Das weltweite Wissen über Maggi steckt in Singen und das soll auch so bleiben: Das sogenannte Nestlé Product Technology Centre in der Hohentwiel-Stadt wird erweitert, denn das Maggi-Werk in Singen erhält ein neues Logistikzentrum. Einstöckig, aber fast acht Meter hoch und damit letztlich 2000 Quadratmeter groß – das sind die Ausmaße des Neubaus. Dafür investiert der Lebensmittelgigant, der weltweit seine Produkte anbietet, einen Millionen-Betrag.

„Die Marke Maggi hat ihren Ursprung in Singen, deshalb ist der Standort für uns von größter Bedeutung“, betonte Swen Rabe, Geschäftsführer des Forschungszentrums, beim offiziellen Spatenstich. Es handle sich für einen weltweit agierenden Konzern zwar nicht um die größte Investition, dies schmälere aber nicht den Stellenwert. „Mit dem Neubau setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft unseres Standorts hier in Singen. Das neue Logistikzentrum wird nicht nur unsere Innovationsfähigkeit stärken, sondern auch durch seine nachhaltige Bauweise und die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern unsere lokale Verantwortung unterstreichen“, so Rabe weiter.

Das könnte Sie auch interessieren

Sechs bis sieben Millionen Euro investiert Nestlé in den Neubau. Rabe rechnet mit einer Fertigstellung zu Beginn des Jahres 2027, „wenn alles ideal läuft“. Die ersten Arbeiten seien schon erfolgt. So seien etwa mehrere Meter Leitung verlegt worden – in 4,5 Metern Höhe über das ganze Firmenareal. Zudem mussten eine Abfallsammelstelle und ein Staplerschuppen dem Neubau weichen.

Hier soll das neue Logistikzentrum entstehen. Zuvor stand hier eine Müllablagestation auf dem Werksgelände.
Hier soll das neue Logistikzentrum entstehen. Zuvor stand hier eine Müllablagestation auf dem Werksgelände. | Bild: Matthias Güntert

Das soll im neuen Logistikzentrum passieren

Im neuen Logistikzentrum soll nach dessen Fertigstellung ein Großteil der Anlieferung von Rohstoffen abgewickelt werden. Laut Projektmanager Louison Bergelin sei der Bau des neuen Logistikzentrum ein Meilenstein für die Niederlassung in Singen. „Dadurch ist mehr Lieferung, mehr Bewegung möglich“, sagte er. Laut Rabe stehen im neuen Logistikzentrum auch eine neue Verpackungsmaschine und Presse.

Zudem sollen im neuen Gebäude neue Maggi-Produkte entwickelt werden. Und das benötigt Platz, wie Rabe beim Spatenstich betonte. „Der Markt hat sich entwickelt, ist schnelllebiger geworden.“ In Afrika sei beispielsweise Bouillon ein großes Thema.

Zahlreiche Mitarbeiter von Maggi wohnten dem Spatenstich bei. Dabei war auch Winfried Trah, bis 2025 ehemaliger Betriebsleiter bei Maggi ...
Zahlreiche Mitarbeiter von Maggi wohnten dem Spatenstich bei. Dabei war auch Winfried Trah, bis 2025 ehemaliger Betriebsleiter bei Maggi und aktuell Vorsitzender von Singen aktiv (ganz links). | Bild: Matthias Güntert

Oberbürgermeister Bernd Häusler freute sich über das Bauvorhaben von Maggi. „Spatenstiche sind angesichts der wirtschaftlichen Lage nicht mehr so häufig wie in den vergangenen Jahren“, so der Singener Rathauschef. Er bezeichnete die sechs Millionen Euro – auch mit Blick auf einen weltweit agierenden Konzern – als einen Haufen Geld. „Damit signalisiert man, dass man Glauben in den Singener Standort hat“, so Häusler weiter.

Ohnehin hätten die Menschen im Hegau eine große Verbundenheit zu Maggi. „Die Stadt Singen lebt von der Industrie. Wenn es der Industrie gut geht, geht es auch der Stadt gut. Es ist schön, dass sich Maggi weiterentwickeln will und auch wird“, betonte er. Neben Maggi nannte Häusler weitere Industriebetriebe wie etwa Fondium, Georg Fischer oder Constellium.

Die Geschichte von Maggi in Singen

Die Maggi-Unternehmungen AG hat ihren Schweizer Sitz in Cham. In Deutschland wird die Marke von der in ihrem Stammwerk ansässigen Maggi GmbH, einer Tochtergesellschaft der Nestlé Deutschland AG, mit Standort in Singen vertrieben. Die Geschichte von Maggi in Singen reicht bis in die Anfangszeit des Unternehmens zurück. Nachdem Julius Maggi 1884 in Kemptthal in der Schweiz seine Firma gegründet und 1887 die berühmte Maggi-Würze auf den Markt gebracht hatte, entstand schon 1887/1888 das erste Werk außerhalb der Schweiz – in Singen am Hohentwiel.

Das könnte Sie auch interessieren

Die erste Flasche der bekannten Maggi-Würze wurde bereits vor 135 Jahren im Singener Gütterli-Hüsli abgefüllt und verkauft. Damit wurde die Stadt zu einem der zentralen Standorte der Marke. Über viele Jahrzehnte hinweg prägte das Werk die industrielle Entwicklung Singens. 1947 erfolgte die Übernahme durch den Nestlé-Konzern.