Aus einer schnellen und unbürokratischen Hilfestellung ist nun ein richtiges Problem geworden. Denn auch noch fast zwei Wochen nach dem Starkregenereignis am 21. August türmt sich in den Radolfzeller Straßen der Sperrmüll.

Die Stadtverwaltung hatte kurz nach dem Unwetter angeboten, den Unrat und Müll, der durch die Überschwemmung in vielen Kellern entstanden ist, kostenfrei abholen zu lassen. Dies war ohne vorherige Anmeldung möglich. Auch der Wertstoffhof nahm vom Regen beschädigten Sperrmüll kostenlos an. Damit wollte man den betroffenen Haushalten Unterstützung zukommen lassen, so die Stadt – doch genutzt wurde das Angebot wohl auch für die Entsorgung weiteren Mülls.

Bereits 100 Tonnen Müll sind eingesammelt worden

Die Straßenzüge der von dem Unwetter besonders betroffenen Stadtviertel wurden durch Mitarbeitende des Entsorgungsunternehmens Remondis vergangene Woche angefahren. Laut Radolfzeller Stadtverwaltung wurden bisher zirka 100 Tonnen Müll eingesammelt. Und dennoch steht immer wieder neuer Müll an allen Ecken und Straßen. Auch in Vierteln, die gar nicht so sehr vom Starkregen betroffen waren. Und auch dort, wo Sperrmüll während der Sonderfahrten bereits entsorgt wurde.

Das könnte Sie auch interessieren

Tagelang seien die Helferinnen und Helfer der Feuerwehr und Technischen Betriebe und die Mitarbeitenden des Entsorgungsunternehmens Remondis wie auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Einsatz gewesen, betont Oberbürgermeister Simon Gröger. „Selbst am Wochenende waren sie unermüdlich im Einsatz. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass das Angebot teilweise auch zweckentfremdet wurde, was nicht im Sinne der Hilfe für die Betroffenen ist“, so der OB.

Die Kosten trägt die Stadtkasse

Denn für die Abholung und Entsorgung des Sperrmülls kommt die Stadt auf. Eine genaue Summe ließe sich laut Stadtverwaltung noch nicht beziffern, aber es werde sicher „teuer“, wie die Pressestelle auf Nachfrage mitteilt.

Das könnte Sie auch interessieren

Um die Einsätze der Müllentsorgung nun klar nachvollziehen zu können, sollen die bereits abgefahrene Straßen mit Fotos dokumentiert werden, informiert die Stadtverwaltung. Diese Straßen würden danach nicht erneut angefahren. Ebenfalls betont die Verwaltung, dass ausschließlich der vom Starkregen verursachte Abfall von den betroffenen Haushalten zur Abholung bereitgestellt werden dürfe. Es sei keine allgemeine Sperrmüll-Abholung.

Jedoch gewährt die Stadt eine Ausnahme für Urlauber, gerade jetzt während der Sommerferien: Für Bürgerinnen und Bürger, die nachweislich vom Starkregen betroffen und zum Zeitpunkt der Abholung vergangene Woche nicht zu Hause waren, bestehe die Möglichkeit, sich bis Dienstag, 2. September, per E-Mail an abfall@radolfzell.de zu wenden. Für Müll der nach der letzten Tour noch in den Straßen steht, droht eine Anzeige.