelände besuchen. Wer sich also nur kurz umsehen möchte oder eine Kleinigkeit essen oder trinken möchte, kann das in diesem Zeitraum tun.
Wie komme ich am besten zum Fest?
Grundsätzlich ist von einer Anreise mit dem Auto eher abzuraten. Einer der Gründe ist relativ offensichtlich, fällt doch der Stephansplatz als einer der großen, potenziellen Parkflächen in Konstanz weg. Aber noch wichtiger: Wer Alkohol trinkt, sollte das Auto ohnehin stehen lassen. Wer doch mit dem Fahrzeug kommen will, kann beispielsweise im neuen Parkhaus Europabrücke parken.
Ratsamer ist es wohl, mit der Bahn oder dem Bus anzureisen. Vom Bahnhof, zu dem man von außerhalb beispielsweise mit dem Seehas oder der Schwarzwaldbahn anreisen kann, benötigt man für den knapp 650 Meter langen Spaziergang zum Festgelände etwa zehn Minuten. Was die Busse der Stadtwerke Konstanz angeht, so verkehren mehrere Buslinien zu den verschiedenen Haltestellen auf der Laube, beispielsweise dem Bürgerbüro (Linie 1,2,3,12 und 14).
Für Konstanzerinnen und Konstanzer ist es wohl am einfachsten, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Festgelände zu kommen. Doch Achtung: Bereits zum Zeitpunkt des Aufbaus sei es laut dem Veranstalter ratsam, sein Fahrrad nicht mehr im Bereich des Eingangs zum Festgelände von der Wessenbergstraße her und im Bereich gegenüber des Bürgersaals bei der Kaffeerösterei abzuschließen. Es sei laut dem Veranstalter möglich, dass die Räder dann im Zuge von Aufbauarbeiten und Rangiermanövern entfernt werden müssten.
Auch während des Festes gilt: Auf der Laube und in der Umgebung sei genügend Platz für Fahrräder, so Brinkschulte abschließend. Wer nach dem Fest wieder auf Rad steigt und zuvor Wein genossen hat, sollte lieber schieben. Ab einer Promillegrenze von 1,6 Promille gilt man übrigrens absolut fahruntüchtig und begeht eine Straftat.